Restflix ist ein Streamingdienst für besseren Schlaf – das rät eine Expertin

Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, das Lachen und der Schlaf. Doch gerade der erholsame Schlaf ist vielen Berufstätigen heutzutage abhanden gekommen. Zwei von drei Erwachsenen schlafen gut oder sehr gut – das ist die erfreuliche Nachricht.
Die traurige Nachricht: Nur jede dritte Person schläft im Umkehrschluss mittelmäßig, schlecht oder sehr schlecht. Diese Zahlen gehen aus der „Schlaf gut, Deutschland“-Studie der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Vor allem beim Einschlafen hätten viele Menschen so ihre Probleme, da die Gedanken nicht aufhören, zu kreisen.

Was verhindert den erholsamen Schlaf? Finde deine Stressoren. (Foto: Shutterstock)
Diesen Umstand adressiert jetzt ein Dienst, der schon durch seinen Namen auffällt: Restflix. Der Name beruht auf einer Wortschöpfung aus „Rest“ für Ausruhen und „Flix“ in Anlehnung an Netflix. Dahinter steckt eine Streaming-Plattform mit einschläfernden Inhalten. Von Erzählungen über Mediationen bis hin zu Naturgeräuschen ist alles dabei. Insgesamt gibt es 20 verschiedene Kanäle für umgerechnet 50 Euro im Jahr. Das Besondere: Die Inhalte seien so konzipiert, dass sie stressmildernd wirken sollen.
Restflix arbeitet mit binauralen Beats, bestehend aus zwei leicht unterschiedlichen Tonfrequenzen, die jedoch die Wahrnehmung eines einzigen Tons erzeugen sollen. Das Gehirn fokussiere sich dann angeblich auf diesen Ton und verlangsame die Gehirnwellenaktivität, was zur Entspannung führe.
„Wesentlicher Einflussfaktor für schlechten Schlaf ist Stress.“
Eine Wunderwaffe im Kampf gegen Einschlafprobleme? Die Gesundheitswissenschaftlerin Maria Schumann ist zwiegespalten: „Geräusche können durchaus positiv auf unseren Schlaf einwirken. Monotones Erzählen, beruhigende Klänge oder auch Naturgeräusche lenken ab und fahren uns runter“, erklärt die Berlinerin im t3n-Gespräch. „Die hier beworbenen binauralen Beats konnten jedoch empirisch bislang nicht als entspannungsfördernd belegt werden“, fügt sie hinzu.
Zudem würden diese einschläfernden Inhalte auch nur die Symptome und nicht die Ursachen bekämpfen. „Wesentlicher Einflussfaktor für schlechten Schlaf ist Stress: Ärger mit dem Chef, Termindruck, die Organisation familiärer Angelegenheiten, die Pflege von Angehörigen beispielsweise – das alles macht nervös und sorgt dafür, dass kreisende Gedanken uns ins Bett verfolgen.“
Wer nachhaltig gut schlafen will, müsse seine Stressoren finden und sie aus dem Leben verbannen. Schumann rät deshalb, die Gedanken zu sortieren, bevor es ins Bett geht. „Es kann hilfreich sein, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen: Was war gut? Wofür bin ich dankbar? Und ein kurzer Ausblick für morgen: Was möchte ich schaffen? Woran sollte ich denken?“, so die Gesundheitswissenschaftlerin. „Das verhindert, dass wir vor dem Einschlafen oder auch mitten in der Nacht anfangen, To-do-Listen oder gar ganze Strategien in unserem Kopf zu erstellen.“
Die Methode nennt sich Braindump. Vereinfacht gesagt, geht es darum, alles, was im Kopf herumschwirrt, aufzuschreiben und so herauszuholen. Der Begriff bedeutet so viel wie „das Gehirn zu entleeren“ oder, drastischer formuliert, „das Gehirn zu entmüllen“. Experten raten dazu, dies vor allem nicht am Computer oder Smartphone, sondern mit einem Stift und Papier zu erledigen. Denn: Vor allem auch das sogenannte „blaue Licht“ könnte sich nachteilig auf das Schlafverhalten auswirken.
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Hallo, ich bin mir nicht sicher, was passiert ist, aber ich kann mich nicht bei diesem Dienst anmelden. Es scheint, dass sie nur wenige Tage nach Ihrem Artikel möglicherweise bankrott gegangen sind.