Der US-Hersteller elektrischer Pickups hat in den Papieren für den anstehenden Börsengang verlauten lassen, Batteriezellen produzieren zu wollen. Rivian setze in Zukunft auch in diesem Bereich auf vertikale Integration, die bereits zu einem selbst entwickelten Antriebsstrang, Steuergeräten und Batteriemodulen geführt habe. Das Startup bezieht seine Zellen bisher von Samsung SDI. Reuters zufolge plant das koreanische Unternehmen eine Fabrik in der Nachbarschaft von Rivians Werk in Illinois.
Komplette Eigenentwicklung oder Joint Venture?
Bisher verbaut Rivian im Pickup R1T sowie seiner SUV-Schwester R1S zylindrische Lithium-Ionen-Zellen vom Typ 2170. Das Unternehmen versichert, die eigene Fertigung solle nur die Zellbeschaffung von Dritten ergänzen. Als Gründe gibt es ein Gewährleisten der Lieferkontinuität und das Unterstützen des Wachstums an. Zudem sei der Einfluss des Batteriesystems auf Kernmerkmale der Autos von so „überragender Bedeutung“, dass man interne Kapazitäten „für die gesamte Wertschöpfungskette“ aufgebaut habe. So gibt es bereits Abteilungen, die sich etwa mit der Zellchemie und Rohstoffbeschaffung auseinandersetzen. Dennoch erwarten Beobachter, dass Rivian die Zellen in Kooperation entwickelt. Ein Joint Venture sei wahrscheinlich, liest man.
Weitere Investitionen geplant
Rivian kündigte zudem an, verstärkt ins eigene Ökosystem zu investieren. So sollen mehr Gelder in die Produktentwicklung und Betriebe fließen. Die Breite des künftigen Produktportfolios erfordere zudem „erhebliche zusätzliche Produktionskapazitäten“. Gemeint sind wohl neben den beiden Wagen der R-Reihe die Transporter, die Rivian exklusiv für Amazon herstellt. Mehr Investitionen sollen auch in neue Anlagen fließen, um die Kapazität und die Effizienz zu erhöhen. Weiterhin will Rivian die Service- und Ladeinfrastruktur skalieren und die eigene digitale Plattform sowie die Aktivitäten zur Kundenbindung ausbauen. Rivian will mit dem Börsengang acht Milliarden US-Dollar einnehmen und rechnet mit einer Bewertung von 80 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Daimler besitzt einen Börsenwert von 45 Milliarden Dollar.