Samsung setzt anstelle von Eigenentwicklungen bei seinem Exynos 2100 auf die Cortex-Kerne von ARM. Das soll sich positiv bei der Leistung bemerkbar machen: Laut Samsung steht das neue System-on-a-Chip (SoC) auf Augenhöhe mit dem Snapdragon 888, der ebenso bei Samsung gefertigt wird.
Exynos 2100 für das Galaxy S21: 5-Nanometer und 8 Kerne
Mit dem Exynos 2100 stellt nun auch Samsung seinen eigenen Chip auf Fünf-Nanometer Strukturbreite um. Damit gesellt der Techriese sich in illustre Gesellschaft mit Apples A14 Bionic, Huaweis Kirin 9900 und Qualcomms Snapdragon 888.
Der Exynos 2100 ist der erste Chip seit Jahren, bei dem Samsung nicht auf seine eigenen Mongoose-Kerne setzt, deren Entwicklung 2019 eingestellt wurde, sondern auf ARMs Cortex-Technologie. Wie Qualcommm beim Snapdragon 888 setzt auch Samsung bei seinem Topchip auf ARMs Cortex-X1-Performance-Kern. Es ist der schnellste Kern, den der Chipdesigner im Angebot hat. Im Unterschied zum Snapdragon 888, bei dem der X1 mit maximal 2,84 Gigahertz getaktet ist, läuft der Performance-Kern bei Samsungs Chip mit maximal 2,9 Gigahertz. Sowohl der Snapdragon 888 als auch der Exynos 2100 werden im LPE-EUV-Verfahren gefertigt.
Unterstützt wird der X1 von drei Cortex-A78- und vier Cortex-A55-Kernen, die mit 2,8 respektive 2,2 Gigahertz getaktet sind. Als Grafikeinheit ist laut Samsung eine Mali G78 MP144 GPU integriert. Der neue Chip liefert dem Hersteller zufolge eine um 19 Prozent bessere Single-Core- und eine 33 Prozent verbesserte Multi-Core-Performance als der Vorgänger. Hinsichtlich der Grafikleistung spricht Samsung von einem 46-prozentigen Leistungszuwachs.
Exynos 2100 unterstützt Kamerasensoren mit bis zu 200 Megapixel
Zugelegt habe auch die KI-Leistung: Die dreikernige NPU könne 26 Billionen Operationen pro Sekunde berechnen – diesen Wert erreicht auch der Snapdragon 888. Der Vorgänger aus dem Jahr 2019 schaffte nur 15 TOPS.
Ebenso zugelegt habe der Bildprozessor (ISP), der wie Qualcomms Snapdragon 888 Sensoren mit bis zu 200 Megapixeln und sechs Kameras unterstütze und vier gleichzeitig ansprechen könne. Videoaufnahme und -wiedergabe unterstütze der Chip mit 8K. Außerdem sei HDR10-Plus-Unterstützung an Bord. Überdies unterstützt das SoC Display-Bildwiederholraten von 120 Hertz mit WQHD-Auflösung und 144 Hertz bei Full-HD-Plus.
Wie beim Snapdragon und dem Kirin 9900 hat Samsung das 5G-Modem in den Chip integriert, was nicht nur Platz spart sondern auch den Energieverbrauch reduziert, so der Hersteller. Das Modem unterstützt sowohl mmWave mit bis zu 7,35 Gbps und Sub-6-Gigahertz (5,1 Gbps) als auch LTE.
Nachdem Samsung seit Jahren wegen seiner Exynos-Chips kritisiert wurde, da sie weder in Sachen Performance noch Energieeffizienz an Qualcomms Topchips herankamen, dürfte sich das nun ändern. Zumindest deuten das erste Benchmarks an, die den Exynos 2100 teilweise sogar über den Werten des Snapdragon 888 zeigen. Wie gut der Exynos 2100 wirklich ist, wird sich zeigen, wenn Samsung seine neue S21-Serie auf den Markt bringt. Sie werden die ersten Smartphones sein, die den Chip an Bord haben werden. Schon am 14. Januar wird Samsung seine neuen Top-Smartphones vorstellen.
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