Roboterhund mit Rädern: Jeff Bezos investiert in Schweizer Startup
Es ist noch nicht lange her, da hat der Roboterhund „Spot“ von Boston Dynamics für Aufsehen gesorgt. Ein Schweizer Startup hat das Konzept des vierbeinigen Laufroboters weiterentwickelt – und damit sogar Jeff Bezos überzeugt. Aber der Reihe nach.
Durch Räder „erhalten wir das Beste aus zwei Welten“
Swiss-Mile, so der Name des Startups, ist im April 2023 gegründet worden. Es entstand als Ausgründung im Robotic Systems Lab der ETH Zürich von Professor Marco Hutter, der zum Gründerteam gehört.
Die Weiterentwicklung des Roboterhunds „Spot“ besteht darin, dass Swiss-Mile eine Maschine mit elektrisch angetriebenen Rollen ausgestattet hat. „Die Hypothese war: Wenn wir bei einem Laufroboter Räder integrieren, erhalten wir das Beste aus zwei Welten“, sagte Marko Bjelonic, ebenfalls ein Gründer und CEO von Swiss-Mile, gegenüber dem Handelsblatt. Durch die Räder kann der rollende Robohund auch Treppen und unebenes Gelände bewältigen. „Gegenüber einem Laufroboter ohne Rädern erhalten wir eine Verbesserung um das Zehnfache in Geschwindigkeit, Effizienz und Reichweite“, erklärte Bjelonic.
Bezos Expeditions investiert 22 Millionen Dollar
Die neue Kreation kann sogar Türklinken herunterdrücken und Pakete greifen. Angedacht ist, dass sie unter anderem als Lieferroboter oder zur Überwachung von Industrieanlagen eingesetzt wird.
Eine solche Entwicklung bedarf großen Investments, und deshalb ist es für Startups dieser Art unumgänglich, Investoren von sich zu überzeugen. Swiss-Mile scheint dies in großem Stil gelungen zu sein, denn laut Informationen des Handelsblatts sammelte es von der Risikokapitalfirma Bezos Expeditions 22 Millionen Dollar ein. Wie der Name der Risikokapitalfirma bereits erahnen lässt, steckt dahinter niemand geringeres als Amazon-Gründer Jeff Bezos. Der chinesische Investor Hongshan soll ebenfalls an der Finanzierungsrunde beteiligt sein.
Roboter im Einsatz
Der Roboter erlernt grundlegende Bewegungsabläufe selbst
Das Besondere an der Technologie von Swiss-Mile: Die Ingenieure müssen nicht mehr jeden Bewegungsablauf einzeln programmieren, sondern der Roboter erlernt grundlegende Bewegungsabläufe selbst. „Manchmal findet der Roboter Lösungswege, die uns überraschen“, erklärte Bjelonic. Da die Laufexperimente nicht physisch durchgeführt werden mussten, sondern tausendfach am PC simuliert werden konnten, ging die Entwicklung noch schneller vor sich.
Laut dem CEO hat der Robohund von Swiss-Mile einen Autonomie-Grad erreicht, der dem eines autonom fahrenden Autos ähnelt. Zusätzlich zum Einsatz auf der Straße könne er aber beispielsweise auch in Gebäuden navigieren.