Google: Das Ende der smarten Brille Glass ist nicht das Ende von AR-Brillen

Die Enterprise Edition 2 der Google Glass gibt es seit dem 15. März nicht mehr zu kaufen. (Bild: Google)
Die AR-Brille Google Glass Enterprise Edition 2 war bis zum 15. März erhältlich. Die Geräte will Google nur noch bis 15. September supporten. „Vielen Dank für ein Jahrzehnt der Innovation und Partnerschaft!“, schreibt der Hersteller auf der offiziellen Website.
Damit endet die Geschichte der ersten Augmented-Reality-Brille des Techkonzerns, die 2012 begann. Es ist schon das zweite Mal, dass er die Brille aus den Läden verbannt hat. Seit Monaten kursieren Gerüchte, Google arbeite heimlich an einer Weiterentwicklung des Konzepts.
Google Glass, der Rohrkrepierer
Die AR-Brille zeigte das Unternehmen zum ersten Mal im Juni 2012. Eigentlich ist der Begriff Brille irreführend, denn nur auf einer Seite saß ein Microdisplay. Es projizierte das Bild über ein Glasprima in das Blickfeld. Das rund 1.000 Dollar teure Wearable kam nicht nur schlecht am Markt an, sondern musste sich auch mit allerlei Datenschutz-Bedenken auseinandersetzen.
Einige Länder wie die Ukraine und Russland verboten die Glass komplett. 2015 nahm Google sie vom Markt. Seit 2019 war der Nachfolger Glass Enterprise Edition 2 für 1.100 Dollar verfügbar.
Project Iris: AR, aber anders
Mit Project Iris soll bei Google eine Mixed-Reality-Brille in Arbeit sein, die im Gegensatz zur Glass auf die Passthrough-Methode setzt. Im Prinzip hat man einen VR-Helm auf, der die Umgebung mit Kameras einfängt und in Echtzeit auf den internen Displays ausgibt. Darüber legt das System dann den AR-Layer.
Das Livestreaming soll über externe Serverfarmen geschehen, damit die Iris schön schlank bleibt. Beobachter rechnen im nächsten Jahr mit der Markteinführung. Zuletzt hatte Google einen Display-Hersteller für AR-Wearables gekauft, der mit dem neuen Produkt in Verbindung gebracht wird. Eine neue, reine AR-Brille könnte auch in Arbeit sein, legen Gerüchte nahe.