Das Solana-Netzwerk wollte mit Ethereum konkurrieren und vieles besser machen. Im Gegensatz zu Ethereum setzte das Solana-Team von Beginn an auf den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus – wie viele andere Blockchains auch. Bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde wirkten spektakulär. Am 6. November 2021 – also vor ziemlich genau einem Jahr erreichte SOL gar einen Kurs von 260 US-Dollar und gehörte damit zu den fünf wertvollsten Kryptowährungen auf dem Markt. In den vergangenen Monaten kam die Blockchain immer wieder zum Stillstand. Ein Worst-Case für DeFi-Protokolle. Dennoch konnte Solana erst vor wenigen Tagen durch die Integration in Google Cloud für positive Schlagzeilen sorgen.
Nun sorgt die FTX-Pleite für einen Sturzflug der Kryptowährung. Aktuell notiert SOL nur noch bei 13,80 US-Dollar. SOL ist damit nur noch 5,18 Milliarden Dollar wert und damit nur halb so viel wie Dogecoin (10,8 Milliarden Dollar). Memecoin Shiba Inu ist ebenfalls „nur“ noch 100 Millionen Dollar weniger wert als SOL und erweist sich aktuell als die stabilere Kryptowährung. Zeitweise konnte SHIB SOL sogar überholen, was die Marktkapitalisierung betrifft. Die Volatilität hat so stark zugenommen, dass sich dies quasi im Minutentakt ändert.
Warum fällt der Solana-Kurs so stark?
Die Kryptobörse FTX, die nun eventuell von Binance übernommen wird, hält große Mengen an Solana. Bereits der zuvor große Wertverlust von Solana hatte einen Einfluss auf die Liquidität des Anbieters. Bei einer Insolvenz sieht die Lage noch schlimmer aus. Allein in den letzten 24 Stunden hat Solana rund 45 Prozent seines Wertes eingebüßt.
Die Talfahrt des Solana-Coins dürfte damit noch längst nicht beendet sein. Nachdem der Kryptomarkt eine Reihe an Negativereignissen nach dem letzten Crash im Juni 2022 relativ gut verkraftet hatte, scheint die Pleite von FTX zu viel zu sein. Auch Bitcoin fällt zum ersten Mal nach zwei Jahren auf unter die 17.000 Dollarmarke und notiert aktuell bei 16.700 US-Dollar.
Auf der Suche nach einer geeigneten FTX-Alternative sollten sich Nutzer daher dennoch stets vor Augen führen, dass eine Verwahrung der eigenen Coins nur dann sicher ist, wenn man diese selbst in einer Hardware-Wallet sichert. Unklar ist zudem bisher, welche Auswirkungen eine FTX-Pleite auf andere Unternehmen hätte. Die Pleiten von Celsius und Three Arrows Capital haben zum Beispiel weitere Unternehmen wie Voyager beeinflusst. Kurios: FTX hatte sich mit Voyager erst vor 6 Wochen geeinigt und einen Kauf von Voyager für 1,4 Milliarden USD angestrebt. Einige Anleger befürchten nun auch einen Crash bei den Stablecoins Tether (USDT) und USD Coin (USDC). Tether hatte in den letzten Monaten durch die Partnerschaft mit der Schweizer Stadt Lugano für Aufmerksamkeit gesorgt.