Ein „neuer Standard für das Web3-Erlebnis auf dem Handy“ soll es werden: So stellte Solana-Labs-CEO Anatoly Yakovenko das neueste Projekt des Blockchain-Unternehmens am 23. Juni bei einem Firmenevent in New York vor.
In Zusammenarbeit mit dem Hardware-Hersteller und Essential-Erben Osom will Solana Labs eine Neuauflage des Modells Osom OV1 herausbringen, die ganz auf Krypto-Geschäfte ausgelegt ist. Wallets, Web3-Anwendungen und NFT: All das soll sich über das Solana Saga einfach mobil verwalten lassen. Neben Osom und Solana Labs sind laut The Verge Player wie der NFT-Marktplatz Magic Eden, Wallet-Hersteller Phantom und die Kryptobörse Orca mit an Bord.
Solana-Smartphone Saga: Die harten Fakten
Die technischen Details des neuen Smartphones sind schnell aufgezählt. Angetrieben von Qualcomms neuestem Snapdragon 8 Plus Gen 1 Chip bietet das Solana Saga 512 Gigabyte Speicherplatz und 12 Gigabyte RAM. Als Display verwendet Osom ein 6,67-Zoll-120-Hertz-OLED-Display, für Schnappschüsse gibt es eine 50-Megapixel-Hauptkamera und einen Zwölf-Megapixel-Ultraweitwinkel-Shooter.
Kostenpunkt für das Web3-Telefon: 1.000 US-Dollar. Für die Vorbestellung kommen außerdem 100 Dollar obendrauf. Ausgeliefert werden sollen die Geräte dann im ersten Quartal 2023. Für Entwickler:innen soll es einen Early Access geben – und genau die will Solana Labs mit ins Boot holen, um sich gegenüber bisherigen mobilen Krypto-Angeboten hervorzutun.
Zusätzlich zur Hardware-Kooperation stellte das Unternehmen den Solana Mobile Stack vor, einen offenen App-Store für dezentrale Anwendungen, die auf der Solana-Blockchain laufen. Der Mobile Stack werde dabei nicht nur auf dem Solana Saga zur Verfügung stehen, sondern könne künftig auch von anderen Android-Herstellern genutzt werden. Einen Seitenhieb verteilte Solana-Labs-CEO dabei in Richtung Apple: „Wir haben auf der Entwicklerkonferenz von Apple 13 Jahre nach dem Start von Bitcoin keine einzige Krypto-Ankündigung gesehen“ – also habe man die Sache selbst in die Hand genommen.
Neben den dezentralen Apps sollen die Osom-Geräte beispielsweise Zahlungen via Solana Pay ermöglichen und einen mobilen Wallet-Adapter sowie eine „Seed Vault“ zum Speichern von privaten Schlüsseln bieten.
Solana Labs goes mobile: Ob das gut geht?
Yakovenko und sein Team sind allerdings nicht die ersten, die ein Smartphone mit Fokus auf Krypto-Fans produzieren wollen. Schon 2018 hatte der taiwanesische Hersteller HTC sein Modell Exodus gelauncht, mit dem User:innen – unter Einsatz einer zusätzlichen 400 Gigabyte großen Micro-SD-Karte – einen Blockchain-Knoten lokal verwalten konnten. Abgesehen von dieser Funktion war das Smartphone allerdings nicht überzeugend gestaltet, es wurde zum Flop.
Auch auf die Ankündigung von Solana gibt es gemischte Reaktionen aus der Community. So sorgen beispielsweise die Ausfälle, von denen die Blockchain in letzter Zeit immer wieder betroffen war, für Skepsis – das Unternehmen solle sich doch lieber darauf konzentrieren, diese in den Griff zu bekommen, statt ein weiteres Gerät zu produzieren, auf dem sie für Ärger sorgen.