Am 5. Oktober 2022 hob eine Falcon-9-Rakete vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. An Bord des SpaceX-Raumschiffs Dragon Endurance befanden sich vier Astronaut:innen, die am 6. Oktober, rund 29 Stunden nach dem Start, an der Internationalen Raumstation ISS andockten.
SpaceX Crew-5: Haar sorgt fast für Startabbruch
Wie erst jetzt bekannt wurde, hätte der Start der Rakete beinahe verschoben werden müssen. Verantwortlich dafür war ein einzelnes menschliches Haar, wie Gizmodo berichtet. Weil sich dieses Haar ausgerechnet in der für die Verriegelung der Kapsel zuständigen Dichtung befand, mussten die Techniker:innen einspringen.
Das Haar wurde aufgrund seines Zerstörungspotenzials – in diesem Fall ein mögliches Problem bei der Abdichtung der Kapsel – als FOD (Foreign Object Damage) eingestuft. FOD bezeichnet die Beschädigung eines Flugzeugs oder einer Rakete durch Partikel oder Fremdkörper.
Zum Zeitpunkt der Entdeckung des Haares waren auf der Countdown-Uhr noch rund 90 Minuten übrig. Die Techniker:innen öffneten die Endurance-Luke und entfernten das Haar. Nach einer weiteren Inspektion und einer gründlichen Prüfung des Dichtungsbereichs wurde die Luke wieder geschlossen. Die Druckprüfung zeigte, dass alles dicht war.
Trotz Unterbrechung: Falcon 9 hebt pünktlich ab
Entsprechend konnte die Falcon 9 trotz der wenige Minuten dauernden Unterbrechung des Countdowns wie geplant starten. Ob das Haar in der Dichtung tatsächlich hätte einen Schaden anrichten können, ist fraglich.
Für die Techniker:innen ist die Einstufung eines Objekts als FOD allein aus Sicherheitsgründen eine Aufforderung zum Handeln.
Fremde Gegenstände wie Bleistifte, Büroklammern, Schraubendreher, Haare und Staub „können unbedeutend erscheinen“, erklärte Nasa-Raumfahrtmanager Tom Simon von der Nasa. In Trainingsprogrammen werde FOD aber als Top-Risiko angesehen, da es das Potenzial habe, „Raketen und Flugzeuge zum Absturz zu bringen“, ergänzte Nasa-Ingenieur John Posey.
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