Der Jungfernflug sah zunächst aus wie die vorherigen: Die Rakete von SpaceX stieg auf und absolvierte fünf Minuten lang ein paar Flugmanöver in etwa zehn Kilometern Höhe. Aufgrund der Bewölkung war davon jedoch nicht viel zu sehen, auch der Videostream des Raumschiffs fiel aus. Kurz vor der Landung und wegen der schlechten Sichtverhältnisse für die Beobachter recht plötzlich wechselte SN15 in eine senkrechte Position. Mithilfe einiger Düsentriebwerke vom Typ „Raptor“ setzte das Raumfahrzeug schließlich auf – und blieb auch danach unbeschädigt. Der letzte Prototyp war nach der Landung noch explodiert, acht Minuten nachdem er aufgesetzt hatte.
SN15: Kleines Feuer und große Freude
Im Gegensatz zu den vorherigen Flügen wechselte das Fluggerät seine Position in höheren Lagen. SN15 schaffte es, die Ausrichtung bei dem darauffolgenden Absinken zu halten und zu stabilisieren. Nach der Landung brannte dennoch ein Feuer auf einer Seite der Bodenplatte, Anlagen am Landeplatz löschten es dem Anschein nach. Es ist auch möglich, dass interne Vorrichtungen oder Treibstoffmangel zum Erlöschen des Brands beitrugen. Die Crew zeigte sich über die erfolgreiche Landung des rund 120 Tonnen schweren Stahlmonsters begeistert. SpaceX-Gründer und -Eigentümer Elon Musk twitterte die Nachricht über das gelungene Unterfangen.
Funktionierender Prototyp wichtig für Nasa-Deal
Der Vorgang kommt für das Unternehmen zur richtigen Zeit. Erst vor wenigen Tagen stoppte die Nasa auf Geheiß des US-Rechnungshofs die bereits vergebene Ausschreibung für die weltweit umstrittene Mondmission. Ursprünglich hatte die US-Weltraumagentur SpaceX den Zuschlag erteilt, die Konkurrenten Blue Origin und Dynetics hatten Einspruch eingelegt. Abgesehen von einem Angebot, das dem Vernehmen nach günstiger ausfällt als die Offerten der Wettbewerber, kann das Musk-Unternehmen nun auch auf einen funktionstüchtigen Prototyp verweisen. Den haben Jeff Bezos’ Blue Origin und der Rüstungskonzern Dynetics nicht.