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Tesla: Elon Musk kritisiert Apple für App-Store-Mauer und Kobalt

Bei den Quartalsergebnissen lobt der Teslachef die eigene Batteriechemie und teilt gegen den iPhone-Hersteller aus.

3 Min.
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Elon Musk erklärte Investoren, wie viel verantwortlicher sich Tesla im Vergleich zu Apple verhalte. (Foto: dpa)

Bei der telefonischen Quartalskonferenz nahm Tesla-CEO Elon Musk Apple gleich zweimal unter Beschuss. Der sogenannte „Earnings Call“ dient Investoren dazu, Fragen zum Geschäftsgebaren zu stellen. Auf die Frage nach der Verwendung von Kobalt in den Batterie-Packs der Autos bezog sich Musk direkt auf den iPhone-Hersteller. Auch bei einer Frage nach der Öffnung der Supercharger ließ er sich das nicht nehmen. Die Sticheleien fielen 9to5mac.com auf.

Tesla verwendet „fast kein Kobalt“

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Die entsprechende Frage beschäftigte sich mit dem Gebrauch von Kobalt in Teslas Lieferkette. Weltweit gehandeltes Kobalt stammt zu rund 64 Prozent aus der Demokratischen Republik Kongo. Dort bauen häufig Familienbetriebe das Metall ab, sodass es zu Kinderarbeit und anderen Menschenrechtsverletzungen kommen kann. Musk antwortete: „Apple verwendet, glaube ich, fast 100 Prozent Kobalt in ihren Batterien und Mobiltelefonen und Laptops, aber Tesla nutzt kein Kobalt in den Eisenphosphat-Packs und fast keins in den nickelbasierten Chemikalien.“ Er behauptete, im Durchschnitt nutze Tesla „vielleicht zwei Prozent im Vergleich zu, sagen wir 100 Prozent bei Apple“. Sein Fazit lautete: „Wie auch immer, es ist also wirklich kein Faktor.“

Kobalt aus kontrolliertem Abbau

Kobalt gilt nach US-Standards nicht als Konfliktmaterial. Dennoch hat es aufgrund von Kinderarbeit und illegalen Aktivitäten von Warlords seit jeher einen schlechten Ruf. Apple belegt seit 2010 die Herkunft der Rohstoffe, die der Konzern über Lieferanten für den Bau der Produkte anschafft – bis hin zu den einzelnen Minen. Das unterscheidet die Deklaration von vielen anderen Herstellern, die nur die Schmelzhütten aufzählen, die wiederum durch Dritte als „konfliktfrei“ zertifiziert wurden. Der iPhone-Hersteller hingegen hat nach eigenen Angaben Teams entsandt, die „Tausende Stunden vor Ort“ – die Demokratische Republik Kongo wird dabei ausdrücklich erwähnt – Risiken identifiziert haben und Menschenrechtsbedenken nachgegangen sind. Zusätzlich arbeitet der Konzern über das „Responsible Sourcing“-Programm daran, die Bedingungen vor Ort zu verbessern. Im entsprechenden Bericht steht: „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, mit Minen und Schmelzhütten in Kontakt zu bleiben, die unsere hohen Standards noch nicht erfüllen, und werden mit ihnen zusammenarbeiten, um verantwortungsvolle Praktiken zu entwickeln.“ Apple arbeitet dabei mit Pact, Fund for Global Rights und weiteren NGO zusammen.

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Bei Tesla klingt das anders: „Da Tesla die höheren Risiken von Menschenrechtsproblemen innerhalb der Kobaltlieferketten, insbesondere für Kinderarbeit in der Demokratischen Republik Kongo (DRC), erkannt hat, haben wir erhebliche Anstrengungen unternommen, um Prozesse zu etablieren, die diese Risiken aus unserer Lieferkette entfernen.“ Erst 2019 startete Tesla Versuche, mit Minen in Kontakt zu kommen.

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Musk: Apples App-Store als „ummauerter Garten“

Auf die Frage hin, ob Tesla das Supercharger-Netzwerk für andere Hersteller öffnen werde, teilte Musk ein weiteres Mal aus. Er sagte: „Ich denke, wir wollen betonen, dass es unser Ziel ist, das Aufkommen nachhaltiger Energie zu unterstützen. Es geht nicht darum, einen ummauerten Garten zu schaffen und diesen zu nutzen, um unsere Konkurrenten zu erschlagen, wie es von einigen Unternehmen praktiziert wird.“ Dann gab er ein falsches Husten von sich und fügte hinzu: „Apple“. Das Unternehmen aus Cupertino steht seit Jahren für das abgeschlossene App-Store-Ökosystem in der Kritik. Momentan befindet es sich deswegen in einem Rechtsstreit mit Epic Games. Die US-Regierung hat Behörden kürzlich mit Kartelluntersuchungen beauftragt, um Marktbarrieren von Tech-Konzernen verstärkt unter die Lupe zu nehmen.

Musk feuert gerne gegen Apple

Elon Musk hat sich schon in der Vergangenheit mit despektierlichen Äußerungen gegen Apple hervorgetan. In der Abwerbeschlacht um Autoentwickler sagte er etwa: „Wichtige Ingenieure? Sie haben Leute angeheuert, die wir gefeuert haben. Wir nennen Apple scherzhaft schon den Tesla-Friedhof.“ Dem Vernehmen nach arbeitet Apple an einem eigenen Elektroauto, das eventuell 2024 herauskommen soll.

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