Auch Tesla ist dabei: Diese Hersteller übernehmen die Umweltprämie für bestellte E-Autos
Die Bundesregierung tritt auf die Sparbremse und trifft damit auch diejenigen, die vorhatten, sich demnächst ein E-Auto zu kaufen. Denn seit dem 18. Dezember akzeptiert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) keine neuen Anträge mehr für den staatlichen Umweltbonus für Elektrofahrzeuge.
Bitter für alle, die ihr Auto bereits in der Hoffnung auf die Förderung bestellt haben, es aber noch nicht zulassen konnten. Sie profitieren nun nicht mehr von der Prämie. Das kritisierten Verbraucherschützer, aber auch der ADAC.
Nichtsdestotrotz hält Wirtschaftsminister Robert Habeck am Vorhaben fest, die Prämie vorzeitig und nicht wie geplant erst Ende 2024 auslaufen zu lassen. Einzige Ausnahme: Anträge, die bis einschließlich 17. Dezember 2023 beim Bafa eingegangen sind, werden auch weiterhin bearbeitet.
Autohersteller übernehmen staatlichen Umweltbonus
Allerdings haben einige Automobilbauer angekündigt, den staatlichen Anteil an dieser Kaufprämie für Privatkund:innen zu übernehmen. Mit diesem Schritt wollen die Hersteller auch weiterhin den Kauf von Elektrofahrzeugen ankurbeln und den Übergang zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln ermöglichen.
Natürlich sollte man beim Kauf eines Elektrofahrzeugs beachten, dass die Verfügbarkeit solcher Rabatte und Angebote von Hersteller zu Hersteller variieren kann.
Diese Autohersteller sind dabei – und das sind die Konditionen
Tesla
Tesla gehört zu den Unternehmen, die den vollen Umweltbonus auf eigene Kosten verlängern. Wie der Autobauer über seinen X-Account verkündete, dürfen sich alle, die seit dem dem 18. Dezember ein Model 3 oder ein Model Y bestellen, das bis zum 31. Dezember ausgeliefert wird, über eine Kompensation für den wegfallenden Staatsbonus und auch den Hersteller-Anteil von 2.250 Euro freuen.
Volkswagen
Volkswagen übernimmt neben dem Herstelleranteil zusätzlich auch den bisherigen staatlichen Anteil des Umweltbonus. Die Regelung gilt für Privatkund:innen in Deutschland, die bereits vor dem 15. Dezember 2023 eine Bestellung für ein förderfähiges Fahrzeug aus der vollelektrischen ID-Familie aufgegeben hatten.
Die Kund:innen bekommen eine Förderung von bis zu 6.750 Euro, wenn die Fahrzeuge noch in diesem Jahr ausgeliefert und zugelassen werden.
„Wir lassen unsere Kundinnen und Kunden nicht im Stich und sehen uns zugleich in der Verantwortung, den Systemwechsel zur E-Mobilität zu unterstützen. Daher haben wir uns entschieden, unseren Anteil an der Umweltprämie unbürokratisch aufzustocken“, ließ Imelda Labbé, Volkswagen Vorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales, in einer Pressemitteilung verlauten.
Stellantis Germany
Stellantis Germany hat ebenfalls angekündigt, den vollen Umweltbonus gemäß den bisherigen Bafa-Richtlinien für Elektrofahrzeuge bis zum 31. Dezember 2023 zu garantieren. Diese Zusage gilt für Privatkund:innen, die ein bereits bestelltes vollelektrisches Fahrzeug der Marken Abarth, Citroën, DS Automobiles, Fiat, Jeep, Opel und Peugeot bis zum Ende des Jahres 2023 zulassen.
„Gemeinsam mit unseren Handelspartnern lassen wir unsere Kundinnen und Kunden nicht im Regen stehen“, erklärte Stellantis-Deutschland-Chef Lars Bialkowski in einer Pressemitteilung. Man habe die Entscheidung, den Umweltbonus mit weit weniger als 48 Stunden Vorlauf zu beenden, mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen.
Die Garantie von Stellantis bezieht sich auch auf Zulassungen, für die bisher noch keine Prämie beantragt wurde und die vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (Bafa) nicht mehr berücksichtigt werden können. Auch garantiert das Unternehmen die ursprünglich ab dem 1. Januar 2024 geltende reduzierte Umweltprämie für bereits bestehende Bestellungen, deren Zulassung durch Privatkund:innen bis zum 29. Februar 2024 erfolgt. Dieser Umweltbonus wird als zusätzlicher Nachlass in der entsprechenden Höhe gewährt.
Smart
Von dem abrupten Ende der Förderung, die Smart Deutschland laut CEO Wolfgang Ufer ebenfalls „mit Verwunderung zur Kenntnis“ genommen hat, lässt sich das Unternehmen nicht beirren. Smart will demnach die volle Förderung gemäß den bis zum 17. Dezember 2023 gültigen Bafa-Richtlinien für Fahrzeuge übernehmen, die bis zum 31. Dezember 2023 zugelassen werden.
Privatkund:innen, die Fahrzeuge bis Ende des Jahres 2023 bestellen oder bereits bestellt haben, und die ab dem 1. Januar 2024 zugelassen werden, will Smart den ursprünglich ab Januar 2024 geplanten reduzierten Umfang der Prämie anbieten.
Mercedes-Benz
Mercedes-Benz steigt ebenfalls auf den Spendierzug auf und setzt die Boni auch nach dem Wegfall des Umweltbonus fort. So werden Aufträge bis zum 31. Dezember weiterhin mit dem Herstelleranteil gefördert. Außerdem übernimmt das Unternehmen den bisherigen staatlichen Anteil für Lieferungen und Zulassungen zwischen dem 18. Dezember und 31. Dezember 2023.
„Die Zukunft der individuellen Mobilität ist elektrisch. Das Auto ist nach dem Haus oder der Wohnung meist die zweitgrößte Investitionsentscheidung für Haushalte in Deutschland. Planungssicherheit ist dabei für die Menschen ein sehr hohes Gut; das vorzeitige Ende des Umweltbonus erachten wir daher als verfrüht“, teilte Jörg Heinermann, Leiter des Mercedes-Benz-Vertriebs Deutschland mit.
Toyota und Lexus
Toyota und Lexus haben ebenfalls angekündigt, Kund:innen, die ein förderungsfähiges Elektrofahrzeug bestellt haben, eine Prämie von bis zu 6.750 Euro gemäß den bisherigen staatlichen Förderregelungen zu gewähren.
Darüber hinaus bieten die Automobilhersteller allen Kund:innen, die bis zum 31. Dezember 2023 ein Elektrofahrzeug aus dem verfügbaren Bestand kaufen, ebenfalls eine Prämie an. Die Höhe dieser Prämie hänge vom Nettolistenpreis des jeweiligen Elektrofahrzeugs ab und wird auch für Fahrzeuge gewährt, die nach dem 1. Januar 2024 zugelassen werden, heißt es.
Nissan
Die Umweltprämie für bereits bestellte Elektrofahrzeuge übernehmen möchte auch Nissan. Diese Regelung gilt für alle Nissan Ariya, Leaf und Townstar EV, die bis einschließlich 17. Dezember 2023 von Privatkund:innen bestellt und ab dem 18. Dezember 2023 erstzugelassen werden.
Für Erstzulassungen durch Privatkund:innen bis zum 31. Dezember 2023 garantiert Nissan den vollen Umweltbonus gemäß den bisherigen Richtlinien. Für Erstzulassungen ab dem 1. Januar 2024 wird die ursprünglich geplante reduzierte Umweltprämie gewährt.
Vincent Ricoux, Geschäftsführer von Nissan Deutschland erklärte: „Unseren Kundinnen und Kunden sollen keine Nachteile durch die kurzfristige Entscheidung der Bundesregierung entstehen.“