Längere Tiktok-Videos bieten auch mehr Platz für Werbung
Warum baut Tiktok die Länge seiner Videos immer weiter aus? Die Antwort: Um mehr Platz für Werbung zu haben. Die längeren Videos sollen besonders Raum für Mid-Roll-Ads bieten. Diese werden meist eher durchgeschaut und haben eine bessere Engagement-Rate als Werbeeinspielungen am Anfang oder am Ende eines Videos.
Tiktok will damit die Monetarisierungsstrategie verbreitern, wie das Portal Mediapost schreibt. So wolle Tiktok mit den längeren Videos Creator:innen mehr bezahlen. Das könnte das Teilen von Content auf der Plattform auch für die Creator:innen interessanter machen. Dazu haben Unternehmen mehr Möglichkeiten, ihre Werbung zu platzieren. Bisher sind Werbeplatzierungen bei kurzen Tiktok-Videos nicht als Pre- oder Mid-Roll möglich.
Ein Ziel: Mehr Content auf der Plattform
Außerdem hoffe die Plattform damit, noch mehr Content an sich ziehen zu können. Beliebt ist bereits das Teilen von ganzen Serien – dafür gibt es eigene Accounts – allerdings sind die Folgen dabei natürlich an die aktuell maximale Länge von 15 Minuten gebunden.
Daher sind einzelne Folgen meist in mehrere Teile aufgeteilt. Mit dem längeren Format soll sich das ändern: So sollen Folgen ganz auf der Plattform geteilt werden können.
Bezahlung könnte Creator:innen locken
Möglicherweise kann Tiktok damit wirklich zu einer Konkurrenz für Youtube werden, besonders, wenn Tiktok dazu auch die Creator:innen mit einer guten Bezahlung lockt. Bisher sind die langen Videos noch in einer Testphase und nicht für alle User:innen nutzbar. Wann sich das ändert, ist unklar.
Die längeren Videos hat der Tiktok-Mutterkonzern Bytedance bereits beim chinesischen Tiktok-Double Douyin getestet. Dort lassen sich bereits seit 2022 Videos mit einer Länge von 30 Minuten hochladen. Zum Vergleich: 2023 hat Tiktok den Upload von bis zu 15 Minuten langen Videos getestet, 2018 waren die 15-Sekunden-Videos noch Standard.
Youtube hat derweil im vergangenen Jahr Shorts eingeführt, um Nutzer:innen ebenfalls kurze Videos im Hochformat bieten zu können – obwohl die Video-Plattform sonst für Content im Querformat bekannt ist. Es bleibt abzuwarten, ob Tiktok sich dafür noch etwas einfallen lässt, damit Videos im Querfomat besser zum vom 16:9-Format dominierten Look der Plattform passen.