Insgesamt 35 Milliarden Euro will VW-Konzerntochter Audi in den kommenden fünf Jahren in künftige Fahrzeugprojekte investieren. Davon knapp die Hälfte in Zukunftstechnologien. Dabei zeigt sich: Auch die Hybridisierung ist für Audi ein Zukunftsthema.
Audis Zukunft auf 3 Säulen: Elektrifizierung, Hybridtechnologie und Digitalisierung
Somit bleibt bei Audi weiterhin das Thema Hybridisierung ganz oben auf der Roadmap. Die will der Konzern neben der reinen Elektro-Mobilität nach vorn treiben. Das wird mit rund 15 Milliarden Euro den absoluten Löwenanteil des Budgets fressen. Dabei sind fünf Milliarden für die Hybridisierung und zehn Milliarden für die E-Mobilität eingeplant.
Vieles, was Audi in diesem Bereich unternehmen will, muss die Konzerntochter letztlich nicht allein bezahlen. Vielmehr wird sehr stark auf Konzernsynergien in den Entwicklungsfeldern Elektrifizierung, Hybridtechnologie und Digitalisierung gesetzt werden. So arbeitet Audi bei der Entwicklung und Implementierung der Elektroplattformen markenübergreifend – und ganz konkret mit Porsche zusammen. Gemeinsam wollen die beiden Konzerntöchter die neue E-Plattform „Premium Platform Electric“ (PPE) aus der Taufe heben. Auf der anderen Seite zieht Audi einen direkten Nutzen aus der Konzerntechnologie des „Modularen Elektrifizierungs-Baukastens“ (MEB).
Beim Thema Digitalisierung übernimmt Audi eine führende Position im Konzern. Audi-Chef Markus Duesmann wird Aufsichtsratsvorsitzender der Car-Software-Einheit, die Volkswagen seit einem guten Jahr aufbaut. Dort soll eine schlagkräftige Software-Entwicklung etabliert werden, die ein einheitliches Betriebssystem mit Basisfunktionen für alle Konzernfahrzeuge beistellt, aber ebenso die Weiterentwicklung von Funktionen zum automatisierten Fahren übernimmt.
Die Roadmap für die nächsten Jahre legt Audi ambitioniert an. Bis 2025 will Audi sein E-Portfolio auf rund 30 Modelle , davon rund 20 rein batterieelektrisch.
Synergie-Effekte reichen nicht, es muss auch gespart werden
Teilweise will Audi die Investitionen durch die genannten Synergien in konzernweiter Betrachtung wieder einfahren. Speziell die Inhouse-Software-Entwicklung soll namhafte externe Kosten überflüssig machen. Teilweise wird der Autobauer aber auch schlichtweg sparen müssen.
So will Audi weitere „Verbesserungen bei den Fixkosten“ erzielen und das Produktportfolio „verschlanken“. Diese Maßnahmen sind als Audi-Transformationsplan schon vor drei Jahren kommuniziert worden und sollen bisher in Summe 6,5 Milliarden Euro eingespart haben. Zur Wahrheit gehört aber ebenso, dass das Betriebsergebnis dadurch durchaus belastet wird.
Zudem will Audi an den „nicht-fahrzeugbezogenen Investitionen“ gespart werden. Mit anderen Worten: alles, was nicht ein E im Namen führen könnte, wird zurückstehen müssen.
Herbert Diess, VW-Konzernchef und Audi-Aufsichtsratsvorsitzender, formuliert das so: „Die Technologieführerschaft beim elektrischen und vollvernetzten Fahren ist der Anspruch von Aufsichtsrat und Vorstand.“ Audi-Chef Duesmann ergänzt: „Wir machen keine Abstriche bei der Produktsubstanz und priorisieren klar Vorleistungen für Elektromobilität und Software-Entwicklung.“