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Tschüss, Intel: Apple kündigt Wechsel auf ARM-Macs offiziell an
15 Jahre nach dem Wechsel von PowerPC auf Intel hat Apple im Zuge der Entwicklerkonferenz WWDC 2020 eine neue Zäsur im Bereich der Macs angekündigt. Künftig setzt der iPhone-Konzern bei Macs und Macbooks nicht mehr auf Intels x86-Prozessoren, sondern auf die eigenen Chips auf ARM-Basis. Zum Jahresende wird es den ersten ARM-Mac zu kaufen geben.

Mac on ARM: Ende 2020 geht’s los. (Bild: Apple)
Apple-CEO Tim Cook sprach während der WWDC-Keynote von einem „historischen Tag für den Mac“ und erläuterte den Wechsel zu PowerPC, OS X 10 und den Wechsel zu Intel-Chips im Jahre 2005, bevor er die neuen Pläne hin zu Apples eigenen ARM-basierten Chips ankündigte. Es sei ein großer Schritt, der bedeutet, dass macOS in Zukunft unter anderem native iOS-Anwendungen und macOS-Anwendungen nebeneinander auf kommenden Rechnern unterstützen wird. „Die meisten Anwendungen werden einfach funktionieren“, sagt Apple.

macOS- und iOS-Apps laufen beide nativ auf macOS 11 Big Sur. (Screenshot: Apple)
Der erste Mac mit ARM-Prozessor werde gegen Ende dieses Jahres auf den Markt kommen, so Apple. Der komplette Wechsel zur neuen Chiparchitektur soll laut Apple zwei Jahre dauern.
Apple verspricht mit der Umstellung auf die hauseigenen Chips neue Leistungsniveaus und darüber hinaus einen geringeren Stromverbrauch, was zu längeren Laufzeiten bei Macbooks führen dürfte.

macOS 11 Big Sur auf einer ARM-Entwicklungsplattform. (Sreenshot: Apple)
Apple entwickle für seine ARM-Macs eine eigene Reihe an SoCs (System on a Chip), die speziell an die Anforderungen der Rechner angepasst seien. Dennoch soll die gemeinsame ARM-basierte Architektur aller Apple-Produkte es Entwicklern erleichtern, Anwendungen für alle Apple-Geräte zu schreiben als auch zu optimieren.

Mac on ARM kommt auf Desktops und Notebooks. (Screenshot: Apple)
Im Sachen Software ist das neue macOS 11 Big Sur schon fertig für den Wechsel. Auch die hauseigenen Profi-Anwendungen erhalten entsprechende Updates, um die neue Chiparchitektur zu unterstützen. Craig Federighi hatte im Zuge der WWDC-Keynote schon erste Anwendungen demonstriert, die allesamt flüssig liefen. Apple zufolge könnten die meisten Entwickler ihre Apps „innerhalb weniger Tage zum Laufen bringen“, erklärt Craig Federighi, Apples Softwarechef.
Abgesehen von den eigenen Anwendungen passen die großen Partner wie Microsoft und Adobe schon ihre Anwendungen an. Word und Excel laufen schon nativ auf den neuen Mac-Prozessoren, während Powerpoint Apples Metal 2 für das Rendering verwendet. Auch Adobe-Apps wie Lightroom und Photoshop zeigte Federighi auf einem neuen ARM-Mac. Während der Demonstration wurde eine fünf Gigabyte große Photoshop-PSD nativ mit flüssigen Animationen ausgeführt.
Um den Wechsel auf die neue Chiparchitektur reibungsloser ablaufen zu lassen, bringt macOS Big Sur eine neue Version von Rosetta mit sich. Die erste Generation von Rosetta hatte Apple für die Umstellung von PowerPC auf Intel-basierte Macs eingesetzt. Mit Rosetta 2 sollen vorhandene Anwendungen während der Installation automatisch übersetzt werden. Damit soll es also möglich sein, dass Anwendungen, die von Entwicklern noch nicht vollständig angepasst wurden, dennoch ohne Änderungen funktionieren. Darüber hinaus setzt Apple auf Virtualisierung, um Linux-Apps auf den neuen Macs ausführen zu können.

Für Entwickler bietet Apple ein Transition-Kit an. (Screenshot; Apple)
Für den schnellen Umstieg auf die neue Architektur bietet Apple Entwicklern ab sofort ein „Schnellstart“-Programm mit Dokumentation und Beispielcode sowie Zugang zu Labors auf der ganzen Welt an. Ferner können Entwickler ein Developer-Transition-Kit erstehen, das aus einem Mac Mini mit Optimierungen auf Desktop-Ebene wie 16 Gigabyte RAM und einer 512 Gigabyte großen SSD besteht.
Trotz der massiven Umstellungsaktivitäten sind laut Tim Cook weitere neue Macs mit Intel-Prozessor in der Pipeline. Das bedeutet, dass Apple noch nicht sofort ausschließlich auf ARM-basierte Macs umsteigt. Cook versicherte, dass die Intel-Macs über Jahre hinweg mit Updates versorgt werden.
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