Der deutliche Rückgang der Tesla-Aktie lässt sich zum Teil im Kontext des technologielastigen Nasdaq Composite sehen, der am Dienstag insgesamt um etwa 2,5 Prozent nachgab. Auch die großen Technologiekonzerne wie Apple, Amazon, Google und das Ex-Facebook Meta verloren zwischen zwei und vier Prozent.
Anlegerbedenken: Wird Musk zu viel Zeit für Twitter aufwenden?
Dass der Rückgang der Aktie im Übrigen rein durch das Twitter-Geschäft zu erklären ist, scheint unwahrscheinlich. Völlig außen vor dürfte der Vorgang indes auch nicht sein. Schon im Vorfeld der Übernahme hatten sich Aktionäre besorgt dazu geäußert, was es bedeuten könnte, wenn Elon Musk seine ohnehin bereits knappe Zeit auf ein weiteres Unternehmen verteilen müsste. Die Bedenken scheinen berechtigt, denn Musk sprüht förmlich vor Ideen, wenn es um Veränderungen bei Twitter geht. Es dürfte realistisch damit zu rechnen sein, dass er sich tatsächlich intensiv einbringen will.
Was ebenso wenig auf Freude stoßen dürfte, ist der Umstand, dass Musk für den Twitter-Deal 25,5 Milliarden US-Dollar an persönlichen Schulden aufnehmen will, darunter 12,5 Milliarden Dollar an Darlehen gegen seine Tesla-Aktien.
Corona-Lockdown in Schanghai legt Produktion lahm
Ein weiterer Grund für den Abstieg dürfte in den harten Geschäftszahlen des Unternehmens zu finden sein. So hatte Tesla in seinem, am 20. April 2022 veröffentlichten Ergebnisbericht für das erste Quartal 2022 zwar zeigen können, dass der Umsatz im Automobilbereich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 87 Prozent auf 16,86 Milliarden Dollar gestiegen war. Aktuell habe man aber wegen der scharfen Coronamaßnahmen in und um Schanghai „etwa einen Monat an Produktionsvolumen“ verloren.
„Die Produktion wird in begrenztem Umfang wieder aufgenommen, und wir arbeiten daran, so schnell wie möglich zur vollen Produktion zurückzukehren“, sagte Finanzvorstand Zach Kirkhorn – von Musk auch als Master of Coin bezeichnet – auf der Telefonkonferenz des Unternehmens.