Bikey: Diese App lässt Vanmoofs E-Bikes ohne Cloud weiterleben

Der E-Bike-Hersteller Vanmoof hatte jüngst bestätigt, massive finanzielle Probleme und vor dem niederländischen Gericht Rechtsschutz beantragt zu haben. Kurz: Vanmoof hat kein Geld mehr und steht kurz vor der Insolvenz. Falls Vanmoof sich nicht wieder aufrappeln können sollte, wären die hochvernetzten E-Bikes kaum noch zu gebrauchen.
Hier springt das belgische E-Bike-Startup Cowboy ein, das eine spezielle App namens Bikey (Mischung aus Bike und Key) entwickelt hat, mit der die Grundfunktionen der Vanmoof-Bikes ohne eine Verbindung zu Vanmoofs Servern weiter genutzt werden können.
Mit der App kann der digitale Schlüssel des Bikes bequem ausgelesen werden. Für diesen Prozess kursiert derzeit auch eine auf GitHub gehostete Anwendung, mit der App, die es derzeit nur für iPhones gibt, sollte das Ganze aber etwas weniger umständlich sein.
Laut Cowboy ermöglicht die Bikey-App zum einen das Auslesen des Schlüssels und gewährt zum anderen nach der Anmeldung in das Vanmoof-Konto Zugriff auf die Basiseinstellungen. Die ausgelesenen Daten werden lediglich lokal auf dem Smartphone gespeichert, so Cowboy, und landen nicht auf den Servern des Unternehmens.
Wie Cowboy auf der Bikey-Website erklärt, fungiert die App letztlich wie eine Art Fernbedienung fürs E-Bike. Ferner können die Fahrraddaten auch exportiert und an anderer Stelle abseits des Smartphones gesichert werden.

Die Bikey-App wird derzeit nur für das Vanmoof S3 (siehe Foto) und das X3 angeboten. (Foto: t3n)
Derzeit werden nicht alle Vanmoof-Bikes unterstützt, sondern nur das S3 (Test) und X3 (getestet ab Firmware-Version 1.8.2). An der Integration der neueren Modelle wie dem S5/A5 und womöglich auch dem S4/X4 arbeite das Cowboy-Team.
Da die App laut Cowboy in einer Art Nacht-und-Nebel-Aktion zusammengezimmert wurde, wird sie zunächst nur als Beta für iPhones angeboten. Eine Android-Version soll bald auch bereitgestellt werden.
Die Aktion könnte als ein smarter Marketingschachzug seitens Cowboy verstanden werden, um potenzielle Kund:innen auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich hat der Hersteller vor wenigen Tagen mit dem Cowboy Cruiser eine Antwort aufs Vanmoof S5 vorgestellt. Ein:e Sprecher:in von Cowboy erklärte indes gegenüber Techcrunch: „Es geht darum, Fahrräder auf der Straße zu halten, was unsere wichtigste Aufgabe als Unternehmen ist, unabhängig davon, ob es sich um einen Wettbewerber handelt oder nicht.“
Besitzer:innen eines Vanmoof-Bikes dürften sich über diese Option sicherlich freuen, wenngleich die Zukunft ihrer Gefährte bis auf Weiteres weiterhin ungewiss ist.
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