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Vanmoof S5 im Test: Smartes City-E-Bike mit Turbo

Das Vanmoof S5 ist ein in vielen Aspekten verbessertes Upgrade des nicht ohne Grund kritisierten S3. Das neue Pedelec ist wieder smarter als die meisten Mitbewerber, jedoch ist es ein Drittel teurer als der Vorgänger. Was es kann, verrät unser Test.

12 Min.
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Vanmoof S5 im Test. (Foto: t3n)

Über ein Jahr nach der Vorstellung der neuen Pedelecs des E-Bike-Herstellers Vanmoof stellt sich allmählich eine bessere Verfügbarkeit ein. Die Amsterdamer hatten wie die gesamte (Fahrrad-)Industrie mit Lieferengpässen, Halbleitermangel und ansteigenden Kosten zu kämpfen, weshalb das neue Modell nun teurer als der Vorgänger, das Vanmoof S3 (Test), verkauft wird.

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Die höheren Preise des S5 und des kleineren, wendigeren Modells A5, das für Personen mit einer Körpergröße zwischen 1,55 und 2 Metern geeignet ist, hängen aber auch mit einer Strategieänderung zusammen. Statt auf massives Wachstum zu setzen, das das Unternehmen angeblich Ende 2022 kurz vor den finanziellen Kollaps gebracht hat, will Vanmoof nun „smarter“ wachsen.

Ab Mai 2023 werden die S5- und A5-Modelle daher knapp 3.500 Euro kosten. Bis Ende April 2023 verkauft der Hersteller sie noch für 3.000 Euro, was für gute E-Bikes, die nicht selten über 4.000 Euro und mehr kosten, immer noch verhältnismäßig erträglich ist. Im Test gehen wir der Frage nach, was das Vanmoof S5 kann und ob es sein Geld wert ist.

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Design: Das Vanmoof S5 gibt sich als Vanmoof zu erkennen

Vanmoof S5 im Test

Das Vanmoof S5 in Hellgrau. (Foto: t3n)

Sieht aus wie ein Vanmoof, ist ein Vanmoof. Trotz diverser Änderungen, die der Hersteller am S5 durchgeführt hat, spiegelt das E-Bike immer noch den markanten Charakter des Herstellers wider. So erstreckt sich das gerade Oberrohr vorn über Gabel und Lenker, hinten endet es ein Stück weit hinter dem Sattelrohr. An beiden Enden befindet sich die integrierte Beleuchtung, die der deutschen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) entspricht. Das bedeutet, dass das S5 im Unterschied zum Cowboy 4 (Test) keine zusätzlichen Batterieleuchten benötigt.

Vanmoof S5 im Test

Vanmoof S5 von vorne. (Foto: t3n)

Wie die Vorgänger mutet das S5 (und A5) recht minimalistisch an. Denn neben klaren Linien sind sämtliche Kabel weitgehend innen verlegt; nur die Leitungen zu den Hydraulikbremsen verlaufen einige Zentimeter außerhalb. Die Bremshebel selbst muten als Teil des geschwungenen Lenkers an.

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Da der Akku des Pedelecs im dicken Unterrohr integriert ist und man den dezent dimensionierten Motor in der Vorderradnabe übersehen kann, gibt sich das S5 nur auf den zweiten Blick als E-Bike zu erkennen.

Im Lenker findet ihr bei den neuen Modelle eine Art dezent integriertes Interface: Die 20 „LED-Halo-Ringe“ neben den ergonomischen Griffen sollen den Fahrenden per Lichtsignal in verschiedenen Farben Echtzeit-Feedback zu Geschwindigkeit, Batteriestand, Entriegelung, Fehlermeldungen und weitere Informationen geben. Der Ladestand wird etwa durch die Anzahl der leuchtenden Ringe angezeigt.

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Diese Anzeige ersetzt das Matrix-LED des S3/X3 im Oberrohr, auf dem Geschwindigkeit, Ladestand und Fahrmodus angezeigt wurden. Die neue Anzeige gibt im Unterschied zum Matrix-Display keine konkreten Daten zur Geschwindigkeit aus, sondern durch die LED-Ringe lediglich Näherungswerte. Während der Fahrt reichen diese Angaben für die meisten vollkommen aus und lenken den oder die Fahrerin auch nicht vom Verkehr ab.

Vanmoof S5: Das linke LED-Licht zeigt euch den Ladestand des Akkus an. (Foto: t3n)

Vanmoof S5: Das rechte Ring-LED-Licht zeigt Geschwindigkeit und Fahrstufe an. (Foto: t3n)

Die Entscheidung, das Matrix-Display beim S5/A5 nicht mehr zu verbauen, hat laut Vanmoof mit dem leicht tiefer liegenden Oberrohr zu tun. Der Sicherheitsaspekt ist dennoch nicht von der Hand zu weisen. Das hat übrigens Ampler gut gelöst: Das ins Oberrohr integrierte Display des von uns getesteten Ampler Axel wird während der Fahrt abgestellt, um Fahrer:innen nicht zu verleiten, darauf zu schauen und womöglich den Straßenverkehr zu vernachlässigen.

Falls ihr während der Fahrt mit dem Vanmoof S5/A5 nähere Details zur Geschwindigkeit, dem Akkustand oder weitere Informationen erhalten wollt, könnt ihr euer Smartphone am Vorbau befestigen und die Vanmoof-App zurate ziehen. Dazu aber später mehr.

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Am Lenker sind im Unterschied zum Vorgänger nicht mehr zwei, sondern vier Buttons zu finden: Linksseitig ist die Klingel, die ihren Sound über den ins Oberrohr integrierten Lautsprecher ausgibt. Den Ton könnt ihr in der App auswählen. Darunter findet ihr eine Art „Lichthupe“, mit der ihr die Frontbeleuchtung aufblenden lassen könnt.

Auf der linken Lenkerseite ist die Klingel, die ihren Sound über den ins Oberrohr integrierten Lautsprecher ausgibt. Den Ton könnt ihr in der App auswählen. Darunter findet ihr eine Art „Lichthupe“, mit der ihr die Frontbeleuchtung aufblenden lassen könnt. (Foto: t3n)

Auf der rechten Lenkerseite findet ihr den vom S3/X3 bekannten „Turbobutton“, mit dem ihr kurzzeitig die volle Motorkraft freisetzen könnt, um schneller in Fahrt zu kommen – und etwa an der Ampel den Verkehr hinter euch zu lassen. Darunter findet ihr einen Auswahlknopf für die vier Unterstützungsstufen. (Foto: t3n)

Auf der rechten Lenkerseite findet ihr den vom S3/X3 bekannten „Turbobutton“, mit dem ihr kurzzeitig die volle Motorkraft freisetzen könnt, um schneller in Fahrt zu kommen – und etwa an der Ampel den Verkehr hinter euch zu lassen. Darunter findet ihr einen Auswahlknopf für die vier Unterstützungsstufen. Einen Hebel für die Gangschaltung gibt es nicht, diese ist wie beim Vorgänger vollautomatisch.

Das S5 ist nicht nur ein Schönwetter-Bike: Standardmäßig sind mattschwarze Schutzbleche montiert, die etwaigen Matsch oder (Regen-)Wasser von eurer Kleidung fernhalten.

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Was viele der Komponenten angeht, durch die die Vanmoof-Bikes so wie aus einem Guss wirken: Sie sind nicht von der Stange und lassen sich nicht einfach so auswechseln. Das beginnt beim Lenker, geht über den Sattel und die Sattelstütze und endet bei der Schaltung, die das Unternehmen mit Sturmey-Archer entwickelt hat.

Der Sattel des Vanmoof S5 ist nicht so leicht austauschbar, was aber auch nicht zwingend nötig ist.(Foto: t3n)

Vanmoof S5 mit verbesserter Schaltung und stärkerem Motor

Apropos Schaltung: Die Sturmey-Archer-Lösung des Vanmoof S3 war oder ist (noch) ein Sorgenkind des Unternehmens. Denn beim Umschalten vom dritten auf den vierten Gang während der Fahrt kommt es nicht selten zu einem Rattern und Sprüngen, was offenbar zu einigen Reparaturen und Retouren führte. Beim S5 ist dieses Manko behoben worden.

Die neue automatische Dreigang-Nabenschaltung von Sturmey-Archer des Vanmoof S5. (Foto: t3n)

Anstelle von vier besitzt es nur drei Gänge, die die Automatik meistens sehr gut herauf- und herunterschaltet. Wie beim Vorgänger ist die Schaltung wieder automatisch, sodass die Gänge nicht manuell gewechselt werden können. Fahrer:innen können die Automatik aber nach eigenen Wünschen in der Smartphone-App einstellen, sodass die Gänge dann gewechselt werden, wie es am besten für das jeweilige Fahrverhalten passt.

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Dank des erstmals bei einem Vanmoof-Bike eingesetzten Drehmomentsensors – Cowboy und Ampler verbauen ihn schon länger – fühlt sich die Unterstützung des Frontnabenmotors flüssiger bei der elektrischen Unterstützung an, da das Rad nur so viel unterstützt wird, wie ihr in die Pedale tretet.

Was ich während des Tests bei der Schaltung bemerkte, aber womöglich auch vom Fahrverhalten abhängig ist: Die Schaltung scheint gelegentlich etwas träge zu reagieren, sodass ich beim Anfahren gefühlt ins Leere strampelte, da noch nicht in den richtigen Gang geschaltet wurde. Nach einer kurzen Pedalierpause war der passende Gang dann eingelegt. Hier könnte Vanmoof softwareseitig sicher noch nachbessern.

Neben der spürbar verbesserten Schaltung ist der 250-Watt-Frontnabenmotor des S5 eine Spur stärker geworden: Während beim S3 per Knopfdruck ein Drehmoment von 59 Newtonmetern entfaltet werden kann, liefert das S5 68 Newtonmetern, was sich beim Vortrieb und bei Anstiegen deutlich bemerkbar macht.

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Der Motor des Vanmoof S5 und A5 steckt weiterhin in der Frontnabe und sei wegen seiner leichteren Wartbarkeit die beste Lösung für Citybikes, so Carlier. Mithilfe des neuen Drehmomentsensors habe man das Fahrgefühl verbessern können. (Foto: t3n)

Kurios ist im Grunde die Wahl, den Motor weiterhin an der Frontnabe zu behalten, während die Mitbewerber auf Mittel- oder Hinterradnaben-Antriebe setzen. Immerhin hatte ich weder beim S3 noch dem S5 das Problem, dass das Vorderrad beim Anfahren gefährlich ausbrach, aber hin und wieder kam es beim Beschleunigen mit dem Turbobutton aus dem Stand zu einem leichten Lupfen des Vorderrades. Bei Nässe würde ich mit dem Einsatz des Turboknopfs beim Anfahren sparen.

Vanmoof-Mitgründer Taco Carlier zeigte sich im Zuge der Ankündigung der neuen Pedelecs im April 2022 überzeugt, dass Frontnabenantriebe bei Citybikes aufgrund ihrer leichteren Wartbarkeit die beste Lösung seien. Daher dürften wir auf einen Hinterradnabenmotor bei Vanmoof lange warten.

Wie fährt sich das Vanmoof S5?

Vanmoof S5 von hinten. (Foto: t3n)

Mit starkem Motor, besserer, aber nicht perfekter Schaltung, einem recht großen Diamantrahmen und gekröpftem Lenker ist das Vanmoof S5 ein sich gemütlich anfühlendes E-Bike, das sich in der City pudelwohl fühlt. Auch durch sein Gewicht von 22 Kilogramm – etwa zwei Kilogramm mehr als das S3 – mutet es etwas behäbig an, bringt den Fahrer oder die Fahrerin aber dank des Turbobuttons rasch auf die in Europa zulässig elektrische Höchstgeschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde.

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Wenn euch das Tempo nicht genügt, schafft ihr mit der Kraft eurer Waden auch höhere Geschwindigkeiten. Auch auf ebener Strecke sind so über 30 Kilometer pro Stunde drin. Das Abbremsen mit den Hydraulikscheibenbremsen vorn und hinten erfolgt auf Wunsch brachial und zuverlässig.

Dank der dicken Pneus fährt das S5 nicht nur auf plan asphaltierten Straßen vollkommen ruhig, sondern auch auf Kopfsteinpflaster dämpfen die Reifen besser als gedacht. Auf eine Federgabel hat der Hersteller abermals verzichtet – ich vermisse sie aber auch nicht.

Was die elektrische Reichweite angeht, die mit dem 463-Wattstunden-Akku möglich ist, gibt Vanmoof ein recht großes Spektrum von 55 bis 140 Kilometern an. Dabei unterscheidet der Hersteller zwischen Vollstrom- und Sparmodus. Stromsparmodus klingt nett, wenn man möglichst weit mit einer Akkuladung kommen will.

Aber seien wir ehrlich: Wer will im Sparmodus mit kleinster Unterstützungsstufe fahren, wenn der Vollstrommodus mit Turbobutton einen Heidenspaß macht und man schneller durch den Großstadtdschungel kommt? Unseren Erfahrungen nach schafft es die von Vanmoof angegebene Reichweite im Vollstrommodus gerade so auf maximal 60 Kilometer, aber eher weniger. Für den Einsatz in der City sehe ich hinsichtlich der Reichweite aber keine Probleme.

Fährt sich dynamischer als das S5: das Vanmoof A5. (Foto: t3n)

Ist der Akku aber leer, muss das S5 wie beim Vorgänger in die Nähe einer Steckdose gebracht werden, da der Akku fest im Unterrohr verbaut ist und nur von versierten Mechaniker:innen entnommen werden kann. Angesichts des massiven Gewichts ist es keine Freude, das Bike in den dritten oder vierten Stock eines Mehrfamilienhauses zu schleppen. Voll geladen ist die Batterie nach langen 6,5 Stunden.

Wie beim S3/X3 hat Vanmoof für Menschen, die das Bike nur unter großem Aufwand in die Nähe einer Steckdose schleppen können, eine Alternative: Der Hersteller bereitet ein Akkupack vor, mit dem das Pedelec unterwegs aufgeladen werden kann. Optional dient es die zusätzliche Batterie auch zur Reichweitenverlängerung. Wann das 3,6-Kilogramm-Akkupack erhältlich sein wird, hat Vanmoof noch nicht verraten.

Das Vanmoof S5 besitzt einen markanten Rahmen, in dem ins Oberrohr die Rückleuchte integriert ist. (Foto: t3n)

Die Frontbeleuchtung des Vanmoof S5. (Foto: t3n)

App-Anbindung und Kick-Lock: Vanmoof S5 mit smarten Features

Alles im Blick mit der Vanmoof-App. Eine Navigation ist nicht an Bord. (Foto: t3n)

Vanmoofs E-Bikes zeichnen sich nicht nur durch ihren Turbo-Button und das markante Design aus, sondern auch durch diverse smarte Features und die enge Kopplung mit der Smartphone-App. Diese Art der Verknüpfung bekommen nur wenige Fahrradhersteller hin, bei denen sowohl die Soft- als auch Hardwareentwicklung á la Apple inhouse stattfindet.

Hier seien neben Vanmoof etwa auch Cowboy oder ein Stück weit Ampler zu nennen. Andere E-Bike-Hersteller setzen meist auf Apps von Drittanbietern, die entweder den Antrieb oder die Schaltung liefern.

Unauffällig, aber ein großartiges Feature: Das Kicklock des Vanmoof S5. (Foto: t3n)

Was die smarten Funktionen anbelangt, beginnt es bei einer umfangreichen Diebstahlsicherung, die beim in das Hinterrad integrierte Kick-Lock beginnt und bei der präzisen Ortung des Bikes endet.

Ein Blick in die Smartphone-App von Vanmoof. (Screenshots: t3n)

Das Kick-Lock gibt es zwar schon länger, beim S5/A5 öffnet sich das Schloss nun aber automatisch nach dem Druck auf den linken Lenkerknopf, sofern ihr das Smartphone mit dem Rad gekoppelt habt. Bislang musste das Rad zum Entriegeln ein Stück nach vorne geschoben werden, damit sich das Kick-Lock öffnet. Wird das Fahrrad bewegt, wenn es abgeschlossen ist, gibt es einen Höllenlärm von sich.

Auch wenn ihr das Smartphone nicht parat habt, könnt ihr das E-Bike entsperren. Hierfür müsst ihr aber vorab einen dreistelligen Code für das Entsperren über den linken Lenkerknopf vergeben. iPhone-Besitzer:innen profitieren außerdem von der Unterstützung des „Wo-ist?“-Netzwerkes, mit dem sich das Rad (seit dem S3/X3) ebenfalls orten lässt.

Ein Blick in die Smartphone-App von Vanmoof – ihr könnt das E-Bike über die App sogar teilen. (Screenshots: t3n)

Die Vanmoof-App zeigt diverse Informationen über eure Fahrten an, spielt zudem Firmwareupdates ein und zeigt den Standort des Fahrrads an. Falls die voreingestellten Schaltpunkte der Automatiknabe nicht zusagen, könnt ihr diese in der App selbst festlegen. Auch der Klingelton und das Verhalten der Beleuchtung lässt sich hier einstellen.

Sofern ihr einen entsprechenden SP-Connect-Case für euer Smartphone besitzt, könnt ihr es auch als Cockpit am Vorbau befestigen. Hier erhaltet ihr dann während der Fahrt in Echtzeit Informationen über Geschwindigkeit, Unterstützungsstufe und mehr.

Unter dem Lenker des Vanmoof S5 verbirgt sich ein USB-C-Port, den ihr auch dringend benötigt, wenn ihr das Smartphone als Dashboard benutzt. (Foto: t3n)

Die permanente Verbindung zwischen Bike und Smartphone zerrt jedoch massiv am Akku des Phones. Deshalb ist die Entscheidung Vanmoofs, einen USB-C-Port zu integrieren, mehr als willkommen. Selbst bei mittleren Strecken solltet ihr das Smartphone per Kabel mit dem Bike verbinden, da ihr ansonsten dabei zusehen könnt, wie der Akkustatus Prozent um Prozent abnimmt.

Was sollte vor dem Kauf des Vanmoof S5 bedacht werden?

Was vor dem Kauf in Betracht gezogen werden sollte: Durch zahlreiche selbst entwickelte Bauteile hat Vanmoof mehr Kontrolle über die Produktion und Kosten. Geht aber mal etwas kaputt, können die Bikes letztlich nur von Vanmoof oder einem Service-Partner repariert werden.

Dass Fahrradwerkstätten Fremdfabrikate nicht gerne reparieren, ist mittlerweile leider die Regel. Entsprechend sollte man sich vor dem Kauf eines Vanmoof-Bikes vergewissern, einen Service-Hub des Herstellers oder eine Partnerwerkstatt in der Nähe zu haben, die sich um eventuelle Defekte kümmern können.

Vanmoof will eigenen Aussagen zufolge die Anzahl der Service-Partner weiter ausbauen, sodass die Räder nicht eingeschickt werden müssten, falls in der näheren Umgebung keiner der wenigen Service-Hubs oder Flagship-Stores verortet ist. Konkrete Details zum Ausbau der Service-Partner-Werkstätten will der Hersteller später nennen.

Im Lieferumfang des Vanmoof SA5 befinden sich diverse Werkzeuge. Nicht im Bild aber dabei: das Ladegerät und eine Luftpumpe. (Foto: t3n)

Fazit: Vanmoofs bisher bestes E-Bike

Vanmoof hat mit dem S5 (und auch dem hier nicht getesteten A5) zahlreiche Kritikpunkte, die es beim S3 gab, ausgebessert. Vor allem die überarbeite Schaltung funktioniert viel zuverlässiger als beim Vorgänger, wenngleich noch nicht perfekt. Zudem verleiht der erstmals verbaute Drehmomentsensor dem Rad ein angenehmeres Fahrgefühl und eine sanftere Unterstützung.

Vanmoof S5. (Foto: t3n)

Der stärkere Motor verleiht dem S5 einen besseren Vorschub und hilft auch bei Anstiegen. Wegen seines Rahmens, der ein wenig an ein futuristisches Hollandrad erinnert, und des Gewichts ist das S5 eher ein trägeres Citybike als ein wendiges Sportrad. Wer es wendiger möchte, sollte zum A5 oder einem Cowboy greifen.

Optisch macht das S5 wie die Vorgänger durch das markante Rahmendesign und die minimalistische Anmutung was her und dürfte neugierige Blicke auf sich ziehen. Im Alltag von Vorteil ist zudem das Kick-Lock im Hinterrad, mit dem ihr bei schnellen Einkäufen kein zusätzliches Schloss nutzen müsst, was ein echter Komfortgewinn ist.

Kommen wir zum Preis: Bis Ende April ist das S5 noch für knapp unter 3.000 Euro zu haben. Das sind schon 500 Euro mehr als Vanmoof zum Marktstart kommuniziert hatte. Ab Mai wird der Preis noch einmal um die gleiche Summe erhöht, wodurch es dann um die 3.500 Euro kosten wird. Dies entspricht in etwa dem, was Vanmoof für sein S2 Electrive abgerufen hat, und wegen seiner smarten Eigenschaften wie dem Kick-Lock und der nahtlosen Software-Integration sowie der Verarbeitung ist das in Ordnung. Schließlich bieten viele Mitbewerber ihre Pedelecs für noch höhere Preise an.

Diese Preisspanne hat Vanmoof sich aber mit dem Knallerpreis des S3 zum Marktstart selbst ein wenig verdorben. Der Hersteller wollte mit dem Vorgänger-Modell um Gedeih und Verderb massiv wachsen, was dem Hersteller einer Meldung von Ende 2020 zufolge zunächst wegen der Coronapandemie, die einen Run auf E-Bikes auslöste, auch funktionierte. Ende 2022 sah die Situation aufgrund verschiedener Faktoren komplett anders aus.

Mit den höheren Preisen und einem Ausbau des Service-Netzwerks will Vanmoof langsamer, oder wie das Unternehmen sagt, „smarter“ wachsen und dabei auch das Partnerwerkstättennetzwerk massiv ausbauen, um einen besseren Service zu liefern. Dieser hat es Kund:innen zufolge nötig, sofern man nicht in der Nähe einer Partnerwerkstatt lebt.

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