Verband: Ladesäulennetz bremst Carsharing mit E-Autos aus
An Ladesäulen im öffentlichen Raum dürften die Fahrzeuge nur während des Ladevorgangs stehen, erläuterte ein Sprecher des Bundesverbands Carsharing in Berlin die Hintergründe der Probleme beim Carsharing mit E-Autos. Das sei eine „praktisch unlösbare logistische Aufgabe“ für Kunden und Anbieter. Der Verband fordert eine Überarbeitung der Förderrichtlinien und sieht Bund und die Länder in der Pflicht, den Kommunen bei der Finanzierung der Ladepunkte unter die Arme zu greifen.
Die Elektrifizierung der Carsharing-Flotten fordern Umweltschützer schon seit Längerem. „Aus unserer Sicht müssen Sharing-Fahrzeuge vor allem klein sein, sie müssen sparsam sein und sie sollten elektrisch sein“, sagte Jens Hilgenberg vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Nicht alle Anbieter setzen auf E-Antrieb
In Deutschland ist der Anteil der E-Autos an den Flotten der Anbieter sehr unterschiedlich, wie eine dpa-Umfrage bei den Unternehmen ergab. Spitzenreiter ist demnach Weshare. Alle 2.300 Fahrzeuge sind vollelektrisch, wie ein Sprecher sagte. Noch gibt es das Angebot aber nur in den Metropolen Berlin und Hamburg. Den geringsten Anteil unter den angefragten Unternehmen hat Ford Carsharing mit 0,3 Prozent Fahrzeugen mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb.
Dazwischen liegt etwa Share Now mit einem Anteil von rund 20 Prozent E-Autos an 5.650 Fahrzeugen. In der Carsharing-Flotte von Sixt ist es rund ein Drittel. Der Anbieter Miles ließ eine konkrete Zahl auf Nachfrage offen. Cambio kommt demnach auf sechs Prozent. Einen alternativen Antrieb bei der Bahntochter Flinkster haben rund zehn Prozent der Autos – davon ein Großteil mit E-Antrieb, wie ein Bahnsprecher mitteilte. dpa