
Der Original-Beach-Buggy erhält einen Nachfolger mit modernem Antrieb. (Bild: Meyers Manx)
Das Kultauto Beach Buggy von Meyers Manx erhält eine Elektroauflage. Das Original des Spaßgefährts kam in den Sechzigerjahren auf der Basis eines VW Käfers heraus. Version 2.0 erhält neben dem berühmten Retro-Design einen Elektroantrieb aus zwei Motoren.
Zuletzt war VW selbst mit einem Concept-Car namens ID-Buggy aufgefallen, das jedoch nicht in Serie gehen wird. Es war auf dem Genfer Autosalon vor drei Jahren stark beachtet worden, aber der Partnerfertiger Ego Mobile ging in die Insolvenz. Nun zeigte die Nachfolgefirma des Originalerfinders auf der Monterey Car Week in Pebble Beach den Strandbuggy mit E‑Motor. The Driven berichtete.
Meyers Manx 2.0 – elektrisch und kraftvoll
Das Unternehmen wird den Meyers Manx 2.0 auf den Markt bringen. Dabei sollen zwei Batteriegrößen mit 20 Kilowattstunden und 40 Kilowattstunden zur Wahl stehen, die 240 Kilometer oder 480 Kilometer Reichweite mitbringen. Die Zellen kann man über ein Sechs-Kilowatt-Bordladegerät oder optional über einen 60-Kilowatt-Gleichstrom-Schnelllader aufladen.
Der Strandbuggy erhält einen Elektromotor an jedem Hinterrad. Insgesamt soll damit eine Beschleunigung von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde in 4,5 Sekunden möglich sein. Das liegt nicht zuletzt an dem Gewicht, das mit 800 Kilogramm angegeben wird.
Kultauto Beach Buggy
Der Beach Buggy war seinerzeit eine Sensation. Seinem Erschaffer, dem Surfer und Bootsbauer Bruce Meyers, war der VW Bulli T1 zu umständlich, zu schwer, zu bullig. Also reduzierte er einen VW Käfer auf die Bodengruppe, verkürzte sie und setzte ein Kunststoffchassis auf – fertig war der Strandbuggy. Das Auto firmierte als „Go anywhere“-Strandbuggy und passte zu einem Zeitgeist, der Freiheit und Abenteuer verhieß.
Seinen prominentesten Auftritt hatte der Meyers Manx im Film „The Thomas Crown Affair“, in dem Steve McQueen eine rasante Fahrt am Strand absolviert. Auch im Remake von 1999 mit Pierce Brosnan und Rene Russo ist das Kultmobil zu sehen. Das Auto wurde zu einem Klassiker und zum Kult, besonders bei den Reichen und Schönen in Kalifornien. Allerdings konnte sich der Entwickler in der Folge der unzähligen Nachahmer nicht wirksam erwehren, obwohl er ein Patent auf das Fahrzeug angemeldet hatte.
Meyers Manx unter der Führung einer Designlegende
Bruce Meyers behielt das von ihm gegründete Unternehmen bis zum Jahr 2020. Er verkaufte es an den Risikokapitalgeber Philip Sarofim und starb ein Jahr darauf. Sarofim organisierte den legendären Autodesigner Freeman Thomas und setzte ihn an die Spitze von Meyers Manx. Thomas arbeitete zwischen 1983 und 1987 für Porsche, später saß er für VW am New Beetle und am Audi TT. Für Daimler-Chrysler leitete er das Design von diversen Chrysler-, Dodge- und Jeep-Modellen und ‑Prototypen.
Finale Erprobungsphase, Beta-Buggys ab 2023
Thomas sagte auf der Automesse, dass man sich gerade in der letzten Probephase befinde. „Im ersten Quartal 2023 sollen die ersten Prototypen auf die Straße kommen“, so Freeman Thomas. Vorsitzender Philip Sarofim kommentierte die Pläne so: „Die Meyers Manx war schon immer ein Symbol für Freude, Einfachheit und Reinheit. Sie ist die Lösung für die Komplexität des Lebens.“
Das Erbe von Manx fortzuführen verbinde einen mit dem Optimismus der kalifornischen Kultur der Sechzigerjahre. „Einem Optimismus, den wir alle teilen können“, so Sarofim weiter. Zunächst sollen 50 Prototypen an Beta-Kunden gehen, die reguläre Produktion soll 2024 anlaufen.