VW verwirft Trinity-Modell und plant noch mal neu

Nicht nur mit der ID-Serie will VW auf dem Elektromarkt punkten. Der Trinity soll das Flaggschiff der Entwicklung werden. Leider hapert es noch am Design. (Foto: Shutterstock/Grzegorz Czapski)
Er soll der „Leitstern der vollelektrischen Fahrzeugflotte“ werden, in Sachen Reichweite mit bis zu 700 Kilometern die Konkurrenz ausstechen und autonomes Fahren beherrschen – der VW Trinity.
VW Trinity: Doch eher SUV statt Limousine?
Schon Anfang 2021 hat der damalige VW-Markenchef Ralf Brandstätter den neuen VW-Topstromer angekündigt. Im Frühjahr 2023 soll in Wolfsburg mit dem Bau eines neuen Werks begonnen werden, in dem der Trinity ab 2026 serienmäßig produziert werden sollte. Zwei Milliarden Euro wurden dafür investiert.
Jetzt ist der Entwurf nach knapp zwei Jahren Arbeit laut Automobilwoche beim neuen Markenchef Thomas Schäfer und bei Konzernchef Oliver Blume durchgefallen. Die flache Limousine, die mit ihrem Design einen optimal reduzierten Luftwiderstand aufwies, war den Führungskräften nicht markant genug. Da konnte auch der sehr gute cW-Wert des Fahrzeugs nichts mehr ändern. Die Ingenieure müssen von vorn anfangen.
Angeblich könnte es sich laut Golem beim neuen Design eher um ein SUV-Modell handeln. Durch den Neustart verzögert sich das Erscheinungsdatum des Autos um mindestens zwei Jahre – und kostet den Konzern, der damit kämpft, auf dem E-Markt gegen Konkurrent Tesla zu bestehen, eine Menge Geld.
Software first: VW ändert Strategie für Neuwagen
Das soll durch ein anderes neues Fahrzeug aufgefangen werden, voraussichtlich einem SUV in der Golf-Klasse. Zum neuen Design verändert sich auch die Firmenstruktur bei VW. Blume dringt darauf, künftig als ersten Schritt die Software für ein Fahrzeug zu entwickeln, dann erst den Wagen selbst. Auch diese Neuordnung wird mehr als eine Milliarde Euro kosten.
Der Druck, dass das Trinity-Modell ein Erfolg wird, hat sich also noch mal um einiges erhöht.
„Blume dringt darauf, künftig als ersten Schritt die Software für ein Fahrzeug zu entwickeln, dann erst den Wagen selbst.“
Software, die für jedes Fahrzeug erst Mal „neu“ entwickelt werden muss?
Da hat wohl jemand das Grundsätzliche der Entwicklung von Software nicht wirklich richtig verstanden. Fahrende Computer unterscheiden sich nicht von anderen Computern.
Was aber nichts daran ändert, dass diese fahrbaren Plunsen mit Megagewicht kontraproduktiv zu dem stehen, warum man überhaupt ein E-Auto, also sprich Akku-Auto fährt: signifikante Ressourcen- und Verbrauchsreduktion über den gesamten Produktlebenszyklus.