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X stuft kritische Berichte über Tesla als gefährlich ein

Die Warnung vor zweifelhaften Links auf X soll Nutzer:innen eigentlich vor Spam oder Schlimmeren bewahren. Im Falle eines kritischen Berichts über Tesla schützt das Unternehmen von Elon Musk allerdings nur eines: ein anderes Unternehmen von Elon Musk.

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Kritische Inhalte über Tesla werden auf X teilweise mit einer Warnung versehen. (Tada Images / Shutterstock)

Bei Tesla in Schweden geht es derzeit hoch her. Weil sich das Unternehmen weigert, seine Mitarbeiter:innen mit Tarifverträgen auszustatten, wird es von Hafenarbeiter:innen, der Post und bald auch von der Müllabfuhr bestreikt. Parallel dazu hat das schwedische Aftonbladet einen kritischen Bericht über Tesla und weitere Autohersteller veröffentlicht. Die Tageszeitung bringt die Unternehmen mit den chinesischen Zulieferern Pamica und Glory Mica in Verbindung. Beide sollen angeblich Glimmer einkaufen, das durch Kinderarbeit in Minen in Madagaskar abgebaut wurde.

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X stuft Links als gefährlich ein

Den Artikel und die darauffolgende Berichterstattung kann man problemfrei auf der Website von Aftonbladet lesen. Es sei denn, man klickt auf der ehemals Twitter genannten Plattform X auf die entsprechenden Links. Dann gelangt man nicht auf die Artikel, sondern auf eine vorgeschaltete Seite, die warnt: „Der Link, auf den du gerade zugreifen möchtest, wurde von X und unseren Partnern identifiziert als potenzieller Spam oder Sicherheitsrisiko gemäß den URL-Richtlinien von X.“

Mögliche Gründe für die Warnhinweise nennt X auch. So könnte der Link unter anderem schädlich für elektronische Geräte sein, auf Spam-, gewalttätige oder irreführende Inhalte führen. Wie der Artikel vom Aftonbladet konkret einzustufen ist, verrät X allerdings nicht. Über einen großen blauen Button kehren Nutzer:innen zurück zur X-Plattform. Darunter gibt es noch den kleineren Hinweis „Diese Warnung ignorieren und fortfahren“.

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Wer auf bestimmte Artikel des Aftonbladet klickt, sieht diesen Warnhinweis. (Screenshot: X / t3n)

Aufgefallen war der Umstand unter anderem Jonathan Jeppsson vom Aftonbladet. Der schreibt auf X (übersetzt aus dem Schwedischen): „Also fügt X dem Link zu unserem Exposé über die Verbindung zwischen Kinderminen und dem Glimmerlieferanten von Tesla einen Warnhinweis hinzu?“

Auch Staffan Lindberg, Mitautor des Berichts, wundert sich noch am Sonntagabend. Er nutze die Plattform seit dem Arabischen Frühling 2011 und habe Hunderte Links gepostet, „aber so etwas wie das hier habe ich noch nie gesehen, wenn wir über Tesla und Kinderglimmer berichten“.

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Laut Spiegel sind allerdings nicht alle Artikel des Aftonbladet über Tesla betroffen. Geht es in der Berichterstattung etwa um den Streik, gelangen Nutzer:innen ohne Umwege zu entsprechenden Berichten.

Will Musk Musk schützen?

Eine Auskunft darüber, warum X die Links zu ausgewählten Aftonbladet-Artikeln mit Warnhinweisen versieht, gab die Plattform bislang nicht. Mittlerweile fordert mit dem Dagens Nyheter sogar eine weitere schwedische Tageszeitung, die Sperren einzustellen. Lindberg will sich davon zumindest nicht beeinflußen lassen. Er kündigte bereits an, weiter über Tesla berichten zu wollen.

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Stimmen die Angaben, würde Tesla gegen die eigene globale Richtlinie für Menschenrechte verstoßen. Dort heißt es: „Wir respektieren die Rechte von Kindern und jungen Arbeitnehmern. Tesla verbietet Kinderarbeit in unseren Betrieben und in der Lieferkette.“

Ebenfalls brisant: Die Plattform X gehört Elon Musk. Der ist gleichzeitig CEO und Mitinhaber von Tesla. Bislang äußerte er sich weder zu den Warnhinweisen auf X noch zu den Vorwürfen gegen Tesla.

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