Vor zwei Jahren hatte Xiaomi seine Pläne für den Einstieg in den Markt für Elektroautos bekanntgegeben. Der vor allem für seine Smartphones bekannte Tech-Konzern aus China hat in den vergangenen Monaten kräftig an deren Umsetzung gearbeitet.
Xiaomi steckt viel Geld in E-Auto-Pläne
Allein 2022 soll Xiaomi rund 440 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung von E-Autos sowie der Errichtung entsprechender Fertigungskapazitäten gesteckt haben. Bisher fehlte dem Unternehmen aber noch die offizielle Genehmigung der chinesischen Behörden.
Die ist jetzt da, wenn man einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters glaubt, die sich auf namentlich nicht genannte Personen mit Insiderwissen beruft. Demnach soll die nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) grünes Licht für die Fertigung von E-Autos durch Xiaomi gegeben haben.
Genehmigung des MIIT fehlt noch
Allerdings ist die NDRC nicht die einzige Behörde, deren Unterschrift Xiaomi benötigt, um loslegen zu können. Auch das Informations- und Industrieministerium (MIIT) muss seine Zustimmung geben. Das MIIT zeichnet für die Zulassung neuer Hersteller und neuer Autos verantwortlich, wenn es um technische und Sicherheitsanforderungen geht.
Xiaomi zeigt sich aber weiter optimistisch und rechnet damit, dass in der ersten Jahreshälfte 2024 die ersten Fahrzeuge in großer Zahl produziert werden können. Mit dem Start der Produktion wird für Dezember 2023 gerechnet.
Xiaomi will in die Top-5 der Autobauer
Xiaomi hat große Pläne. Schon 2024 sollen 200.000 Elektroautos hergestellt werden. Das Unternehmen will innerhalb der kommenden zehn Jahre insgesamt zehn Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen und sich in den kommenden 15 bis 20 Jahren in die Top-5 der weltweiten Autohersteller katapultieren.
Die NDRC hatte sich aber zuletzt schwergetan, Xiaomi die Genehmigung zu erteilen. Der Tech-Konzern ist überhaupt erst das vierte Unternehmen, dem dies seit 2017 gelang. Der chinesische Markt schwächelt derzeit. Die Nachfrage nach E-Autos in China ist gesunken. Weil zu viele Autos auf dem Markt sind, sinken die Preise.
China: Probleme für US-Hersteller
Tesla etwa wartet derzeit noch auf die Genehmigung, seine Gigafactory in Schanghai ausbauen zu dürfen, wie Reuters schreibt. Lucid, das Luxusstromer herstellt, soll der angepeilte Marktstart in China aufgrund zu schlechter Erfolgsaussichten ausgeredet worden sein.