5 Dinge, die du diese Woche wissen musst: ChatGPT macht sich über unsere Lensa-Fotos lustig

ChatGPT wurde von OpenAI entwickelt. (Foto: Piotr Swat/Shutterstock)
Lange Zeit waren Gespräche über die Möglichkeiten, Chancen und Risiken beim Einsatz von künstlicher Intelligenz und oder von Machine Learning eher Marke Pudding an die Wand nageln. Irgendwie war das Thema präsent, so richtig greifbar war es allerdings nicht.
Das hat sich inzwischen aber mächtig geändert. Software mit KI und Machine Learning ist sichtbarer als je zuvor.
Für besonders viel Aufsehen haben zuletzt zwei recht unterschiedliche Anwendungen gesorgt. ChatGPT ist eine davon. GPT steht für Generative Pre-Trained Transformer und ChatGPT ist ein KI-Chatbot-System, das den automatisierten Kundensupport-Chats ähnelt, die es online zuhauf gibt. Dabei ist der Bot jedoch deutlich fortschrittlicher, da er nicht auf eine Handvoll Antwortoptionen beschränkt ist, die das Gespräch schnell frustrierend werden lassen können.
Nummer 2 im Duo der zuletzt besonders auffällig gewordenen Programme ist Lensa. Die Foto-App hat sich nicht nur den Spitzenplatz im App-Store gesichert, sondern auch dafür gesorgt, dass sämtliche Social Networks mit Avataren, Superhelden und sonstigen per KI bearbeiteten Porträtbildern geflutet wurden.
Sowohl ChatGPT als auch Lensa sind gleichzeitig ausgezeichnete Beispiele für viele gute und einige schlechte Seiten beim Einsatz von KI und Machine Learning.
Der vermeintlich schlaue Chatbot liefert bemerkenswert menschlich klingende Antworten auf ihr gestellte Fragen. Zweifel sind der KI aber naturgemäß genauso wenig gegeben wie ein Verständnis der Dinge, von denen sie spricht.
Das führt dazu, dass die Antworten von ChatGPT zumeist zwar durchaus überzeugend klingen, manchmal aber auch völlig falsch sind.
Lensa wiederum kann ein großer Spaß sein und liefert zum Teil tatsächlich bemerkenswerte Ergebnisse. Allerdings gilt auch hier das Missbrauchspotenzial als relativ hoch. Wie nicht selten bei KI-Anwendungen stellen sich auch Fragen des Urheberrechts. Außerdem gibt es zumindest potenziell ein Datenschutz-Problem.
Wer weiß, vielleicht macht sich ja ChatGPT schon lange irgendwo über unsere Lensa-Selfies lustig?
Es lohnt sich in jedem Fall, über alle Aspekte rund um künstliche Intelligenz zu reden und zu diskutieren. Dabei wird auf t3n.de in Zukunft auch Saim Alkan mit einer (menschlich erstellten) KI-Kolumne helfen. Er ist CEO und Gründer von AX Semantics und ein Pionier auf dem Gebiet der automatisierten Texterstellung.
Stay tuned und kommt gut durch die letzten Wochen dieses Jahres.
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1. Warntag2022: Alarmstufe tot – oder doch ziemlich laut
Diesmal hätte alles besser werden sollen. Nachdem der letzte Warntag vor allem technische Schwächen aufgezeigt hat, sollte es dieses Mal nicht zuletzt dank Cell Broadcast deutlich besser laufen.
Die Bilanz ist hier eher durchwachsen. Der Alarm ist bei vielen Menschen angekommen, hat sich lautstark in Konferenzen, Schulen und Zügen gemeldet. Bei viel zu vielen Menschen ist das Handy aber auch stumm geblieben. Obwohl eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt waren.
Relativ schnell machte die Nachricht von einer angeblich falschen Einstellung auf iPhones die Runde durch die Social Networks. Diesem Verdacht erteilte allerdings das Bundesamt für Bevölkerungsschutz via Twitter eine Absage: „Die Probewarnung wird in der höchsten Prioritätsstufe gem. EU-Alert versendet. Diese ist nicht unterdrückbar. Demnach muss für den Warntag keine extra Einstellung vorgenommen werden. Smartphones müssen lediglich das letzte Update haben, eingeschaltet & nicht im Flugmodus sein.“
Cell Broadcast funktioniert grundsätzlich ähnlich wie SMS. Aber statt die Nachricht nur an einen Empfänger zu versenden, gehen darüber verschickte Warnungen an alle Smartphones innerhalb einer Funkzelle. Der Mobilfunkstandard erlaubt die Sendung einer Nachricht an Hunderttausende Funkzellen, um so im Idealfall das ganze Land vor einer etwaigen Gefahr zu warnen.
In anderen Ländern ist die Technik längst im Einsatz. Wer beispielsweise schon einmal ein paar Tage in New York verbracht hat, dürfte eine ganze Reihe an Warnmeldungen erhalten haben. Dort wird Cell Broadcast auch zur Information über Unfälle oder Verbrechen verwendet.
2. KI-Chatbot ChatGPT sorgt für Aufregung
Das 2015 gegründete OpenAI widmet sich der Erforschung künstlicher Intelligenz. Jetzt hat das Unternehmen mit ChatGPT einen Chatbot veröffentlicht, der in der Lage sein soll, menschliche Dialoge zu verstehen und Antworten zu generieren, die ein Mensch nicht besser hätte formulieren können. Der Bot erobert das Internet im Sturm, sorgt aber auch für besorgte Gesichter.
ChatGPT – GPT steht für Generative Pre-Trained Transformer – ist ein KI-Chatbot-System, das den automatisierten Kundensupport-Chats ähnelt, die es online zuhauf gibt. Dabei ist der Bot jedoch deutlich fortschrittlicher, da er nicht auf eine Handvoll Antwortoptionen beschränkt ist, die das Gespräch schnell frustrierend werden lassen können.
Die Anwendung kann während der Feedback-Phase von OpenAI kostenlos verwendet werden. Das Unternehmen hofft, die Bewertungen nutzen zu können, um die endgültige Version zu verbessern.
Der Chatbot basiert auf dem Sprachmodell GPT-3 von OpenAI. Dieses Sprachmodell setzt auf die Deep-Learning-Technologie und wird mit Algorithmen trainiert, die mit großen Textmengen aus dem Internet gefüttert werden.
Mit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT hat OpenAI erneut gezeigt, wie weit KI bereits fortgeschritten ist. Die Software liefert bemerkenswert menschlich klingende Antworten auf ihr gestellte Fragen. Zweifel ist der KI aber naturgemäß genauso wenig gegeben wie ein Verständnis der Dinge, von denen sie spricht.
Das führt dazu, dass die Antworten von ChatGPT zwar durchaus überzeugend klingen, bisweilen aber auch völlig falsch sind. Stack Overflow, das bekannte Frage- und Antwort-Portal der Entwickler:innenszene, hat mit ChatGPT generierte Antworten daher jetzt vorläufig untersagt.
Noch gibt es keine echten Belege für eine nennenswerte Verzerrung des öffentlichen Diskurses durch ChatGPT oder ähnliche Werkzeuge. Nach Ansicht des Informatikpioniers Grady Booch könnte das aber schon bald Realität werden. Zumal massenhaft generierte KI-Inhalte letztlich auch dafür genutzt werden könnten, korrekte Informationen und absichtlich gestreute Falschinformationen in dieser Flut zu vermischen.
Metas KI-Chef Yann LeCun hält solche Ängste jedoch für übertrieben. Seiner Ansicht nach schaden Desinformationen nur dann, wenn sie weiterverbreitet und von vielen Menschen gelesen werden. Dabei wiederum könne die KI aber nicht helfen.
3. KI-Portraits überfluten die Netzwerke
Wer sich in den letzten Tagen auf irgendeiner Social-Media-Plattform rumgetrieben hat, bekam vor allem eines zu sehen: Porträtfotos, gemacht mit einer KI-gestützten Foto-App. Lensa ist aktuell das große Ding, hat sich auch schon den Spitzenplatz in der entsprechenden Kategorie von Apples App-Store gesichert.
Ganz neu ist das Ding aber keineswegs, auch der Anbieter ist bereits bekannt. Hersteller Prisma Lab selbst beschreibt die Funktion auf der eigenen Website knapp und treffend in einem Satz: „Perfektionieren Sie die Unvollkommenheiten Ihres Gesichts mit zahlreichen coolen Tools.“ Diese Perfektion hat ihren Preis: 36,99 Euro kostet die App pro Jahr.
Aber mit dem Launch des neuen „Magic Avatar“-Features Ende November hat Lensa eine steile Erfolgskurve hingelegt. Die Social-Media-Feeds sind voll von Freund:innen, Bekannten und Promis als Cartoon-Figur.
Prisma Labs wurde 2016 durch die App Prisma bekannt, die Fotos in bunte Gemälde verwandelt. Prisma wurde damals schnell zu einer der am häufigsten heruntergeladenen Apps der Welt und gewann die Auszeichnung „App des Jahres“ sowohl im App-Store als auch bei Google-Play.
Lensa AI hat aber auch Probleme im Gepäck. Das Missbrauchspotenzial ist groß. So können mit Lensa beispielsweise einfach NSFW-Fotos (NSFW = „not safe for work“) gebastelt werden, ohne dass die abgebildeten Menschen etwas davon wissen.
Wie nicht selten bei KI-Anwendungen stellen sich auch Fragen des Urheberrechts. Außerdem gibt es zumindest potenziell ein Datenschutz-Thema. Wenn Lensa-Fotos beispielsweise in soziale Netzwerken hochgeladen werden, so geben Nutzer:innen damit dem Unternehmen die Erlaubnis, die Bilder zu Werbezwecken zu nutzen.
4. Elon Musk nicht mehr reichster Mensch der Welt
Der arme Elon. Erst muss er sich ständig mit irgendwelchem undankbaren Volk rumärgern, das einfach nicht verstehen will, wie großartig er doch – zumindest seiner Meinung nach – Twitter machen wird. Jetzt auch noch das: Elon Musk ist zumindest in der Forbes-Version aktuell nicht mehr der reichste Mensch der Welt.
Der Kurseinbruch der Tesla-Aktie in den vergangenen Monaten hat Elon Musk jede Menge Geld gekostet – und den Spitzenplatz im Ranking. Seit Jahresbeginn hat die Tesla-Aktie mehr als die Hälfte ihres Werts verloren – und Tesla-CEO Elon Musk jede Menge seines Vermögens. Seit der Twitter-Übernahme hat sich der Abwärtskurs noch einmal beschleunigt.
Laut dem Milliardärsindex von Bloomberg hat Musk im Laufe dieses Jahres rund 100 Milliarden US-Dollar verloren. Bei Bloomberg bleibt Musk trotz der riesigen Verluste noch knapp in Führung. Ihm auf den Fersen ist der reichste Europäer, der französische Unternehmer Bernard Arnault. Arnault ist unter anderem Chairman und CEO des Luxuskonzerns LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton. Im konkurrierenden Forbes-Ranking hat Arnault Musk dagegen schon überholt.
Die reichste Frau ist übrigens Francoise Bettencourt Meyers, die 33 Prozent an dem Kosmetikkonzern L‘Oreal hält. Das Vermögen der Französin wird auf 75 Milliarden Dollar geschätzt.
5. Praxis-Tipp: Diese Business-Bücher solltest du 2023 lesen
Lesen entwickelt uns weiter, vermittelt Wissen und fordert unsere Vorstellungskraft heraus. Außerdem kann ein gutes Buch auch ein Ruhepol sein. In einer Welt, in der Informationen in 240 Zeichen nur so über den Bildschirm rasen, kann ein abgeschlossenes Werk die nötige Orientierung liefern.
Auch in diesem Jahr wollte t3n von erfolgreichen Führungskräften wissen, welche Business-Bücher sie unseren interessierten und wissbegierigen Leserinnen und Lesern im neuen Jahr empfehlen. Heraus kam eine Liste spannender Werke.
Dazu gehört „Im Grunde gut“ von Rutger Bregman, empfohlen von Verena Pausder, ebenso wie „Gen Z – für Entscheider:innen“, das uns Swantje Allmers ans Herz legt. Mit auf der Liste sind auch „Holakratie – ein revolutionäres Managementsystem für eine volatile Welt“ und „Mit Gefühl“, das Buch von Magdalena Rogl.
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