Schon kurz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine baten Verantwortliche wie der ukrainische Vizepremier- und Digitalminister Mykhailo Fedorov SpaceX-Chef Elon Musk darum, Starlink für die Nutzung in dem vom Krieg gebeutelten Land freizuschalten. Seit Anfang März steht die Verbindung. Für viele Ukrainer:innen ist das Satelliteninternet ein wichtiges Mittel, um die Kommunikation aufrechtzuerhalten. Auch die ukrainischen Drohnenpilot:innen setzen auf Starlink. Fedorov hat jetzt erstmals offizielle Zahlen zur Nutzung des Satelliteninternets in der Ukraine bekanntgegeben.
Entscheidende Unterstützung für die Infrastruktur
Wie Fedorov am Montag unter Berufung auf Rohdaten zu Starlink per Twitter mitteilte, sollen jeden Tag rund 150.000 Ukrainer:innen das Satelliteninternet nutzen. Fedorov weiter: „Dies ist eine entscheidende Unterstützung für die Infrastruktur der Ukraine und die Wiederherstellung der zerstörten Gebiete“. Zum Vergleich: Insgesamt verfügt SpaceX laut eigenen Angaben derzeit über rund 250.000 Starlink-Abonnenten – darunter sowohl private als auch Unternehmenskund:innen, wie CNBC berichtet.
In der Ukraine kommen allerdings auch Dutzende Nutzer:innen auf ein Empfangsterminal. Aktuell soll es in dem Land über 10.000 Starlink-Antennen geben. Anders als zunächst dargelegt ist SpaceX aber nicht deren alleiniger Spender. So soll die US-Behörde USAID (United States Agency for International Development) mehr als 1.330 Terminals von SpaceX gekauft haben – für 1.500 US-Dollar pro Stück. Knapp 3.700 kamen direkt von SpaceX. Die US-amerikanische Terminal-Spende soll ein Volumen von über 15 Millionen Dollar haben. Auch Frankreich und Polen sollen mit Transportdienstleistungen beteiligt gewesen sein.
Starlink-Spenden aus Europa und den USA
Woher die übrigen 5.000 Starlink-Terminals genau stammen, ist nicht bekannt. Laut dem ukrainischen Ministerium für digitale Transformation haben mehrere Verbündete aus der EU Starlink-Antennen gespendet. Auch der polnische Ölkonzern PKN Orlen hat wohl einige Dishys gespendet. Schwieriger sei es, die Geräte ins Land zu bekommen. Verschiedene Organisationen sind mit der Lieferung beschäftigt. Einige der Terminals sind derweil schon von russischen Truppen zerstört worden. Es ist aber laut NBC News nicht klar, ob die Geräte spezifische Ziele waren oder durch Zufall getroffen worden. Zuletzt hatte SpaceX die Starlink-Terminals über ein Softwareupdate besser gegen elektromagnetische Attacken geschützt.