- Pixel Watch 3: 2 Größen, mehr Platz auf den Displays
- Hellere Displays mit weniger Rand
- Vertrauter Prozessor, bessere Laufzeit – zumindest beim großen Modell
- Fitbit für Wellness und Sport
- Das Google-Ökosystem am Handgelenk
- 3 Jahre Updates und nicht reparierbar
- Fazit: Pixel Watch 3 nicht perfekt, aber gut – und recht teuer
Seit der ersten Generation der Pixel Watch, die 2022 enthüllt wurde, wünschten sich zahlreiche Nutzer:innen eine größere Variante, wie es sie von den Mitbewerbern wie Samsung und Apple schon seit Jahren gibt. Nach der Pixel Watch 2 bei der Google sich zunächst um die Innereien wie Prozessor und Sensoren gekümmert hatte, hat Google mit der Watch 3 endlich das Flehen erhört.
Pixel Watch 3: 2 Größen, mehr Platz auf den Displays
Zusätzlich zum bisherigen Modell mit 41-Millimetern hat Google eine Variante mit 45-Millimeter-Gehäuse ins Programm aufgenommen. Die größere Version bietet entsprechend mehr Bildschirmfläche für mehr Inhalte und weitere Vorteile. Selbst bei meinen eher dünnen Handgelenken wirkt die größere Variante genau richtig, während das 41-Modell irgendwie eine Spur zu klein anmutete.
Im Vergleich zu Samsungs Galaxy Watch Ultra (Test) mit 47 Millimeter-Gehäuse und 1,7-Zoll-Display wirkt die größere Pixel Watch 3 noch regelrecht zierlich.
Wie an den Bildern zu erkennen ist, hat Google am Design seiner Uhr festgehalten. Es besitzt weiterhin ein rundes Display, dessen Corning-Gorilla-Glas sich um die Seiten schmiegt. Im Vergleich zu den Vorgängern, die vor allem anderem wegen ihrer recht dicken, aber gekonnt durch schwarze Ziffernblätter kaschierten Bildschirmränder Kritik gefallen lassen mussten, hat Google hier reagiert. Denn die dicken Bezel wurden beim 41-Millimeter-Modell laut Hersteller um 16 Prozent reduziert, was zu zehn Prozent mehr sichtbarer Fläche führt. Derweil ist die Displayfläche des größeren Modells 40 Prozent größer als beim kleinen Modell.
Hellere Displays mit weniger Rand
Auch die Bildschirm-Technologie hat mit der Watch 3 ein Upgrade erfahren: Die sogenannten „Actua“-Displays sind laut Google um 1.000 Nits heller als bei der Watch 2. Anstelle von einfachen OLEDs mit fester Bildwiederholrate setzt Google jetzt auf LTPO-Technologie, die auch bei Oberklasse-Smartphones zum Einsatz kommen und eine dynamische Bildwiederholrate ermöglicht.
Die Watch-3-Modelle unterstützen jetzt je nach Inhalt einen bis 60 Hertz, was einen positiven Einfluss auf die Akkulaufzeit hat. Zudem ermöglicht das neue Display eine Reduzierung der Helligkeit des Always-on-Displays auf nur ein Nit. Gerade bei Dunkelheit reicht das vollkommen aus und spart außerdem Energie.
Vertrauter Prozessor, bessere Laufzeit – zumindest beim großen Modell
Unter der Haube hat sich auf der Hardwareseite sonst wenig getan: Der Prozessor ist der gleiche Snapdragon-Wear-5100-Chip mit Coprozessor, der schon in der Watch 2 verbaut wurde. Auch der Speicher ist mit zwei Gigabyte RAM und 32 Gigabyte Flash identisch. Speicher und Leistung reichen völlig aus.
Dass Google kein Chip-Upgrade bei den Uhren vollzogen hat, dürfte primär an Qualcomm liegen, die bislang keine neue Version vorgestellt haben. Es deutet sich an, dass Google ab 2025 auf eigens entwickelte ARM-Prozessoren – zumindest zunächst für Smartphones – umsteigen könnte. Damit hat der Hersteller die Chipentwicklung ähnlich wie Apple unter eigener Kontrolle und macht sich nicht weniger von anderen abhängig. Bei den Wearable-Chips wäre ein solcher Schritt womöglich auch sinnvoll.
Trotz des identischen Prozessors zeigt sich zumindest bei der größeren Uhr, dass Google die Laufzeit verbessert hat. Mit dem 45-Millimeter-Modell sind anderthalb bis zu zwei Tage möglich, wenn man sie nur als Zeitanzeiger und für Benachrichtigungen nutzt. Die bessere Laufzeit dürfte nicht nur am größeren Akku liegen, der mit 420 Milliamperestunden (mAh) größer bemessen ist als im 41-Millimeter-Modell, das einen 307-mAh-Akku an Bord hat.
Bei der Pixel Watch 2 kamen wir nie über einen Tag, sodass wir die Uhr am Abend oder morgens auf die Ladestation legen mussten. Zudem versetzte sie sich ab einem Akkustand von zehn Prozent in den Energiesparmodus. Bei der neuen Version lässt die Uhr eine normale Nutzung auch bei einer Akkurestladung von unter zehn Prozent zu.
Zudem erscheint es uns nach dem Tragen der Uhr auch so, als wäre der Energieverbrauch in der Nacht als auch bei sportlichen Aktivitäten geringer als bei der Watch 2. Hier hat Google softwareseitig auch ein wenig nachgeholfen.
Was den Energieverbrauch beim Training mit GPS-Tracking angeht, liegt er etwa auf dem Niveau von der Apple Watch Ultra 2. Während einer etwa zweistündigen Rennradtour mit aktiviertem GPS haben beide etwa 30 Prozent Energie verloren. Wer also die Smartwatch für längere Trainingsexzesse verwenden will, kommt im Vergleich zu speziellen Uhren von Polar oder Garmin an ihre Grenzen.
Neu ist übrigens der automatisch startende Schlafenszeitmodus, der bislang manuell aktiviert werden musste. Dass Google diese Funktion nicht schon früher integriert hat, irritiert ein wenig. Es ist zu hoffen, dass das Update auf die neueste WearOS-5-Version auch der Watch 1 und 2 ein wenig mehr Laufzeit verschafft.
Neben der Laufzeit hat Google auch die Ladeleistung ein wenig erhöht. Laut Google sollen die neuen Uhren um die 20 Prozent schneller geladen werden. Das klingt nicht nach viel. Im Alltag macht sich der schnellere Ladevorgang durchaus bemerkbar. Wenn ihr die Uhr auf die proprietäre Ladeschale legt, wird sie in etwa 28 Minuten auf 50 Prozent geladen, so Google, das deckt sich mit unseren Erfahrungen. Für die nächste Uhrengeneration wünschen wir uns dann aber endlich den kabellosen Ladestandard Qi2 – genauso für die Pixel-Smartphones.
Pixel Watch 3 45 mm | Pixel Watch 3 41 mm | Pixel Watch 2 | Pixel Watch 1 | |
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Display | 1,45-Zoll LTPO-Display ((1–60 Hz), bis 2.000 Nits, 3D Corning Gorilla Glass 5, DCI-P3, Always-on-Display (bis zu 1 Nit) | 1,2 Zoll LTPO-Display ((1–60 Hz), bis 2.000 Nits, 3D Corning Gorilla Glass 5, DCI-P3, Always-on-Display (bis zu 1 Nit) | 1,2 Zoll, OLED, bis 1.000 Nits, 3D Corning Gorilla Glass 5,Always-On-Display | 1,2 Zoll, OLED, bis 1.000 Nits, 3D Corning Gorilla Glass 5, Always-On-Display |
Auflösung | 456 x 456, 320 ppi | 384 × 384, 320 ppi | 384 × 384, 320 ppi | 384 × 384, 320 ppi |
Betriebssystem | Wear OS 5 | Wear OS 5 | Wear OS 4 | Wear OS 3.5 (Update auf Wear OS 4 kommt) |
Prozessor | Qualcomm 5100, Cortex M33-Coprozessor | Qualcomm 5100, Cortex M33-Coprozessor | Qualcomm 5100, Cortex M33-Coprozessor | Samsung Exynos W9110, Cortex M33-Coprozessor |
Arbeitsspeicher | 2 GB SDRAM | 2 GB SDRAM | 2 GB SDRAM | 2 GB SDRAM |
Speicher | 32 GB EMMC | 32 GB EMMC | 32 GB EMMC | 32 GB EMMC |
Schutzklasse | IP68, 5 ATM | IP68, 5 ATM | IP68, 5 ATM | 5 ATM |
Sensoren, Sonstiges | Sauerstoffsättigungsmesser (SpO2), mit EKG-App kompatible elektrische Mehrzwecksensoren, optischer Mehrwege-Herzfrequenzsensor, Elektrischer Sensor zur Messung der Hautleitfähigkeit (cEDA), Hauttemperatursensor | Sauerstoffsättigungsmesser (SpO2), mit EKG-App kompatible elektrische Mehrzwecksensoren, optischer Mehrwege-Herzfrequenzsensor, Elektrischer Sensor zur Messung der Hautleitfähigkeit (cEDA), Hauttemperatursensor | Sauerstoffsättigungsmesser (SpO2), mit EKG-App kompatible elektrische Mehrzwecksensoren, optischer Mehrwege-Herzfrequenzsensor, Elektrischer Sensor zur Messung der Hautleitfähigkeit (cEDA), Hauttemperatursensor | optische Herzfrequenz, elektrischer Mehrzwecksensor, Sauerstoffsättigungsmesser (SpO2), Höhenmesser, mit EKG-App kompatible elektrische Mehrzwecksensoren |
Akku | 420 mAh | 307 mAh | 306 mAh | 295 mAh |
Konnektivität | 4G/LTE und UMTS, Bluetooth 5.3, WLAN 802.11 b/g/n 2,4 GHz, NFC, Ultrabreitband | 4G/LTE und UMTS, Bluetooth 5.3, WLAN 802.11 b/g/n 2,4 GHz, NFC, Ultrabreitband | 4G/LTE und UMTS, Bluetooth 5.0, WLAN 802.11 b/g/n 2,4 GHz, NFC | 4G/LTE und UMTS, Bluetooth 5.0, WLAN 802.11 b/g/n 2,4 GHz, NFC |
Durchmesser | 45 mm | 41 mm | 41 mm | 41 mm |
Abmessungen | 45 x 45 × 12,3 mm | 41 x 41 × 12,3 mm | 41 x 41 × 12,3 mm | 41 x 41 × 12,3 mm |
Gewicht | 37 g (ohne Armband) | 31 g (ohne Armband) | 31 g (ohne Armband) | 36 g (ohne Armband) |
Farben | Matte Black/ Obsidian; Polished Silver/Porcelain; Matte Hazel / Hazel | Matte Black / Obsidian; Polished Silver / Porcelain; Champagne Gold /Hazel; Polished Silver / Rose Quartz | Matte Black/ Obsidian; Polished Silver/Bay; Polished Silver / Porcelain; Champagne Gold / Hazel | Matte Black/Obsidian, Polished Silver/Charcoal, Polished Silver/Chalk, Champagne Gold/Hazel |
Preis | 449 Euro (Wi-Fi) 549 Euro (LTE) | 399 Euro (Wi-Fi) 499 Euro (LTE) | 399 Euro (GPS/WLAN), 449 Euro (GPS/WLAN/LTE) | 379 Euro (GPS/WLAN), 429 Euro (GPS/WLAN/LTE) |
Fitbit für Wellness und Sport
Googles Smartwatches sind in erster Linie Fitbit-Uhren. Entsprechend verfügen sie auf der Rückseite über zahlreiche Sensoren, mit denen die Gesundheitsdaten getrackt und per Fitbit-Software analysiert und ausgewertet werden. Hinsichtlich der Anzahl der Sensoren hat Google nichts gegenüber der Watch 2 geändert, an den Funktionen und Algorithmen hingegen schon.
So bietet die Pixel Watch 3 neben den bisherigen Funktionen wie Schrittzähler, Schlaftracking, Blutsauerstoffmessung und der Erfassung von Stress oder Aufregung per cEDA-Sensor (Continuous Electrodermal Activity) einige Verbesserungen für die allgemeine Fitness im Allgemeinen und für Läuferin:innen im Speziellen an.
In der Fitbit-App lassen sich jetzt Trainingsbelastung, -bereitschaft, Lauffunktionen und vieles mehr anzeigen. Damit erweitert Google die 2022 übernommene Fitbit-Plattform, die bisher auf wesentliche Metriken für das Gesundheits- und Wellnesstracking reduziert war, um essenzielle Trainingsfunktionen.
Die Pixel Watch 3 liefert für Läufer:innen nun spezielle Daten zur Laufeffizienz, einschließlich Bodenkontaktzeit, vertikale Oszillation, Formanalyse, Trittfrequenz und Schrittlänge. Das sind Daten, die in etwa Apple schon seit einer Weile anbietet und auch Bestandteil von speziellen Sportuhren ist. Für Strava-Nutzer:innen sicherlich interessant: abseits der speziellen Lauf-Analysen lassen sich die Daten auf die Sportplattform per Schnittstelle transferieren.
Um das Trainingspensum und Cardiobelastung im Blick zu behalten, bietet Fitbit einen überarbeiteten Tagesformindex und zusätzlich einen sogenannten Cardio-Index an. Der Tagesformindex setzt sich aus euer Herzfrequenzvariabilität, den Schlafenszeiten und der Ruheherzfrequenz zusammen. Er gibt letztlich an, ob ihr ausgeruht und fit für ein Training seid und soll einem Übertraining vorbeugen.
Der „Cardio-Index“ fasst eure Cardio-Belastung zusammen, in die nicht allein die Trainingsdaten einfließen, sondern auch zügiges Gehen oder Hausarbeit. Die Daten sollen euch einen Überblick über euer Belastungsziel geben. Das könnt ihr zum Teil selbst festlegen – zumindest könnt ihr in der App auswählen, ob ihr euren Fitnessgrad nur halten, oder verbessern wollt.
Damit ihr nicht jeden Tag selbst in die Vielzahl an Daten schauen müsst, bietet Google täglich ein sogenanntes „Morning Briefing“ auf der Uhr an. Das zeigt euch die laut Hersteller „wichtigsten Gesundheits- und Fitnessstatistiken“ auf einen Blick an. Es zeigt nicht nur an, wie ihr geschlafen habt, sondern auch, wie euer Tagesform-Index ist, wie weit ihr mit dem wöchentlichen Trainingsziel gekommen seid und ob bestimmte Werte wie die Herzfrequenzvariabilität, Atemfrequenz oder Sauerstoffsättigung außerhalb des persönlichen Bereichs liegen. Ich muss gestehen: Auch wenn andere Hersteller wie Garmin das auch bieten, schaue ich lieber direkt in der App nach.
Um die Genauigkeit der meisten Daten muss man sich bei Google keine großen Sorgen machen, denn wie beim Vorgänger liefert die Watch 3 saubere Herzfrequenzwerte und weitere Daten. Das bei den Vorgängern kritisiert GPS-Modul scheint Google auch verbessert zu haben, denn es gab immerhin keine Ausfälle. So präzise wie mit einem Dual-Band-GPS, wie etwa Apple es bei der Watch Ultra einsetzt, ist die Uhr nicht, es ist dennoch brauchbar.
Nicht alle Funktionen sind kostenlos: Für umfangreichere Statistiken, Lauf- und Workout-Empfehlungen und exklusive Trainingsinhalten von Fitness-Profis ist ein Fitbit-Premium-Abo erforderlich, das 8,99 Euro monatlich oder 79,99 Euro im Jahr kostet. Immerhin: wer sich eine Watch 3 zulegt, kann die Premium-Funktionen für sechs Monate kostenlos testen.
Ausbaufähig ist zudem die Möglichkeit, die Watch 3 mit Sportgeräten diverser Hersteller zu koppeln. Zwar kann die Herzfrequenz auf den Bildschirmen einiger Fitnessgeräte eingeblendet werden. Jedoch gibt es derzeit nicht die Möglichkeit, die Uhr etwa mit Fahrradcomputern wie etwa von Wahoo oder Garmin zu verbinden. Hier sind weiterhin separate Tracker erforderlich. Ebenso wenig können Powermeter mit der Uhr gekoppelt werden, sodass weitere Daten zur Leistungsmessung erfasst werden können. Letzteres können immerhin die Apple Watch Series 9 und Watch Ultra 2.
Das Google-Ökosystem am Handgelenk
Abseits der recht umfangreichen Fitness- und Schlaftracking-Funktionen hat Google in seine Smartwatches viele Google-Funktionen integriert. So könnt ihr die Uhr per Google Wallet fürs Bezahlen verwenden. Auch auf den Livefeed von Nest-Kameras und -Türklingeln kann per Home-App zugegriffen werden. Über die App kann auch das Smarthome gesteuert werden. Ebenso könnt ihr die Watch als Google-TV-Fernbedienung verwenden.
Für die Navigation ist Google Maps an Bord. Neu ist die Möglichkeit, Kartenmaterial auf die Uhr zu laden, damit ihr unterwegs weniger Datenvolumen verbraucht und Energie spart.
Etwas kurios ist Googles Entscheidung, weiterhin auf den Google Assistant zu setzen, während die neuen Pixel-9-Smartphones mit der nächsten KI-Chatbot-Generation Gemini ausgerüstet wurde. Das Ganze funktioniert zwar, es fühlt sich in Kombination mit dem Pixel 9 (Test) zurzeit in Googles Pixel-Ökosystem wie eine Art Babylon an. Mal rede ich mit Gemini, mal mit dem Assistant. Hier würden wir uns ein wenig mehr Kohärenz wünschen.
3 Jahre Updates und nicht reparierbar
Erweiterungsfähig ist zudem die Updategarantie der Pixel-Smartwatches: Denn während die Pixel-8- und -9-Smartphones sieben Jahre Softwareaktualisierungen erhalten, verspricht Google bei seinen Uhren mit drei Jahren nicht einmal die Hälfte. Das kann die Konkurrenz: So verspricht Samsung für die Galaxy-Uhren vier Jahre und Apple liefert bis zu fünf Jahre neue watchOS-Versionen.
Überdies sind die Pixel-Uhren nicht reparierbar: Habt ihr einen Displayschaden oder einen anderen Hardwaredefekt, so kann die Uhr laut Google nicht repariert werden. Das sagt Google zumindest im Support-Bereich.
Für den Fall eines Defekts bietet Google derzeit nur in den USA, Kanada, Japan, Großbritannien ein optionales, kostenpflichtiges Versicherungsprogramm für die Pixel Watch 3 an. Das deckt auch Defekte außerhalb der Garantie sowie versehentliche Beschädigungen ab. Besitzer:innen müssen dann eine Servicegebühr von 49 US-Dollar zahlen, wenn sie die Uhr bei Google einschicken und austauschen lassen. Ob und wann diese Option in weiteren Ländern verfügbar ist, ist unklar.
Fazit: Pixel Watch 3 nicht perfekt, aber gut – und recht teuer
Einen Teil des Fazits kann ich direkt aus dem Test des Vorgängers heranziehen: „Google hört auf Kritik und hat zahlreiche Schwachpunkte der ersten Pixel Watch mit der neuen Version behoben“. Während ich mich im Vorjahr auf den neueren Chip bezog, ist es in diesem Jahr vor allem die neue Größe, die nicht nur ich mir schon seit der Watch der ersten Generation wünschte.
Das 45-Millimeter-Modell kommt mit einer Größe, die viele der kleineren Version sicherlich bevorzugen, zumal sie nicht nur am Handgelenk besser aussieht, sondern einfach mehr Inhalte auf einen Blick anzeigen kann. Überdies kommt die größere Version mit einem merklich größeren Akku, der die Watch eine spürbar längere Laufzeit verpasst. Sicher: auch das neue „Actua“-Display und softwareseitige Verbesserungen dürften einen Einfluss auf die Laufzeit haben. Wie groß die Unterschiede zur neuen 41-Millimeter-Variante sind, können wir an dieser Stelle nicht sagen.
Ob die neuen Sportfunktionen Läufer:innen zum Wechsel auf eine Pixel Watch 3 bewegen werden, lässt sich schwer sagen, allerdings dürften einige Menschen, die sich ohnehin schon im Fitbit-Universum aufhalten, über das Plus an Laufdaten freuen. Nicht zu vergessen ist, dass im Unterschied zu Samsungs Galaxy-Uhren keine Funktion exklusiv den Pixel-Smartphones vorbehalten ist. Auch die EKG-Funktion ist frei nutzbar. Nur einige Fitbit-Funktionen sind leider hinter der Premium-Aboschranke versteckt.
Der Funktionsumfang als „einfache Smartwatch“ für den täglichen Bedarf mit Schrittzähler, Bezahlfunktion, Messaging und Offline-Navigation ist überdies ausgezeichnet. Dank der Fitbit-Integration hat die Pixel Watch 3 optional noch viel mehr zu bieten, was sie zu einem guten Fitnessbegleiter und Schlaftracker macht, um einen Überblick über seine Gesundheit zu behalten. Für ambitioniertere Sportler:innen dürfte der Funktionsumfang dennoch nicht vollkommen ausreichen. Zudem sollte darauf hingewiesen werden, dass die Sensoren zwar gut sind und tendenziell solide Werte liefern; ein medizinisches Instrument ist die Uhr ebenso wenig wie eine Apple oder Galaxy Watch.
Weiterhin hoch ist der Preis der neuen Pixel-Uhr angesetzt, vor allem wenn man ihn mit der Galaxy Watch 7 vergleicht, für die Samsung ab 320 Euro verlangt und die im freien Handel schon für unter 300 Euro zu haben ist. Die Watch 3 mit 41 Millimeter-Gehäuse schlägt im Google-Store ab 399 Euro zu Buche.
Für das große Modell der Pixel Watch 3 mit LTE verlangt Google stattliche 549 Euro. Für Samsungs Galaxy Watch 7 mit LTE und 44-Millimeter-Gehäuse liegt der UVP bei 399 Euro und damit 150 Euro weniger als das Google-Modell.
Wer indes kein Galaxy-Smartphone besitzt, muss mit ein paar Nachteilen leben: Für die Nutzung mit Nicht-Galaxy-Smartphones müssen allerlei Zusatz-Apps installiert werden und Funktionen wie EKG und Blutdruckmessung sind nicht verfügbar. Diese sind Samsung-Galaxy-Exklusiv.
Wer indes keine Galaxy-Smartwatch kaufen will und tief im Google- oder Fitbit-Universum verortet ist, bekommt mit der Pixel Watch eine gute Smartwatch, die vor allem mit dem großen Gehäuse ein Upgrade gegenüber der Pixel Watch 2 ist. Gegebenenfalls würde ich noch eine Weile mit dem Kauf warten, bis der Straßenpreis gesunken ist.