Nach Jahren in der Betaphase hat der für seine Grafikprozessoren bekannte US-Hersteller Nvidia seine Cloud-Gaming-Plattform Geforce Now offiziell an den Start gebracht. Zwar dürfte Geforce Now als direkte Konkurrenz für Googles Stadia-Dienst wahrgenommen werden. Allerdings funktioniert das Gegenstück von Nvidia anders, es setzt auf die schon vorhandenen Spiele der Nutzer statt auf Neukäufe oder die Netflix-artige Nutzung von Games.
Geforce Now: Spiele aus der Cloud streamen
Nutzer können bei Geforce Now ihre Spiele mit Nvidia-Unterstützung aus der Cloud streamen – das soll mit fast jedem PC, Mac, Android-Geräten oder Fernsehern mit Shield funktionieren. Oder wie Nvidia wirbt: „Es ist, als ob ein Geforce-Grafikprozessor an das Gerät angeschlossen und die lokale Hardware zu einem hochmodernen Geforce-Gaming-PC über die Cloud aufgerüstet wird.“ Weiterer Vorteil: Updates, Patches und Treiber-Downloads erledigt der Dienst automatisch.
Nvidia unterstützt die Plattformen Steam, den Epic-Games-Store, Battle.net und Uplay – entsprechende Instanzen der Dienste sind in der Cloud vorhanden. Nutzer müssen sich also lediglich dort anmelden, ihre Game-Käufe auf den Cloud-Desktop herunterladen und können loslegen. Sogar gespeicherte Spiele können synchronisiert werden, wie The Verge berichtet.
Einem Test der US-Kollegen zufolge soll die Streaming-Qualität nicht ganz an jene von Google Stadia heranreichen. Ein Problem ist demnach, dass Nutzer bei Geforce Now über eine sehr schnelle Internetverbindung verfügen müssen. Mindestens vorhanden sein sollte eine Übertragungsgeschwindigkeit von 15 oder besser noch 30 Megabit pro Sekunde (für 1.080p und 60 Frames pro Sekunde). Die beste Nutzererfahrung soll laut Nvidia bei 50 Megabit pro Sekunde erreicht sein. Eine 4K- oder 1080p-Option mit 120 Frames pro Sekunde gibt es nicht.
Cloud-Gaming mit Gratis-Option: Hinten anstellen
Wer Geforce Now einfach einmal unverbindlich testen will, hat die Möglichkeit, sich gratis zu verbinden. Dann kann man eine Stunde am Stück spielen. Allerdings kann es sein, dass man bei großem Andrang warten muss. Wer 5,49 Euro für das sogenannte Gründer-Abo zahlt, kann länger spielen und wird bevorzugt mit den Cloud-Servern verbunden. Auch RTX-Games (Raytracing) wie Wolfenstein: Youngblood und Metro Exodus sind dann verfügbar. Zudem gibt es eine 90-tägige kostenlose Einführungsphase. Dieses kostenpflichtige Angebot ist allerdings zeitlich befristet.
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Ab 5,49€? Wie kann man denn mehr Geld dafür ausgeben Herr Brien?