Nasa bildet Forschungsgruppe für Ufo-Sichtungen
Die Nasa will bis Herbst ein unabhängiges Forscherteam zusammenstellen, dass sich mit Ufos, also nicht identifizierten Flugobjekten, beschäftigt. Der amtliche Begriff für solche Sichtungen lautet UAP – Unidentified-Aerial-Phenomena, also nicht identifizierte Phänomene des Luftraums. Der Astrophysiker David Spergel leitet die Gruppe, die dem Science Mission Directorate untersteht. Das Ziel der Initiative liegt in der „Abschwächung“ solcher Phänomene, um eine höhere Flugsicherheit zu gewährleisten. Die Nasa betont: „Es gibt keinen Beweis dafür, dass UAP außerirdischen Ursprungs sind.“
Studie über mysteriöse Flugphänomene
Nasa-Chef Thomas Zurbuchen ist überzeugt davon, dass die Nasa den Phänomenen auf die Spur kommen wird. Der höchste Beamte der Organisation sagte: „Wir haben die Werkzeuge und das Team, das uns helfen kann, das Unbekannte besser zu verstehen. Das ist die eigentliche Definition von Wissenschaft. Das ist es, was wir tun.“ Die Nasa besitze sehr leistungsfähige Instrumente, so Zurbuchen.
Man werde zudem daran arbeiten, wie man in Zukunft am besten Daten über UAP erfassen kann. Einen außerirdischen Ursprung kann auch Zurbuchen nicht ausschließen, ähnlich ging es schon seinem Vorgänger Bill Nelson. Nelson sagte, es könne durchaus Zusammenhänge zwischen Ufo-Sichtungen und Außerirdischen geben – man wüsste es schlicht nicht.
USA haben Ufos im Visier
Die Ankündigung kommt nur wenige Wochen nach einer Kongresssitzung, die sich mit demselben Thema auseinandergesetzt hatte. Zwei hochrangige Nachrichtendienstchefs präsentierten Beobachtungen und standen den US-Abgeordneten Frage und Antwort. 2020 gründete das US-Verteidigungsministerium eine spezielle Ufo-Taskforce unter dem Kommando der Marine, die sich um die Phänomene kümmert. Die Anhörung war zugleich eine Art Erfahrungsbericht der neuen Einheit. Heraus kam dabei aber reichlich wenig: Man hat wenig Daten und eine Handvoll unerklärlicher Videos.
Nasa will Ufo-Daten sichten, sammeln und analysieren
Spergel sieht seinen Schwerpunkt zunächst darin, diese dürftige Datenbasis zu verbessern. Er sagte: „Angesichts des Mangels an Beobachtungen besteht unsere erste Aufgabe einfach darin, die aussagekräftigsten Daten zu sammeln, die wir bekommen können.“ Dazu will er Daten von Zivilisten, von Organisationen und Unternehmen sammeln und dann ermitteln, wie man sie am besten analysieren könne. Die intensive Beschäftigung soll rund neun Monate in Anspruch nehmen, dann erwarten die Verantwortlichen die Studie. Darin werden Experten aus den Bereichen Aeronautik, Wissenschaft und Datenanalyse entsprechende Empfehlungen abgeben. Der Bericht steht anschließend – wie alle Nasa-Dokumente – frei zugänglich im Netz.
Immer wieder erregen Ufo-Dokumente Aufmerksamkeit
Im Jahr 2020 veröffentlichte das US-Verteidigungsministerium drei Videos der US-Marine, die das Ufo-Thema wieder anheizten. Dort sieht man, wie Marine-Piloten UAP in der Luft verfolgen. Der US-Amerikaner John Greenewald betreibt das Online-Archiv Black Vault für freigegebene Regierungsdokumente, die sich mit Ufos beschäftigen – es soll rund 2.780 Seiten umfassen. Er erhielt die Dokumente, indem er sie über den „Freedom of Information“-Act orderte. Diesem Gesetz zufolge darf jeder Bürger Regierungspapiere anfordern, wenn er angemessen darlegt, warum er welche Unterlagen einsehen möchte. Greenewald stellte sein Archiv nun anlässlich des Pentagon-Berichts online. Es entstand im Laufe der nächsten 24 Stunden 26 Terabyte Download-Traffic auf seinen Servern.