Apple blockiert Spotifys neue Hörbuchfunktion

Spotifys neue Hörbuchfunktion kann derzeit nicht auf dem iPhone genutzt werden. (Bild: Shutterstock/esthermm)
Apple verteidigt seine Vormachtstellung auf dem Tech-Markt mit allen Mitteln – das ist mittlerweile hinreichend bekannt. Erst im September hatte der Konzern angekündigt, gerichtlich gegen neue EU-Gesetzgebungen vorzugehen, die einige Maßnahmen zur Einschränkung der Marktkonkurrenz künftig verbieten sollen.
Bereits 2019 hatte Spotify ebenfalls bei den Wettbewerbshütern der EU Beschwerde gegen Apple restriktive Regelungen im App-Store eingelegt. Während diesbezüglich noch keine Entscheidung gefallen ist, geht genau dieser Streit jetzt in eine neue Runde.
Spotify umgeht Apples Bezahlsystem – und wird bestraft
Am 20. September hat der Musikstreamingdienst seinen Versuch gestartet, im Markt für Hörbücher Fuß zu fassen und Anbietern wie Audible Konkurrenz zu machen. Auch bei Spotify müssen selbst Kund:innen mit Premium-Abo extra für Hörbücher bezahlen – und genau an dieser Zahlung entzündet sich nun der Streit mit Apple, so das Online-Magazin Techbook.
Apple schreibt Softwareentwickler:innen, die ihre Produkte im App-Store anbieten, nämlich vor, die hauseigene Bezahlfunktion zu verwenden – worüber der Konzern 30 Prozent des Kaufpreises beim Anbieter abkassieren kann.
Diese Beteiligung hat Spotify mit einem aufwendigen System anhand eines Updates zu umgehen versucht. In der Folge hat wiederum Apple auf seinen Geräten Folgeupdates für Spotify blockiert, was für iPhone-Nutzer:innen den Kauf von Hörbüchern faktisch unmöglich macht.
Spotify sieht sich in der Opferrolle
Dass das der eigentliche Grund für die Blockade ist, weist Apple von sich und führt Verstöße gegen die Richtlinien des App-Stores an, die nichts mit dem Bezahlsystem zu tun haben sollen. Beim schwedischen Streamingdienst sieht man sich hingegen klar als Opfer einer rücksichtslosen Konkurrenzpolitik.
Es sei ein perfektes Beispiel dafür, „wie weit Apple geht, um Konkurrenten zu benachteiligen“, so Spotify in einem offiziellen Statement. Das schade Konsument:innen genauso wie Autor:innen.
Ob gerade Letztere traurig darüber sind, dass ihre Arbeit auf einem Dienst weniger für wenig Geld angeboten wird, darf zumindest bezweifelt werden. Auch Musiker:innen werden von Spotify bekanntermaßen minimal am Gewinn beteiligt, den der Konzern mit ihrer Kunst erzielt.
Eine Einigung der beiden Streitparteien steht noch aus.