In den letzten Tagen hat das US-Patentamt dem iPhone-Hersteller wieder einige Patente für den Bereich Virtual Reality (VR) zugesprochen. Bei zwei Dokumenten spielt das iPhone eine tragende Rolle: zum einen als Display, zum anderen als Controller. Gerüchten zufolge will Apple 2022 mit seinem ersten AR-/VR-Headset diesen Markt betreten. Momentan beherrschen ihn Geräte von der Facebook-Tochter Oculus und Smartphone-Herstellern wie HTC (Vive Pro) und Samsung sowie Sony mit einer proprietären Lösung für die Playstation.
Die Telefone sollen als Schnittstelle zur VR-Umgebung dienen. Damit gibt Apple den Kunden ein Eingabegerät an die Hand, das sie bereits kennen. Zudem erspart es ihnen das Anschaffen und Erlernen neuer Geräte. Bisher besteht das Problem darin, dass die VR-Brillen die Position von Handys nicht so genau berechnen können. An diesem Punkt setzt das Patent an und führt mehrere Implementierungen auf. Bei einer bietet eine Markierung auf dem physischen Display des iPhones Orientierung für die VR-Brille. Über diesen Marker kalkuliert das System die Position im virtuellen Raum und verfolgt diese. Auch die Drehung des „Controllers“ erkennt es darüber. Das Patent spricht davon, dass das Steuersignal ermöglicht, „die zweite Vorrichtung“ – gemeint ist das iPhone – als dreidimensionale Steuerung, als 3D-Zeiger oder als Benutzerschnittstellen-Eingabegerät zu verwenden.
Das iPhone als VR-Display
Es ist das 16. Patent, in dem die Apple-Ingenieure ein VR-Headset beschreiben, das ein iPhone aufnehmen kann. Sie nennen das ein „Display-Gerät mit einem optischen Combiner“. Sie erwähnen, das Gerät könne auch am Kopf montiert werden. Die Kombination soll zugleich computergenerierte und reale Bilder betrachtbar machen und gehört in den Bereich Mixed Reality. Der optische Combiner zeigt der Schrift zufolge auch die reale Umgebung an – wirkt also wie eine Glasbrille, nicht wie ein Display, das nur Abbildungen der echten Umgebung anzeigt. Ein Reflektor soll zusätzlich die synthetischen Modelle des Handys in das Bild bringen. Dabei führt Apple mehrere Wege auf, das zu erreichen. Bei einer Anordnung überlappt eine optische Komponente die Front-Kamera und dient als Teilspiegel. Eine andere arbeitet mit verschiedenen Schichten, die auf das Display aufgetragen sind und die gewünschten Effekte erreichen. Das Patent erwähnt auch diverse Sensoren und Kameras, welche die Umgebung scannen und die Blickrichtung des Nutzers erfassen. Wie immer weiß man nicht, ob Apple diese Patente in Zukunft überhaupt bei der Produktentwicklung berücksichtigt.