Der erste Teil von Avatar: Aufbruch nach Pandora war längst nicht der erste 3D-Film, der in die Kinos kam. Anfang der 2010er-Jahre trat er aber einen Trend los. Blockbuster, die etwas auf sich hielten, gab es auch in 3D zu sehen, Klassiker wie Jurassic Park wurden nachträglich um die dritte Dimension erweitert. Es folgten 3D-Fernseher und 3D-Blu-ray-Player für zu Hause. Geblieben ist davon wenig. Und doch könnten 3D-Filme bald wieder in aller Munde sein – dank der Apple Vision Pro.
150 3D-Filme für die Vision Pro
Vor dem Start der Brille beschreibt Apple das Filmfeeling in einer Pressemitteilung. Startet die Wiedergabe, soll die Vision Pro die Lichter rund um die Zuschauerin oder den Zuschauer dimmen und die virtuelle Leinwand nah ins Blickfeld rücken. Filmfans können hier auch nachjustieren und das Geschehen bei Bedarf vergrößern. Außerdem könnt ihr die Kino-Umgebung aktivieren und euch so virtuell ins Filmtheater setzen.
Zum Start werdet ihr in der Apple-TV-App auf der Brille außerdem 150 3D-Filme zum Leihen oder Kaufen finden. Darunter etwa Dune, Der Supar Mario Bros. Film oder Spider-Man: Into the Spider-Verse. Besitzt ihr schon einen oder mehrere dieser 150 Streifen, bekommt ihr das 3D-Upgrade gratis. Das neue Erlebnis gibt es aber nur in Verbindung mit einer Vision Pro.
Disney Plus bietet eigene 3D-Filme an
Wer ohnehin schon Kundin oder Kunde bei Disney Plus ist, muss aber nicht extra neues Filmmaterial einkaufen. Laut Apple werde auch der Unterhaltungskonzern 3D-Fassungen seiner „neuesten und beliebtesten“ Filme anbieten – und das sogar ohne Aufpreis aufs Abo. Konkrete Titel nennt der Hersteller jedoch nicht.
Zusätzlich integriert Disney vier virtuelle Umgebungen, in denen ihr euch die Streifen ansehen könnt: das Disney-Plus-Kino, das dem El-Capitan-Theater nachempfunden ist, den Avengers-Tower mit Blick auf Downton Manhatten, das Cockpit von Luke Skywalkers Speeder aus Star Wars und den Scare Floor aus der Monster AG.
Apples eigenes Format und weitere Streamingdienste
Gemeinsam haben alle Filme eines: Speziell für die Vision Pro wurden sie nicht gemacht. Apple will das mit einem Format namens Apple Immersive Videos ändern. Dabei handelt es sich um 3D-Aufnahmen in 8K-Auflösung. Zum Start stehen euch vier Titel ohne Mehrkosten zur Auswahl. Sie schicken euch ins Zeitalter der Dinosaurier, auf Abenteuerreise oder in den Proberaum von Alicia Keys. Manche sind Einzeltitel, andere Serien.
Abseits von allen 3D-Inhalten weist Apple auf Drittanbieter-Apps wie Amazon Prime Video, Paramount Plus, Pluto TV oder Tiktok hin. Je nach Angebot können Nutzer:innen die Inhalte streamen oder für unterwegs herunterladen. Die Vision Pro bietet dafür 256 Gigabyte Speicher.
Auffällig: Netflix gehört nicht zum Aufgebot für die Vision Pro. Laut Bloomberg-Reporter Mark Gurman plane das Unternehmen auch keine eigenständige App für die Brille. Netflix will Nutzer:innen stattdessen auf den Web-Browser verweisen. Über den lassen sich Streamingdienste ebenfalls aufrufen.
Spannend wird außerdem die Frage, wie sich das Filmvergnügen künftig in mehrköpfigen Haushalten gestaltet. Denn die Möglichkeiten der Vision Pro klingen zwar interessant, ein einzelnes Gerät kostet zum Markstart am 2. Februar aber auch 3.499 US-Dollar und damit deutlich mehr als die meisten Macs, sämtliche iPhones oder iPads. Dass sich eine Familie gleich mit mehreren Geräten eindeckt, scheint aufgrund das hohen Verkaufspreises fraglich.