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Audi-Betriebsrat fordert Bau von elektrischen Kleinwagen

Diese Designstudie zeigt bereits einen Audi-Kleinwagen der Zukunft. Der Vorstand soll sich jedoch noch sträuben. (Bild: Audi)
Nachdem Audi-Entwicklungschef Oliver Hoffmann betonte, dass es keine Nachfolger der Kleinwagenserien Q2 und A2 geben wird, hat sich nun Betriebsratschef Peter Mosch eingeschaltet. Er sagte der Augsburger Allgemeine: „Wir setzen uns dafür ein, dass in Ingolstadt ein elektrisches Einstiegsmodell unterhalb des A3 gebaut wird.“
Mosch geht es dabei um die Auslastung im Stammwerk. Die steht nämlich auf der Kippe. Beobachter wundern sich über den Vorschlag.
Es hatte bereits Spekulationen gegeben, dass Audi weiterhin einen Kleinwagen baut. 2019 zeigte der Hersteller die Studie AI-ME, die einen verheißungsvollen Ausblick bot.
Anschließend hieß es, Audi-Chef Duesmann wird den A1 auslaufen lassen und auf kleine SUV setzen. Dem gab er Anfang dieses Jahres eine deutliche Absage. Er sagte: „Auch vom Q2 wird es kein Nachfolgemodell mehr geben.“
Im März horchte die Szene auf: Entwicklungschef Oliver Hoffmann kündigte im Prinzip einen batterieelektrischen Audi-Kleinwagen an. Er sagte, Audi wird alle Segmente elektrifizieren und betonte „auch das A-Segment“ – also im Kleinwagenbereich. Widersprüchlich dazu sagte er jedoch auch: Es werde aber keinen Nachfolger des A1 oder Q2 geben.
Beobachter wandten ein: Genau genommen gehört der A1 auch zum B-Segment. Wird es also einen noch kleineren Audi geben? Mosch sagt nun: „Noch zieht der Audi-Vorstand bei dem Thema nicht mit.“
Das Problem sieht der Betriebsratschef in der Auslastung: Durch die Software-Verzögerungen ist das Stammwerk zwischen 2025 und 2030 nicht ausgelastet. Dazu braucht man das Kleinwagenmodell.
Außerdem sagt er: „Wir sind fest davon überzeugt, dass ein solches kleineres Elektroauto für uns als Marke wichtig ist.“ Der Vorstand ziehe zwar noch nicht mit, aber der Betriebsrat gebe nicht auf. „Bei dem Thema ist noch nicht die letzte Messe gelesen“, ist sich Mosch sicher.
Im Sommer ging eine Welle durch den Konzern: VW-Chef Diess trat ab, Porsche-CEO Oliver Blume übernahm die Leitung. Mosch hofft, dass die Auswirkungen dieser Eruption ein Umdenken ermöglichen.
„Vielleicht gibt es jetzt bessere Chancen für einen solchen kleineren Elektro-Audi, weil der VW-Konzern durchgerüttelt und durchgeschüttelt wird“, so der 50-Jährige.
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Das ist mal wieder eine e-Auto Nachricht, die ich nicht nachvollziehen kann. Da wird einerseits krampfhaft versucht, den im Windkanal durchgelutschten Karosserien wieder eine Wiedererkennung zur Herstellung der Markentreue zu verschaffen und dann schmeißt man den Weg weg um sich die nachfolgende Käuferschicht für „bessere“ Modelle ranzuzüchten.
Aber wahrscheinlich ist bei den kleinen Autos dem Aktionär die Umsatzrendite nicht hoch genug.