Wegen Bitcoin-Futures gelogen? US-Behörde verklagt Kryptobörse der Winklevoss-Zwillinge

Keine guten Zeiten für Gemini und deren Gründer Cameron und Tyler Winklevoss. Die Kryptobörse der wahrscheinlich ersten Bitcoin-Milliardäre muss aufgrund der schlechten Marktbedingungen wohl zehn Prozent seiner Mitarbeiter:innen entlassen. Jetzt steht die Gemini Trust Company auch noch im Visier der Commodity Futures Trading Commission (CFTC). Die US-Regulierungsbehörde hat vor einem Bundesgericht in Manhattan eine Klage eingereicht. Der Vorwurf: Angestellte der Winklevoss-Kryptobörse sollen die Behörde im Jahr 2017 belogen haben, als es um einen Antrag für die Zulassung der ersten Bitcoin-Futures-Kontrakte ging.
CFTC verklagt Gemini wegen Bitcoin-Futures
Vor allem, so heißt es in der 28-seitigen CFTC-Klageschrift, habe Gemini die Behörde bei der wichtigen Frage in die Irre geführt, ob ihr vorgeschlagener Bitcoin-Futures-Kontrakt sich von Händler:innen leicht manipulieren ließe, wie Gizmodo schreibt. Die CFTC reguliert den Markt für Derivate, zu denen auch Futures-Kontrakte von Kryptowährungen gehören. Gemini wäre bei einer Zulassung die wohl erste Defi-Firma mit einem solchen Angebot gewesen. Letztlich werden Bitcoin-Futures seit Dezember 2017 an der US-Börse CBOE gehandelt – mit einer Unterbrechung zwischen 2019 und 2021 bis heute.
Im Rahmen der Klage fordert die CFTC zum einen die Rückzahlung „unrechtmäßig erworbener Gewinne“. Außerdem könnten Geldstrafen auf die Angeklagten zukommen. Und die Behörde möchte einstweilige Verfügungen im Zusammenhang mit Registrierung und Handel an der Gemini-Börse erwirken. Auch sollen weitere Verstöße gegen den Commodity Exchange Act (CEA) verhindert werden. Die falschen oder irreführenden Aussagen untergrabe die Arbeit der CFTC sowie die Integrität der Transaktionen im Rahmen des CEA. Dieser diene dazu Marktteilnehmer:innen zu schützen, Preismanipulationen zu verhindern und fairen Wettbewerb zu fördern, wie die CFTC mitteilte.
Gemini widerspricht und freut sich auf Verfahren
Die CFTC ist offenbar der Überzeugung, dass die vorgeschlagenen Bitcoin-Futures, anders als behauptet, eben nicht sicher vor möglichen Manipulationsversuchen gewesen seien. Die Mitarbeiter:innen wussten, oder hätten es wissen müssen, dass ihre Aussagen falsch oder irreführend seien. Gemini wiederum widerspricht. In den acht Jahren seines Bestehens habe das Unternehmen immer um Erlaubnis gebeten – also Genehmigungen eingeholt. Man freue sich, so ließ das Unternehmen wissen, das auch endgültig vor Gericht beweisen zu können.