Instagram-Star prellt Follower um 2,5 Millionen Dollar in Bitcoin

(Foto: Rawpixel.com / shutterstock)
Mazini, der mit bürgerlichem Namen Jegara Igbara heißt, hatte es auf Instagram zu einer Million Follower gebracht. Laut FBI bot er seiner Gefolgschaft an, ihnen Bitcoin zu „attraktiven, aber aufgeblasenen Preisen“ abzukaufen. Den Gegenwert blieb er indessen schuldig. Bei einer Verurteilung drohen Mazini bis zu 20 Jahre Haft. Seine Social-Media-Seiten sind bereits vom Netz genommen.
(K)ein Philantrop
Mazini machte sich auf Instagram als Wohltäter einen Namen. Seine Follower gewann er durch Videos, in denen er fremde Menschen mit Bargeld und anderen Geschenken überraschte. Anfang Januar ging er dann per Social Media auf Bitcoin-Jagd. Auch hierbei inszenierte der Influencer sich als gutherzig. Schließlich bot er seinen Followern Preise, die bis zu fünf Prozent über dem Marktwert lagen. Zur Begründung gab Mazini an, dass er auf Krypto-Börsen nur eine limitierte Menge an BTC erwerben könne. Der für den Fall verantwortliche FBI-Agent William F. Sweeney sieht derweil andere Motive am Werk: „Ein Blick hinter die Kulissen zeigte jedoch, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen. Es gab nichts Philanthropisches an den Bitcoin-Transaktionen, die Igbara mit seinen Opfern durchführte. Eine schnelle Suche im Internet zeigt heute ein ganz anderes Bild von diesem Multimillionen-Dollar-Betrüger.“
Nach Angaben der Ermittler sandte Mazini seinen Opfern gefälschte Bildschirmaufnahmen mit vermeintlichen Überweisungsbelegen. Das Geld erreichte die Opfer, die daraufhin ihre BTC springen ließen, freilich nie. Ein Follower soll besonders bitter auf den Betrug hereingefallen sein. Laut Gerichtsunterlagen nahm Mazini ihm Bitcoin im Wert 750.000 Dollar ab. Das FBI bittet um weitere Hinweise.
Die sozialen Medien und der Bitcoin-Betrug
Mazini ist sicherlich nicht der einzige betrügerische Hai im Social-Media-Becken. Bitcoin-Scammer, Trickbetrüger und Hacker aller Couleur haben sich über die Jahre Youtube, Twitter und Co. zunutze gemacht, um Hodler ordentlich zu prellen.
Da wären einerseits Prominente wie John McAfee und Steven Seagal. Beide hatten für zweifelhafte ICO die Werbetrommel gerührt; selbstverständlich ohne ihre Honorarverträge offenzulegen. In gewohnter Manier ging McAfee in puncto Krypto-Scam indes einen Schritt weiter. Seine Twitter-Reichweite spannte er für eine altbewehrte Pump-and-Dump-Masche ein. Gegenüber seinen Followern pries McAfee so diverse Altcoins an, mit denen er sich zuvor eingedeckt hatte. Als der Kurs stieg, stieß er die Coins gewinnbringend ab. Auch ihm drohen nun bis zu 20 Jahre Haft.
Ebenfalls in Erinnerung geblieben sind die Twitter-Hacks aus dem Jahr 2020. Cyber-Kriminelle erlangten Zugang zu reichweitenstarken Konten wie denen von Barack Obama, Joe Biden, Jeff Bezos oder Kanye West. Dort bewarben sie ein traumhaftes Angebot: Wer ihnen Bitcoin schickte, sollte die doppelte Menge zurück erhalten. Oder eben gar nichts. Auch auf Youtube feierte die Masche zweifelhaften Erfolg.
Autor des Artikels ist Anton Livshits.
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