
Bitpanda: Nach erfolgreicher KPMG-Prüfung jetzt die Bafin-Lizenz. (Bild: Bitpanda)
Coinbase hat eine und drei weitere Kryptofirmen, aber Marktführer Binance zum Beispiel (noch) nicht – nach eineinhalb Jahren Wartezeit ist jetzt die österreichische Kryptoplattform Bitpanda im Besitz einer Bafin-Lizenz.
Bafin-Lizenz für deutsche Bitpanda-Tochter
Konkret erteilte die deutsche Finanzaufsicht der Bitpanda-Tochter Bitpanda Asset Management GmbH eine Lizenz, dank der die Kryptoplattform ihre Dienste künftig in Deutschland anbieten kann. Die Lizenz deckt die Verwahrung und den Eigenhandel von Kryptowährungen ab.
Die Lizenzerteilung erfolgt ausgerechnet kurz nach der Pleite der Kryptobörse FTX, die den gesamten Markt mit nach unten gerissen hat. Mitgründer und CEO Eric Demuth sagte dem Handelsblatt dazu: „Dass der Erhalt nun zu einer Zeit kommt, wo die gesamte Kryptobranche in Aufruhr ist, haben wir uns so nicht ausgesucht“.
Bitpanda lässt Assets von KPMG prüfen
Die Assets der Bitpanda-Nutzer:innen seien sicher, so Demuth. Um das zu beweisen, hat Bitpanda seine Assets von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG prüfen lassen.
Ergebnis: Die Krypto-Cold-Storages von Bitpanda für die 5 beliebtesten Kryptowährungen würden die kumulierten Kundenguthaben übersteigen.
Demuth hatte Investor:innen kurz nach Bekanntwerden der FTX-Pleite via Twitter geraten, sie sollten ihre Kryptoplattformen so sorgfältig auswählen, wie sie es bei ihrer Bank tun würden.
Entscheidend seien eine strenge Regulierung und Sicherheit. „Oder würdest du als europäische:r Bürger:in dein Gehalt an eine Bank auf den Bahamas schicken?“, so Demuth.
N26-Partnerschaft auf Deutschland ausgeweitet
Neben dem Erreichen neuer privater Kund:innen in Deutschland kann Bitpanda dank der Bafin-Lizenz jetzt deutschen Firmen seine White-Label-Lösung anbieten. So kann die bisher nur auf Österreich ausgelegte Partnerschaft mit der Berliner Smartphone-Bank N26 jetzt auf Deutschland ausgeweitet werden.
N26 erklärte, dass es sein Kryptoprodukt in den kommenden Monaten schrittweise in weiteren europäischen Märkten anbieten wolle. „Zu gegebener Zeit“ werde man sich zu den „Plänen für die Markteinführung des Produkts äußern“, so N26 gegenüber dem Handelsblatt.
Bitpanda hat 4 Millionen Kunden
Bitpanda hat eigenen Angaben zufolge aktuell fast vier Millionen Kund:innen. Das Unternehmen hatte den wirtschaftlichen Herausforderungen der vergangenen Monate zuletzt Tribut zollen müssen. Im Juni 2022 hatten 270 der zuvor rund 1.000 Mitarbeiter:innen die Firma verlassen müssen.