Blue Origin versus SpaceX: Jeff Bezos blitzt mit Klage wegen Nasa-Auftrag ab

Die Starship-Prototypen SN10 und SN9. (Foto: SpaceX)
Es geht um sehr viel Geld und um sehr viel Prestige. Elon Musks Raumfahrtfirma SpaceX hatte sich bei einer Ausschreibung der Nasa, bei der es um den Bau der ersten kommerziellen Mondlandefähre geht, unter anderem gegen den Rivalen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos durchgesetzt. Bezos hatte daraufhin einen Widerspruch beim US-Rechnungshof GOA (Government Accountability Office) gegen die Entscheidung eingereicht. Der GOA hat diese Beschwerde jetzt abgelehnt.
Bei der Entscheidung habe die Nasa keinerlei Regularien verletzt, befand der GOA. Vielmehr habe sich SpaceX mit dem mit Abstand günstigsten und zugleich umfangreichsten Angebot durchgesetzt. Weil die Angebote der Konkurrenz von Blue Origin und der Firma Dynetics die Nasa deutlich mehr gekostet hätten, habe sich die US-Raumfahrtbehörde, anders als zuvor angekündigt, dagegen entschieden, ein weiteres Unternehmen ins Boot zu holen. Dafür seien aber lediglich die fehlenden Mittel verantwortlich gewesen, so der GOA – und damit gehe die Entscheidung in Ordnung.
Blue-Origin-Chef Bezos hatte zuletzt sogar versucht, die Nasa mit einem lukrativen Deal umzustimmen. Sein Unternehmen werde in den kommenden beiden Jahren Kosten von bis zu zwei Milliarden Dollar übernehmen, was die Entwicklung und Herstellung des Mondelandegeräts angehe. Dafür solle Blue Origin die Gelegenheit erhalten, noch einmal gegen SpaceX antreten zu dürfen, wie Golem schreibt. Bezos hatte Nasa-Chef Bill Nelson dies per offenem Brief angeboten, zumindest öffentlich aber keine Antwort darauf erhalten.
Der Auftrag der Nasa ist lukrativ. SpaceX erhält für den Bau der Mondlandefähre im Rahmen der Nasa-Mission Artemis laut GOA 2,94 Milliarden US-Dollar. Der von Blue Origin eingereichte Vorschlag soll das doppelte Volumen gehabt haben. Bei der für frühestens 2024 geplanten Mondlandung sollen vier Astronauten per Orion-Raumschiff in die Umlaufbahn des Mondes gebracht werden. Zwei von ihnen sollen dann für die Landung auf dem Erdtrabanten in die Mondlandefähre von SpaceX umsteigen. SpaceX dürfte dabei auf eine Starship-Rakete mit Landefunktion setzen – einer der Hauptgründe, warum dessen Angebot deutlich günstiger war als jene der Konkurrenz.
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