
Canoo-Fahrzeuge hätten Astronaut:innen der Nasa zu den Raumschiffen transportieren sollen. (Renderbild: Canoo/Nasa)
Schon seit Jahren steht es finanziell nicht gut um Canoo. Jetzt hat der E-Autobauer die Reißleine gezogen. Es sei nicht gelungen, eine ausreichende Finanzierung für den weiteren Betrieb auf die Beine zu stellen, so Canoo.
Keine Investoren, keine Fördergelder
Entsprechende Gespräche mit potenziellen Kapitalgebern aus dem Ausland seien gescheitert, heißt es in einer Mitteilung. Zudem konnte Canoo sich – anders als erhofft – auch keine Fördergelder von US-Behörden sichern. Die Konsequenz: Sieben Jahre nach der Gründung hat das Unternehmen Insolvenz anmelden müssen.
Darüber hinaus werde der Betrieb „mit sofortiger Wirkung eingestellt“, wie Techcrunch schreibt. Die Höhe der Schulden beläuft sich auf 164 Millionen Dollar. Es soll Hunderte von Gläubiger:innen geben. Immerhin soll der Firmenwert noch 126 Millionen Dollar betragen.
Zwangsurlaub für Mitarbeiter
Wirklich „flüssig“ dürfte Canoo aber schon länger nicht mehr gewesen sein. Mitte November 2024 soll das Unternehmen nur noch 700.000 Dollar auf dem Konto gehabt haben.
Ende 2024 hatte Canoo schon die Herstellung pausiert und die Mitarbeiter:innen in Zwangsurlaub geschickt. Alle Gründer:innen sind seitdem von Bord gegangen.
Pläne nach Börsengang geändert
Ursprünglich war Canoo von einem Team von Mitarbeiter:innen des US-E-Autostartups Faraday Future gegründet worden. Geplant war, einen vollelektrischen Lifestyle-Van für den Privatgebrauch herzustellen.
Nach dem Börsengang 2020 und dem Einstieg von Tony Aquila als Firmenchef schwenkte das Unternehmen aber um und baute Mehrzweck-Transporter für die Logistikbranche. Zu den Kund:innen zählen etwa die Nasa, Walmart und die US-Post.
2023 nur 22 E-Fahrzeuger verkauft
Allerdings war es Canoo nicht gelungen, Aufträge in größerem Umfang an Land zu ziehen. 2023 etwa sollen gerade einmal 22 Fahrzeuge verkauft worden sein. Ein 2022 bekanntgegebener vielversprechender Deal über die Lieferung von 10.000 E-Transportern an Walmart scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.
Wie anders hätte die finanzielle Situation von Canoo ausgesehen, wenn die Gespräche mit Apple zu einem Erfolg geführt hätten. Der iPhone-Konzern soll nämlich im Jahr 2020 an einem Investment oder sogar einer Übernahme interessiert gewesen sein.
Damals war Apple noch drauf und dran, selbst in den Markt für E-Autos einzusteigen. Mittlerweile ist das Apple Car aber auch Geschichte.