Cowboy: E-Bike-Startup sammelt 80 Millionen Dollar ein und will Flagship-Store in Berlin eröffnen
Der belgische Pedelec-Hersteller Cowboy hat anderthalb Jahre nach seiner letzten 23 Millionen Euro schweren Finanzierungsrunde vom Juli 2020 neues Geld eingesammelt. Die 80-Millionen-Dollar-Finanzierung der Serie C wird von Siam Capital sowie den Altinvestoren HCVC und Exor angeführt. Weitere Geldgeber sind Tiger Global, Index Ventures, Eothen, Isomer, Future Positive Capital und Triple Point Capital.
Mit der neuen „Kapitalspritze“, wie das 2017 gegründete Startup die Finanzierungsrunde nennt, erhöhe sich die Gesamt-Finanzierungssumme Cowboys auf 120 Millionen Dollar. Das Startup hat konkrete Pläne kommuniziert, wie das frische Geld angelegt werden soll.
Motor, Akku, Design: Cowboy will Kerntechnologien für E-Bikes selbst entwickeln
Das frische Geld will das Startup unter anderem nutzen, um „Kerntechnologien der Fahrrad-Entwicklung in Bereichen wie Motor, Akku und Design künftig In-House umzusetzen“, heißt es in der Mitteilung, die uns vorab vorlag. Das Startup wolle relevante Technologien und Fertigungsprozesse in die eigenen Hände nehmen, „um eine weitere Skalierung auf bewährt hohem Qualitätsstandard zu bieten“.
Cowboy sei bestrebt, „eine der führenden Marken zu werden, die den Übergang zu einer kohlenstofffreien Mobilität beschleunigen“. Dazu gehöre nicht nur der Verkauf von E-Bikes als Autoersatz, sondern das Startup habe sich auch zum Ziel gesetzt, mehr als 50 Prozent der Fahrradteile und -komponenten in Europa zu produzieren, um damit die Notwendigkeit von Langstreckentransporten aus Asien zu verringern.
Zudem wolle Cowboy den Produktlebenszyklus und die Kreislaufwirtschaft weiter verbessern, sodass „verschiedene Fahrradgenerationen auf einfache Weise von einem Besitzer zum nächsten weitergegeben werden können“.
Zu weiteren Plänen des Unternehmens gehöre der Ausbaue der On-Demand-Dienstleistung „Cowboy Care“ für Wartungs- und Reparaturservice. 2022 will Cowboy sowohl das Serviceangebot als auch die geografische Reichweite des Cowboy-Care-Angebots weiter ausbauen. Ferner sollen darüber sämtliche Serviceleistungen abgedeckt werden, die bei einer regelmäßigen Nutzung des Fahrrads erforderlich seien, so Cowboy. Der Umfang reiche „von der allgemeinen Überprüfung, Wartung und Reinigung des Fahrrads über den Austausch von Teilen bis hin zur kostenlosen Reparatur einer Reifenpanne“.
Zudem will Cowboy die Cowboy-App für Smartphones in eine Community rund um Fitness umgestalten. Schon jetzt verfügt sie unter anderem über ein Leaderboard, mit dem sich Cowboy-Fahrer:innen untereinander messen können.
Cowboy eröffnet Flagship-Stores in Berlin und Paris
Mit der Eröffnung der ersten eigenen Shops außerhalb Belgiens will Cowboy neue Nutzer:innen und Interessent:innen erreichen. In den Shops können die Bikes angesehen und getestet werden. Zudem stehe Kund:innen professionelle Beratung und das Cowboy-Care-Angebot durch einen In-Shop-Reparatur- und Wartungsservice zur Verfügung.
Der erste Store soll im Februar in der Nähe des Hackeschen Markts in Berlin Mitte, unweit des neuen Apple-Stores, eröffnen, erklärte man uns. Einen genauer Standort wurde noch nicht verraten. Im Mai will Cowboy in Paris einen weiteren Shop für die Kundschaft öffnen.
Mit den Plänen verfolgt Cowboy ähnliche Pläne wie der Mitbewerber Vanmoof: Der 2009 gegründete niederländische E-Bike-Hersteller hatte im September 2021 128 Millionen Dollar eingesammelt und erklärt, das Investment für die „Neuerfindung der Herstellung von Hardware- und Softwarekomponenten“ zu verwenden. Auf diese Weise wolle der Hersteller „Verbrauchern den Zugang zu hochwertigen Hightech-E-Bikes“ erleichtern. Auch Vanmoof hatte seine Strategie weg vom reinen Direktversand geändert: Allein 2021 hat das Unternehmen seine Einzelhandels- und Servicepräsenzen von acht auf 50 Standorte weltweit ausgebaut. Die zwei neuen Cowboy-Stores könnten entsprechend auch nur der Anfang sein.
Es ist einfach nur traurig..
Wenn deine halbe Kundschaft auf die Barrikaden geht, weil dein Kundenservice nicht existent ist, Lieferungen des neuen Rads einfach ohne Ankündigung weiter verschoben werden, was machst du dann als logische Konsequenz?
Genau! Erstmal zwei Stores eröffnen und ne Sonderedition von dem (nicht lieferbaren) Rad herausbringen.
Wie egal sind dir deine Kunden? Ja!