Es war 2014, als die Deutsche Post DHL Group die E-Mobilitätsfirma Streetscooter kaufte. Das Unternehmen war aus der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule, kurz RWTH, in Aachen hervorgegangen. Die Post wollte damit ihren Weg zu einem umweltfreundlichen Zusteller unterstützen – jedoch soll die Streetscooter-Übernahme wirtschaftlich kein Erfolg gewesen sein.
Laut Welt sollen die Verluste allein für 2020 bei 318 Millionen Euro liegen. Außerdem hatte die Post allein in diesem Jahr noch 50 Millionen Euro für die „Neuausrichtung der Streetscooter Aktivitäten“ gezahlt, insgesamt wurden dafür etwa 400 Millionen Euro eingesetzt.
Verkaufspläne bereits 2020
Pläne über einen Verkauf gab es dabei schon einmal. 2017 startete die Post den Verkauf der Streetscooter auch an Externe. Drei Jahre später gab es dann bereits Pläne, Streetscooter zu verkaufen – damals soll die Suche nach einem Käufer jedoch abgebrochen worden sein. 2020 gab es außerdem einen weiteren Rückschlag: eine Rückrufaktion der E-Fahrzeuge aufgrund von Brandgefahr. Zudem warb auch ein Streetscooter-Gründer um den Rückkauf seiner ehemaligen Firma – daraus wurde jedoch offensichtlich nichts.
Ein Jahr später scheint es jetzt mit dem Verkauf der Tochterfirma doch zu klappen. Wie eine Liste des Bundeskartellamtes zeigt, plant die luxemburgische Firma „Odin Automotive S.à.r.l./Luxemburg“ die Übernahme von 100 Prozent der Firmenanteile der „StreetScooter Engineering GmbH/Aachen“. Die zum Verkauf stehende Firma hat aktuell 16 Stellenanzeigen auf ihrer Internetseite veröffentlicht und wirbt auch noch mit den Fahrzeugen für die Deutsche Post. Hinweise auf die anstehende Übernahme gibt es nicht.
Deutsche Post äußerte sich dazu noch nicht öffentlich
Auch auf der Internetseite der Deutschen Post ist darüber noch nichts zu finden. Über die übernehmende Firma ist noch wenig bekannt. Der Manager Stefan Krause soll beteiligt sein. Er machte in den vergangenen Jahren unter anderem als Investor in der E-Autobranche von sich Reden.