Heftigster Einbruch ever: Flaute bei PC-Verkäufen könnte bis 2024 anhalten

Im Schlussquartal des Jahres 2022 sollen weltweit rund 65 Millionen Desktop-PC und Notebooks verkauft worden sein. Im Vergleich zum gleichen Dreimonatszeitraum des Vorjahres bedeutet das einen Rückgang um 28,5 Prozent.
Laut den vorläufigen Daten der Marktanalysefirma Gartner hat es das seit Beginn ihrer Erhebungen von PC-Absatzzahlen Mitte der 1990er-Jahren noch nicht gegeben.
Als Gründe für den Absatzeinbruch nennt Gartner-Analytin Mikako Kitagawa die Erwartung einer globalen Rezession, gestiegene Inflation und höhere Zinsen. Zudem hätten sich viele Konsument:innen in den vergangenen drei Jahren mit neuen PC versorgt. Die Nachfrage sei entsprechend auf einem Tiefpunkt angelangt.
Erschwerend dazu kommt, dass die Wirtschafts- und Energiekrise auch auf den Unternehmensmarkt drückt. Die Firmennachfrage sei schon im dritten Quartal 2022 leicht gesunken. Mit einer deutlichen Verbesserung der Lage rechnet Kitagawa erst für 2024.
Weil alle PC-Hersteller unter dem enormen Rückgang der Nachfrage zu leiden hatten, hat sich im Ranking nicht viel geändert. Die meisten Computer verkaufte im vierten Quartal 2022 Lenovo (Marktanteil: 24 Prozent).
Dahinter folgen HP (20 Prozent) und Dell (17 Prozent). Den geringsten Rückgang unter den Top-Herstellern musste übrigens Apple hinnehmen. Der Mac-Hersteller rangiert weiter auf Platz vier, konnte aber seinen Marktanteil von neun auf elf Prozent steigern.
Aufs Jahr gesehen belief sich der Einbruch der weltweiten PC-Verkäufe auf „nur“ 16 Prozent. Insgesamt wurden 2022 rund 286 Millionen Desktop-PC und Notebooks abgesetzt. Apple konnte hier als einziger der größten sechs Hersteller einen Zuwachs verzeichnen – um knapp vier Prozent.
Während der Einbruch im Schlussquartal 2022 als historisch zu bewerten ist, ist die Lage letztlich nicht so dramatisch wie es zunächst erscheinen mag. Die Verkäufe sind laut Gartner auf dem Niveau vor der Coronakrise angekommen.
2019 etwa sollen den Marktforscher:innen zufolge gut 260 Millionen Geräte abgesetzt worden sein. Damals bedeuteten die Absatzzahlen das erste durchgehende Wachstum nach acht Jahren Absatzkrise. Damals galt das Supportende von Windows 7 als Boom-Auslöser.
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