Ethereum brennt lichterloh: Über eine Milliarde Dollar sind bereits in Flammen aufgegangen
Seit der Umsetzung des EIP-1559 im Rahmen des London-Upgrades des Ethereum-Netzwerks und der darauf zirkulierenden Kryptowährung Ether sind durch das System des Verbrennens von Transaktionsgebühren bereits rund 298.000 Ether vernichtet worden. Das entspricht nach einem aktuellen Kurs von rund 3.500 US-Dollar pro Ether einem Gesamtwert von über einer Milliarde Dollar in einem Zeitraum sechs Wochen.
Feurio: Ethereums erstaunliche Zahlen
Bezogen auf den Gesamtzeitraum seit London zeigt sich zudem, dass Ether zumindest zeitweise schneller verbrannt als neu geschürft werden. Insgesamt verlangsamt der neue Gebührenmechanismus aber lediglich die Inflation – so wie es auch geplant gewesen war.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass sich in der letzten August- und der ersten Septemberwoche ein Trend in Richtung Deflation aufgebaut hatte. Tatsächlich rutschte Ethereum über drei Tage in die Deflation. Dabei wurde der Bestand insgesamt um einen Gegenwert von knappen sechs Millionen Dollar reduziert.
Aktuell wird pro Stunde ein Gegenwert von rund 1,2 Millionen Dollar verbrannt. Runtergerechnet auf die Minute bedeutet das einen Burn von rund sechs Ether im Gegenwert von über 20.000 Dollar. Das ergibt sich aus Daten von Watch the Burn.
Führender ETH-Verbrenner: NFT-Marktplatz Opensea
Das Statistik-Dashboard von Ultrasound-Money zeigt den NFT-Marktplatz Opensea klar an der Spitze der Ether-Verbrenner. In den 41 Tagen seit dem London-Upgrade hat Opensea alleine bereits rund 42.000 Ether und damit rund 147 Millionen Dollar verbrannt. Das erklärt sich relativ eingängig daraus, dass ein NFT-Kauf ein ganzes Bündel an Transaktionen nach sich zieht. Die Website Cryptoart.wtf zeigt das recht eindrücklich.
An Platz zwei folgen konventionelle ETH-Transfers mit rund 26.000 verbrannten ETH (rund 91 Millionen Dollar). Rang drei und vier liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Die Defi-Börse Uniswap schafft es auf einen Burn von rund 16.500 und der Stablecoin Tether auf einen von rund 15.000 Ether. Danach folgt bereits das Defi-Game Axie Infinity mit rund 9.500 zerstörten Ether.
Sechs Wochen nach dem Start des neuen Gebührensystems zeigt sich, dass es jedenfalls nicht die Transaktionsgebühren senken wird – wie zunächst gehofft worden war. Damit bleibt nur der positive Effekt des Vermeidens von Überzahlungen für Transaktionen, die durch das bisherige Gebühren-Auktionssystem geradezu vorprogrammiert waren. Der deflationäre Aspekt sollte überdies helfen, den Wert des Ether mindestens stabil zu halten.
Na zum Glück ist das kein echtes Geld, wenn im Artikel auch immer schön verglichen wird.
Man stelle sich das mal mit einer Währung vor die reguläres Zahlungsmittel ist.
Vielleicht übersehe ich auch „wieder“ mal was.
Na ja. Wenn du einen Ether hast, kannst du ihn für 3.500 Dollar verkaufen. Wie echt soll es denn werden?
Geld hat neben anderen die inherente Eigenschaft dass es selbst eine Recheneinheit für Nominalwerte ist. Das ist bei Krypto aber nicht der Fall, deren Werte werden immer in Währungen (staatliches Geld) bemessen wird. Facebook war allerdings auf dem Weg nichtstaatliches Geld zu schaffen.
Am Ende wird aber trotzdem kein „echtes“ Geld am Markt vernichtet.
Das Geld wechselt halt höchstens den Besitzer.
So ist es nicht. Die Werte werden tatsächlich vernichtet. Sie wechseln nicht den Besitzer.
Wenn ich auf meinem Computer in einer Textdatei die Zahl 1 schreibe und festlege das entspricht 30€ die ich in der Tasche habe und nächsten Tag die Datei lösche, hab ich dann 30 € vernichtet?
Wenn es dir gelingt, jemanden zu finden, der dir für die Textdatei 3.500 Dollar gibt, ja. Dann hättest du durch das Löschen Geld vernichtet.
Wie das den? Verbrennt der das Geld etwa nur weil ich eine Datei lösche? Wie kriegt der das mit wen ich es ihm nicht sage? Na der wäre ja richtig schön blöd. Glaube nicht das es so funktioniert.
Okay. An der Stelle gebe ich auf. Behalte deine Meinung. Sie wird sicher richtig sein. Schönes Wochenende.
So kann man auch sagen das man keine Argumente mehr hat xD
Trotzdem danke für den schönen Kommentarverlauf. Hab ich mir direkt ein Screenshot gemacht. Schönes Bespiel wie absurd das ganze Thema ist.
Ich kann mich durchaus darauf einigen das es ein wundervolles Spekulationsobjekt ist. Mehr nicht.
Schau dir mal auf YT Videos an, woher unser „reales“ Geld kommt und u.a. was „Geldschöpfung“ bedeutet.
Dann solltest du folgende Schlüsse ziehen:
– Unser Geld ist nicht gedeckt (durch Gold o.ä.)
– Unser Papiergeld ist nur etwas wert, weil wir, inkl. Staat daran glauben
– Jedes Jahr gehen Unmengen Papier- und Münzgeld kaputt, werden also ebenso „verbrannt“. Nur funktioniert unser Wirtschaftssystem ganz gut, wenn neues Geld nachgedruckt wird oder eben durch Geldschöpfung gewonnen wird. Sonst hätten wir den gleichen Deflationseffekt wie hier. Sollte sich das irgendwann einmal ändern, würde genauso unser „reguläres Zahlungsmittel“ vernichtet.
Kryptowährung mag dir kryptisch erscheinen, ist es auch in vielem, aber an diesem Punkt nun mal nicht, da folgt es den normalen Gesetzmäßigkeiten.
Ergo wurde dem Markt das Kapitel in Dollar auch entzogen mit der Aktion? Wenn nein, dann bleibt ich bei meiner Aussage da diese dann richtig ist.
Wenn doch, wie kann das sein wenn ich den Bitcoin doch überhaupt erst mal eintauschen müsste was ja jetzt nicht passiert ist. Lediglich ein paar Bits wurden neu angeordnet.
Hier wird einfach eine Verbindung herbeigewünscht die aber nicht vorhanden ist und schon gar nicht gesetzlich. So lange das nicht der Fall ist sehe ich diesen Punkt auch nicht.
Irgendwie kann ich dir nicht direkt antworten…egal.
Geht es dir nur um deinen Satz „Am Ende wird aber trotzdem kein „echtes“ Geld am Markt vernichtet.
Das Geld wechselt halt höchstens den Besitzer“, womit du sagen willst, dass durch Vernichtung von Kryptogeld kein Dollar vernichtet wird?
Dann hast du Recht. Übrigens hast du auch Recht mit der Aussage „Wenn ich Rubel zerstöre, zerstöre ich keine Dollar“ oder wenn du sagtest „wenn ich Silber zerstöre, zerstöre ich kein Gold“.
Die Zerstörung von Krypto verringert das Angebot von Krypto und macht das verbliebene knappert. Wenn die Nachfrage stabil bleibt, das Angebot sich verringert…weißt du selbst, was dann passiert. Auch dass ich dann mein Kryptogeld für mehr verkaufen kann. Weiter, dass durch die Verknappung einer Sache und der damit verbundenen Verteuerung andere Sachen/Währungen/Wasauchimmer mehr nachgefragt werden und dadurch deren Preise sich verändern. Selbst auf diese implizite Art gibt es eine weitere Auswirkung auf Dinge, die „in Dollar“ bezahlt werden.
Gibt es jetzt immer noch einen offenen Punkt?
cryptoart.wtf ist seit dem 12. März offline.
Schöner Artikel!
Aber ich bin nicht sicher, ob die deflationäre Einordnung korrekt ist… so wurden bisher seit dem Update zwar etwas mehr als 300.000 Ether verbrannt, aber knapp 600.000 Ether neu geschürft, das macht also, wie „watchtheburn“ zeigt immernoch eine „Net issuance“ von knapp mehr als 250.000 Ether. Soweit ich sehe hat sich damit die Inflation durch das Update „nur“ etwa halbiert, oder habe ich hier einen Denkfehler?
Zwei Dinge verstehe ich nicht:
1) Wenn nun also der Coin-Versender(Empfänger) Coins in Höhe der Transaktionsgebühren durch Entwertung/Verbrennung verliert, wie wird dann das Unternehmen, welches mit Transaktionsgebühren entlohnt wird, zukünftig entlohnt? Versender/Empfänger werden ja nicht Transaktionsgebühren zahlen UND gleichzeitige Teil-Coinverbrennung hinnehmen.
2) Innerhalb von nur sechs Wochen hat das Handelssystem dieses einen Coins eine Milliarde US-Dollar gekostet. Wie hoch sind demnach die Transaktionskosten aller Coins? Und wie hoch sollen die Transaktionskosten sein, würde die Welt auf eine Kryptowährung umstellen?
Auf die Antworten bin ich gespannt!