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Facebook unter Druck: Instagram soll Eltern Überwachung ihrer Teenager ermöglichen

Facebook reagiert auf die Kritik an Instagram und führt drei Maßnahmen ein, die Kinder und Jugendliche von schädlichen Inhalten fernhalten und deren Eltern die Möglichkeit der Überwachung geben sollen.

2 Min.
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Facebook verspricht besseren Schutz für jugendliche Instagram-Nutzende. (Foto: fizkes/Shutterstock)

Eltern, die sich dafür entscheiden, mehr Kontrolle über die Instagram-Aktivitäten ihrer Kinder zu übernehmen, sollen das in Zukunft tun können. Kinder und Jugendliche, die zu viele „schädliche Inhalte“ nach Instagram-Definition ansehen, sollen von der Plattform aktiv auf andere, für ihre psychische Gesundheit günstigere Inhalte hingewiesen werden. Zudem beabsichtigt Instagram, Teenager aktiv aufzufordern, immer wieder mal „eine Pause von Instagram“ zu machen.

Ende September noch mögliche Ideen, jetzt handfeste Feature-Updates

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All diese Maßnahmen hatte Instagram-Chef Adam Mosseri Ende September als mögliche Lösungen ins Spiel gebracht, als es darum ging, die Arbeit an einer Version der App für Kinder unter 13 Jahren zu pausieren. In einem Interview mit CNNs State of the Union hat nun Nick Clegg, Facebooks Vizepräsident für globale Angelegenheiten, am Sonntag genau diese zunächst nur möglichen Lösungen zu einem festen Konzept erklärt, das umgehend umgesetzt werden soll.

„Wir können die menschliche Natur nicht ändern“, sagte Clegg. „Man vergleicht sich immer mit anderen, besonders mit denen, die mehr Glück haben als man selbst. Aber wir können unser Produkt ändern, und genau das tun wir jetzt.“

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Facebook reagiert auf Haugen-Skandal

Die Ankündigung kommt ganz offensichtlich im Zuge des Skandals, der durch die Ausführungen und Veröffentlichungen der Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen losgetreten wurde. Der Facebook-Konzern bemüht sich, die öffentliche Meinung wieder in eine für das Unternehmen günstigere Richtung zu drehen.

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Dazu gehört auch, dass Clegg in dem Interview versucht hat, das Problem von Facebook als eine Herausforderung darzustellen, der sich die Gesellschaft gemeinsam stellen muss. Das Problem sei letztlich nicht originär eines von Facebook und seinen Diensten, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Zudem sei Instagram für die „überwältigende Mehrheit“ der Teenager eine „positive Erfahrung“, so Clegg.

Interne Facebook-Forschung mit vernichtenden Ergebnissen

Diese Aussagen stehen jedoch in krassem Gegensatz zu einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ), der sich auf interne Dokumente aus dem Fundus von Frances Haugen stützt. In den Dokumenten zeigen interne Facebook-Forscher, dass die Nutzung von Instagram Probleme mit dem eigenen Körperbild bei einem von drei Teenagern verschlimmert hat.

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„Die Teenager machen Instagram für den Anstieg von Angstzuständen und Depressionen verantwortlich“, so die Forscher in einer internen Präsentation. „Diese Reaktion war unaufgefordert und konsistent über alle Gruppen hinweg.“

Eine andere Präsentation ergab laut WSJ, dass 13 Prozent der britischen und sechs Prozent der US-amerikanischen Nutzer, die Selbstmordgedanken hatten, ihren Wunsch, sich umzubringen, auf Instagram zurückführten. Facebook hat die Charakterisierung seiner Forschung durch das WSJ zwischenzeitlich als irreführend bestritten.

Clegg prahlt mit finanziellen Mitteln Facebooks

Als Antwort auf Haugens Behauptung, dass Facebook seine Gewinne über das psychische Wohlbefinden der Jugendlichen auf seiner Plattform stelle, verwies Clegg darauf, dass das Unternehmen mittlerweile 13 Milliarden US-Dollar in Sicherheitsmaßnahmen investiert habe. Als würde das irgendeine Bedeutung implizieren, betonte Clegg, dass das „mehr ist als der Gesamtumsatz von Twitter in den letzten vier Jahren“. Für schlagkräftig hält Clegg wohl auch das Argument, dass sein Unternehmen 40.000 Mitarbeiter hat, was mehr als doppelt so viele seien wie die Mitarbeiter im US-Kapitol, die sich mit diesen Themen beschäftigen.

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Leider könne man aber nicht „mit einem Zauberstab das Leben aller Menschen perfekt machen“. Dass diese Aussagen weithin als zynisch aufgefasst werden, braucht wohl keiner näheren Erläuterung. Wann die neuen Maßnahmen greifen werden, hat Clegg nicht gesagt.

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