Im Jahr 2021 hatte das Aircar innerhalb von 35 Minuten die rund 90 Kilometer lange Strecke zwischen der slowakischen Hauptstadt Bratislava und dem Firmensitz des Herstellers Klein Vision absolviert – fliegend. Der Sportflitzer wird von einem 160-PS-Motor angetrieben und verwendet herkömmliches Benzin.
Aircar braucht Start- und Landebahn
Dafür, dass das Aircar abheben kann, sorgen neben dem leistungsstarken Motor ein Heckpropeller sowie ausklappbare Flügel. Ein Nachteil im Vergleich zu den senkrecht aufsteigenden Flugtaxis von Herstellern wie dem deutschen Unternehmen Volocopter: Das Aircar benötigt eine mindestens 300 Meter lange Startbahn.
Das Aircar hatte Anfang 2022 zwar ein Zertifikat der slowakischen Luftfahrtbehörde erhalten, das Voraussetzung für die Erteilung einer generellen Flugzulassung ist. Danach wurde es aber ruhig um das fliegende Auto. Möglicherweise ist auch problematisch, dass Fahrer:innen zum Fliegen einen Pilotenschein benötigen.
Aircar-Exklusivrechte wechseln nach China
Künftig wird das Auto wohl aber nicht mehr in der Slowakei oder überhaupt in Europa fliegen. Denn jetzt hat sich das chinesische Unternehmen Hebei Jianxin Flying Car Technology Company die Aircar-Technologie gesichert, wie die BBC berichtet. Darüber hinaus wechselten auch die Exklusivrechte für Fertigung und Nutzung den Besitzer. Zu dem gezahlten Preis ist nichts bekannt.
Die fliegenden Autos sollen laut den Angaben aus China in einer „spezifischen geografischen Region“ des Landes zum Einsatz kommen. Um welche es sich handelt, ist bisher nicht bekannt. Die Firma hat ihren Hauptsitz jedenfalls in der Stadt Cangzhou in der nordchinesischen Provinz Hebei.
China fördert alternative Fluglösungen
Die chinesische Regierung ist derzeit aktiv dabei, alternative Fluglösungen auszubauen. Im Oktober 2023 etwa hatte die chinesische Firma Ehang eine Lizenz für den Betrieb eines elektrischen Flugtaxis erhalten – Premiere. Konkurrent Autoflight hatte zudem vor wenigen Wochen einen erfolgreichen Testflug zwischen den Städten Shenzhen und Zhuhai absolviert.
Die Strecke, für die man mit dem Auto drei Stunden benötigt, legte das Flugtaxi innerhalb von 20 Minuten zurück. Bei dem Test waren allerdings keine Personen an Bord.
Deutschland: 150 Millionen für Volocopter?
In Deutschland will Bundesverkehrsminister Volker Wissing offenbar das Thema Flugtaxi vorantreiben – allen Sparzwängen und Risiken zum Trotz. Laut Medienberichten soll Wissing 150 Millionen Euro in das deutsche Flugtaxi-Startup Volocopter stecken wollen. Der kommerzielle Flugbetrieb könnte dann schon zum Jahresende 2024 starten.