FTX auf der Jagd nach den fehlenden Milliarden
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsblog, Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Das Drama um FTX nimmt kein Ende. Binance hat sich von einer potenziellen Übernahme nach Durchsicht der Unterlagen wieder zurückgezogen, deshalb bangen FTX-Kund:innen weiter um ihre Einlagen. Nach dem geplatzten Binance-Deal hat sich FTX auf der Suche nach Unterstützung nun unter anderem an Kraken gewandt. Ob dies alles noch etwas hilft, scheint derzeit fraglich. Die Wertpapieraufsicht der Bahamas gab am Donnerstag bekannt, Vermögenswerte von FTX Digital Markets eingefroren zu haben. Als nächstes könnte ein Insolvenzverwalter die Abwicklung übernehmen. Einen entsprechenden Gerichtsantrag hat die Aufsichtsbehörde bereits gestellt.
FTX war am Sonntag in Zahlungsschwierigkeiten geraten, nachdem Zweifel an den Kapitalreserven zu einer Kundenflucht und Mittelabzügen im Milliardenbereich geführt hatten. Mittlerweile werden auch FTX-Nutzer:innen in den USA immer nervöser. Eigentlich sind das internationale und das US-Geschäft von FTX getrennt.
CEO Sam Bankman-Fried bemühte sich via Twitter, die Lage zu beruhigen, und behauptete, FTX.us sei zu „100 Prozent liquide“. Doch zugleich kündigte die Plattform an, den Handel womöglich für ein paar Tage auszusetzen. US-Medien berichteten zudem, dass Mitarbeiter:innen in den USA in einer Art Notverkauf versuchten, Firmenteile zu Geld zu machen.
Bankman-Fried hat indes erklärt, dass er an verschiedenen Notfallmaßnahmen arbeite, um Mittel zu beschaffen. Das Schwesterunternehmen Alameda Research erhielt Berichten zufolge wohl rund zehn Milliarden US-Dollar an Nutzergeldern als Darlehen von FTX. Das Kapital habe Alameda Research unter anderem nach dem Terra-Zerfall benötigt. Die Börse habe damals wohl über ein Kundenvermögen von rund 16 Milliarden Dollar verfügt. Ein großer Teil der Sicherheiten des Unternehmens lagen allerdings im hauseigenen FTX-Token FTT vor. Die Kryptowährung hat nun aber binnen weniger Tage mehr als 80 Prozent ihres Wertes verloren.
Wie geht es weiter bei Twitter? Darüber hat an verschiedenen Stellen der Neu-Eigentümer Elon Musk spekuliert. Die Spannbreite der Möglichkeiten erscheint dabei erstaunlich. In einem Meeting stellt Elon Musk beispielsweise seinen Plan vor, wie Twitter als Bank funktionieren könnte. Geplant seien Guthaben für alle Accounts und die ertragreichsten Konten im Markt. Musk spricht dabei von einer „transformativen Chance im Zahlungsverkehr“. Menschen auf Twitter könnten Geld überall in der Welt in Echtzeit versenden. Außerdem würde das Feature erlauben, Content-Ersteller:innen direkt auf der Plattform zu entlohnen.
Offenbar ist auch ein Bezahldienst namens Twitter-Payments geplant. Musk sagt, dass an Orten, an denen nicht mit Twitter Payments bezahlt werden könne, die Debit-Karte zum Einsatz käme. Sie sei an das Twitter-Guthaben gebunden. Auch traditionelle Checks seien möglich.
Gleichzeitig hat Musk in einem Schreiben an die Mitarbeiterschaft eine Insolvenz des Dienstes nicht ausgeschlossen. Es sei möglich, dass bei Twitter im kommenden Jahr ein Milliarden-Loch in der Bilanz klaffen könnte. Wenn es unter diesen Umständen nicht gelinge, mehr Geld reinzubringen, als ausgegeben werde, sei „eine Insolvenz nicht ausgeschlossen“, wird Musk zitiert.
Begleitet wird das Ganze vom üblichen Spektakel in den Musk-Unternehmen. So soll es auch bei Twitter in Zukunft keine Möglichkeit mehr zum Homeoffice geben.
Um sich unabhängiger zu machen und für Notfälle gerüstet zu sein, will die EU offenbar schnell ein eigenes Satelliteninternet als Starlink-Alternative an den Start bringen. Bis 2027 sollen 170 Satelliten im Orbit sein – wenn sich die Länder denn einigen können.
Schon im Februar 2022 hatte die Europäische Kommission angekündigt, ein eigenes Satelliteninternetsystem zu errichten. Die Initiative ist Teil der Kampagne des EU-Binnenmarkt-Kommissars Thierry Breton, der mehr strategische Autonomie Europas in Sachen kritischer Infrastruktur anstrebt. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs – hier sprang SpaceX mit seinem Starlink-Internet ein – und drohender Engpässe bei der Energieversorgung will die EU eine von ihr selbst kontrollierte Internetversorgung sicherstellen.
Das Augsburger E-Commerce-Startup Xentral rollt die Next Gen aus: Die Warenwirtschaftsplattform will mit performanteren Prozessen und besserer Handhabung zur umfassenden Commerce-Zentrale werden. Xentral hat sich in den letzten Jahren von der reinen Warenwirtschaftsplattform Wawision hin zu einer kompletten und umfassenden Commerce-Plattform entwickelt.
Ursprünglich entstanden als Warenwirtschaft fürs eigene E-Commerce-Geschäft, weil es nichts Passendes gab, hat sich das Unternehmen immer weiter gewandelt. 2017 entdeckte der VC Fund Freigeist von Tech-Investor Frank Thelen die Augsburger (und wurde erst einmal ein Stück weit ignoriert, weil die Gründer damals alle Hände voll zu tun hatten) – und sah darin großes Potenzial. Damals waren es gleich vier Startups der DHDL-Staffel, die auf die Lösung setzten.
18 Monate hat Xentral an einer Erneuerung der Xentral-Plattform unter dem Claim Xentral Next Gen gearbeitet. Weiter mit im Spiel ist auch Frank Thelen. „Wir haben uns die Zeit genommen, die Software neu und schick from scratch zu bauen. ‚Wie können wir das, was wir in Zukunft brauchen, in eine leistungsfähige Plattform zu bringen‘, war dabei die zentrale Frage“, sagt er.
Loftid heißt der neue Hitzeschutzschild, der optisch an eine riesige fliegende Untertasse erinnert und den die Nasa jetzt zum Test in den Weltraum geschickt hat. Damit ist die Menschheit der Reise zum Mars möglicherweise einen Schritt näher gekommen.
Die Nasa hat den aufblasbaren XXL-Hitzeschutzschild in den Orbit gesandt und ihn im Anschluss im Ozean in der Nähe von Hawaii wieder landen lassen. Das Gerät besteht aus Stoffschichten, die einen Sturz in die Atmosphäre mit knapp 29.000 Kilometern pro Stunde und Temperaturen mit bis zu 1.650 Grad Celsius überleben können.
Für Marslandungen und den Wiedereintritt schwerer Nutzlasten in die Erdatmosphäre braucht die Nasa größere Hitzeschutzschilde, die dabei helfen, die Fläche zu vergrößern, sodass Raumschiffe abgebremst werden. Dieses Problem soll durch Loftid gelöst werden.