Am vergangenen Dienstag war die Gamestop-Aktie gekippt und hat sich seither nur in eine Richtung entwickelt – nach unten. Nach einem stetigen Sinkflug verlor das Gamestop-Papier am Donnerstag weitere rund 40 Prozent und schloss den Börsentag mit einem Kurs von 53,50 Dollar. Das entspricht in etwa dem Kursniveau vor dem massiven Einstieg der Reddit-Trader von Wallstreetbets, liegt aber immer noch leicht über dem Kurs zu Jahresbeginn.
Steil hinauf und steil hinab: Gamestops epische 2 Wochen
Noch Anfang Januar konnten Trader das Gamestop-Papier für rund 17 Dollar erwerben. Seither ging es zunächst maßvoll und dann ab dem 22. Januar 2021 bei einem Schlusskurs von 65 Dollar massiv bergauf. Am 27. Januar erreichte das Papier seinen ersten Peak bei 347,51 Dollar, fiel dann im Zuge der Handelsbeschränkungen auf 193,50 Dollar am darauffolgenden Börsentag, um am 29. Januar wieder auf das zweite Peak-Level von 325 Dollar zu steigen. Die genannten Peaks beziehen sich stets auf den Tagesschlusskurs.
Seitdem ist die Aktie stark gefallen. Vom zweiten auf den dritten Februar konnte sich das Papier um 90 Dollar stabilisieren, um danach wieder in den Sinkflug überzugehen.
Ab jetzt nur noch Verluste
Wer im Zuge der Rallye eingestiegen ist und seine Gewinne bisher nicht realisiert hat, dürfte damit seine Chance verpasst haben. Für Trader, die vor Jahresbeginn investiert haben, bleibt noch ein kleines Zeitfenster, um wenigstens eine bezogen auf den Prozentwert akzeptable Rendite loszuschlagen.
Ist die Gamestop-Geschichte damit an ihrem Ende angekommen? Zunächst sieht es so aus. Da die Rallye aber ohnehin von keinerlei substanziellen Werten getrieben worden war, könnte sie sich jederzeit wiederholen.
Millionen Kleinanleger weisen Hedgefonds in die Schranken
Aus Sicht der Robinhood-Trader, denen es in erster Linie darum gegangen war, Hedgefonds zu schädigen, die auf fallende Kurse gewettet hatten, ist die Aktion erfolgreich verlaufen. Auf bis zu 20 Milliarden Dollar Verlust werden die Effekte für die Hedgefonds geschätzt. Am härtesten hatte es Melvin Capital getroffen. Dieser Hedgefonds hatte im Rahmen der Gamestop-Rallye mehr als die Hälfte seiner verwalteten Mittel verloren und musste per Finanzspritze durch andere Hedgefonds gerettet werden.
Die Geschichte wird ein juristisches Nachspiel haben, in dessen Zuge vor allem geklärt werden muss, inwieweit es zu möglicherweise illegalen Absprachen zwischen Hedgefonds und Online-Brokern wie Robinhood gekommen ist, die zu einer Beschränkung des Handels geführt hatten. Denkbar wäre neben Absprachen wohl auch eine Ausübung finanziellen Drucks auf die Online-Broker wie sie Robinhood-Chef Vlad Tenov im Gespräch mit Elon Musk beschrieben hatte.