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Ratgeber

Gebrauchte E-Autos: Darauf solltest du beim Kauf achten

Gebrauchte Elektroautos ermöglichen einen preiswerten Einstieg in die Elektromobilität. Doch viele Verbraucher haben Bedenken. Welche sind gerechtfertigt – und welche nicht?

Von Frank Feil
4 Min.
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Der VW ID 3 ist das erste Elektroauto auf der neuen MEB-Plattform von Volkswagen. (Foto: Frank Feil)

Wer in der Vergangenheit ein Elektroauto fahren wollte und sich nicht gerade für einen BMW i3, Renault Zoe oder Tesla begeistern konnte, dem blieb viele Jahre lang keine andere Wahl, als einen Neuwagen zu kaufen. Das lag einerseits daran, dass der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos recht überschaubar war, andererseits aber auch am Umweltbonus und anderen staatlichen Förderungen, die den Kauf neuer Elektroautos ankurbeln sollten und damit vollelektrische Gebrauchtwagen wirtschaftlich unattraktiv machten.

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Und genau das ändert sich jetzt schlagartig. Vor allem in den Jahren 2020 und 2021 wurden viele Elektroautos zu günstigen Konditionen geleast – in aller Regel mit einer Laufzeit von 36 Monaten. All diese Fahrzeuge stehen jetzt als Leasingrückläufer dem Gebrauchtwagenmarkt zur Verfügung, dessen Angebot sich in den vergangenen drei Jahren verdreifacht hat.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das abrupte Ende des Umweltbonus. Denn durch den Wegfall der staatlichen Förderung werden die Hersteller gezwungen, die Neuwagenpreise zu senken, was wiederum die Preise für gebrauchte Elektroautos fallen lässt. Je nach Modell zahlt man aktuell zwischen 5 und 17 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.

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Alles in allem ein guter Zeitpunkt, um sich ein gebrauchtes Elektroauto zu kaufen – und dennoch tun sich viele Verbraucher schwer damit. Zu Recht?

Gebrauchte Elektroautos: Muss man sich um die Batterie Sorgen machen?

Wenn es um gebrauchte Elektroautos geht, sorgen sich die meisten Menschen wahrscheinlich um die Batterie. Denn irgendwann haben sie vielleicht irgendwo gelesen, dass diese teuer ist und nicht lange hält.

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Allerdings kann man ebenso gut mit einem gebrauchten Verbrenner vom Hof fahren und kurze Zeit später mit einen Motorschaden liegen bleiben. Die Reparatur kostet dann schnell mal 10.000 Euro. Aber darüber macht sich niemand Gedanken, weil die Menschen bereits Erfahrungswerte gesammelt haben und wissen, dass so etwas vergleichsweise selten passiert.

Bei der Batterie eines Elektroautos ist das nicht anders, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: Während man bei gebrauchten Verbrennern nach fünf oder sechs Jahren in aller Regel keinerlei Garantieansprüche mehr geltend machen kann, sind die Batterien der meisten Elektroautos mit mindesten acht Jahren (oder 160.000 Kilometern) Garantie ausgestattet. Beim Mercedes-Benz EQE sind es sogar zehn Jahre respektive 250.000 Kilometer.

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Ebenfalls gut zu wissen: Selbst wenn es mal zu einem Defekt kommt, muss keineswegs die gesamte Batterie getauscht werden. In aller Regel reicht es, einzelne Zellen zu erneuern.

Dennoch empfiehlt es sich beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos, darauf zu achten, dass der Gesundheitszustand der Batterie geprüft wurde und ein entsprechendes Zertifikat als Nachweis ausgehändigt wird. So weiß man genau, woran man ist.

Gebrauchte Elektroautos: Nimmt die Reichweite mit der Zeit ab?

Nicht von der Hand zu weisen ist die Tatsache, dass ein Elektroauto nach zehn Jahren nicht mehr dieselbe Reichweite hat wie am ersten Tag. Denn natürlich altert die Batterie mit der Zeit und verliert an Kapazität.

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Aber spielt das in der Praxis überhaupt eine Rolle? Der ADAC führt zu dem Thema regelmäßig Tests durch und hat beispielsweise einen gebrauchten VW ID 3 untersucht. Der brachte es nach über 100.000 Kilometern noch auf 93 Prozent seiner ursprünglichen Akkukapazität. Ausgehend von einer Reichweite von 400 Kilometern als Neuwagen sprechen wir somit von knapp 28 Kilometern weniger.

Es ist fraglich, ob sich das im Alltag tatsächlich negativ bemerkbar macht – wenn überhaupt.

Gebrauchte Elektroautos: Ist mehr Reichweite immer besser?

Wer über den Kauf eines gebrauchten Elektroautos nachdenkt, stellt sich vielleicht die Frage, ob es dafür nicht noch zu früh ist. Denn gerade im Bereich der Elektromobilität passiert derzeit sehr viel – und der technologische Fortschritt vollzieht sich deutlich schneller als bei den seit vielen Jahrzehnten etablierten Verbrennungsmotoren.

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Bedeutet konkret: Elektroautos verfügen derzeit mit jeder neuen Modellgeneration über eine etwas höhere Reichweite und Ladeleistung. Die Frage ist, ob man das überhaupt braucht.

Bleiben wir beim Beispiel des VW ID 3. Wenn der in der aktuellen Modellgeneration über 400 Kilometer Reichweite verfügt und man damit im Alltag problemlos klarkommt, warum sollte man das in sechs Jahren dann nicht mehr, nur weil das neueste Modell bis dahin vielleicht 550 Kilometer Reichweite bietet?

Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, keinen gebrauchten Benziner zu kaufen, nur weil künftige Motoren vielleicht einen Liter weniger auf 100 Kilometer verbrauchen.

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Gebrauchte Elektroautos sind besser als ihr Ruf

Alles in allem bieten die derzeit sinkenden Preise für gebrauchte Elektroautos eine gute Gelegenheiten für den Einstieg in die Elektromobilität.

Wichtig ist, dass man sich hinsichtlich Reichweite und Ladeleistung ein Modell aussucht, das zu den individuellen Bedürfnissen passt. Wer täglich nur 30 Kilometer ins Büro pendelt, braucht kein Tesla Model 3 Long Range mit 600 Kilometern Reichweite. Und wer nur selten auf der Autobahn unterwegs ist, dem bringt eine DC-Ladeleistung jenseits der 200 Kilowatt keinen wirklichen Vorteil.

Hat man sich für ein Modell entschieden, muss man eigentlich nur noch darauf achten, dass sich die Batterie in einem guten Zustand befindet. Seriöse Händler belegen das bereits von sich aus mit einem entsprechenden Zertifikat. Wenn das passt, kann man in der Regel zugreifen.

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Denn auch wenn gebrauchte Elektroautos auf den ersten Blick immer noch etwas teurer als gebrauchte Verbrenner sind, darf man nicht vergessen, dass sie von zahlreichen Steuererleichterungen (Befreiung von der Kfz-Steuer, 0,5-Prozent- bzw. 0,25-Prozent-Regelung für Dienstwagen etc.) profitieren und die Unterhaltskosten deutlich günstiger als bei ihren Pendants mit Verbrennungsmotor sind. Mittelfristig macht das den etwas höheren Anschaffungspreis mehr als wett.

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