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Über Geld spricht man nicht? Das sieht die Gen Z anders

Die Gen Z ist in Sachen Finanzen aufgeschlossener und interessierter als die Babyboomer:innen. Geld ist für sie kein Tabuthema.

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Wie viel Geld hast du? Die Gen Z spricht offen darüber. (Foto: Nattapol_Sritongcom/Shutterstock)

Über Geld spricht man nicht? Dieses Mantra ihrer Eltern ist für Vertreter:innen der sogenannten Gen Z, also Menschen, die heute zwischen 18 und 26 Jahre alt sind, offensichtlich obsolet: Die Mehrheit (61 Prozent) der Gen Z fühlt sich wohl dabei, über ihre persönlichen Finanzen zu sprechen, 72 Prozent sprechen mindestens einmal im Monat mit Freund:innen und Familie über Geld.

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Zum Vergleich: Die Babyboomer:innen (59 bis 77 Jahre) gehen deutlich verschämter mit dem Thema Geld um, nur 34 Prozent redet mindestens einmal im Monat über ihre persönlichen Finanzen, nur knapp ein Drittel (33 Prozent) der Befragten fühlt sich dabei auch wohl, 44 Prozent sprechen im Freundeskreis oder in der Familie überhaupt nicht über ihre Finanzen.

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Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Zahlungsdienstleisters Klarna unter 6.370 Personen in 16 Ländern, darunter Deutschland, Österreich, die USA und Großbritannien.

Auch das grundsätzliche Interesse am Thema Geld ist bei der Gen Z hoch: 73 Prozent geben an, sich für ihre persönlichen Finanzen zu interessieren. Bei einer Befragung im Jahr 2021 waren das nur 62 Prozent.

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Ganz verwunderlich ist das nicht, immerhin drängen die Älteren unter ihnen gerade auf den Arbeitsmarkt oder haben schon ein paar Jahre Erfahrung im ersten Job – damit werden auch Fragen nach dem Haushalten und dem Vorsorgen mit dem eigenen Geld drängender. Gleichzeitig sind die Gen‑Z-Vertreter:innen im Schatten der Coronapandemie und geopolitischer Unruhen wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgewachsen – und gehen vielleicht auch deshalb offensiver mit den Unsicherheiten in ihrem Leben um. Wie anderer Befragungen zeigen, gewinnen für sie Themen wie Sparen und Geldanlegen an Bedeutung.

Noch größer ist das Interesse am Thema persönliche Finanzen laut der Klarna-Studie allerdings bei Millennials (27 bis 42 Jahre) mit einem Anteil von 80 Prozent. Bei der Gen X (43 bis 58 Jahre) interessieren sich 61 Prozent und bei den Babyboomer:innen 58 Prozent der Befragten für das Thema Finanzen.

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Informationen aus dem Netz

Ihre Informationen über Sparmöglichkeiten und Geldanlage beziehen die Gen‑Z-Vertreter:innen vor allem im persönlichen Austausch (44 Prozent) und über Social Media (31 Prozent). Beliebt sind auch Bücher und Magazine (30 Prozent) und Blogs (19 Prozent) als Informationsquellen.

Die Präferenz von Social-Media-Infos hat die St. Pölten University of Applied Sciences bereits genauer untersucht. Ihr Ergebnis: Viele junge Investor:innen nutzen Finfluencer:innen zwar als wichtige Informationsquelle zu Aktien und Investments. Doch die Anleger:innen folgen nicht blind dem Rat der Finanzratgeber:innen. Eine Mehrheit gibt an, die Empfehlungen der Finfluencer:innen hätten allenfalls leichten (53 Prozent) bis mittleren Einfluss (43 Prozent) auf ihre Investitionsentscheidungen gehabt.

Wissenslücken und Selbstüberschätzung

Dass jede Generation beim Thema Geld auch andere Probleme wälzt als vorherige Generationen, zeigen viele Studien. So neigen Millennials etwa dazu, Risiken zu meiden und so Renditechancen und Zinsvorteile zu verpassen. Das Problem der Gen Z: Sie glaubt oft, sich mit dem Thema Geld besser auszukennen, als das tatsächlich der Fall ist.

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Das zeigt unter anderem eine Studie der Bafin zum Thema Copy-Trading: Trotz fehlenden Finanzwissens gehen junge Anleger:innen demnach oft hohe Risiken ein. Bei Fragen zu ihrem Wissen um Finanzprodukte schnitten sie schlechter ab als klassisch investierende Anleger:innen. Gleichzeitig überschätzten sie ihr Wissen, während die klassischen Investor:innen es eher unterschätzten. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine Studie der Fondsgesellschaft Union Investment, die jungen Anleger:innen eine gefährliche Mischung aus Halbwissen und Selbstüberschätzung bei der Geldanlage bescheinigt.

Gleichzeitig greifen Jugendlichen und junge Erwachsenen oft auf ein Angebot zurück, das eine spätere Bezahlung ermöglicht. „Buy now, pay later“ (BNPL) heißt die Bezahlvariante, die große Online­zahlungsanbieter wie Paypal oder Klarna, aber auch viele Onlineshops standardmäßig anbieten. Für die Gen Z liegt in dem bequemen Zahlungsaufschub die Gefahr der Verschuldung. Denn das verzögerte Begleichen der Rechnung fördert impulsive Kaufentscheidungen, die man sich eigentlich nicht leisten kann. Shoppen bis zum Schuldenberg ist daher unter dem Hashtag #KlarnaSchulden sogar ein Tiktok-Trend.

Jeder vierte junge Mensch hatte wegen unbezahlter Rechnungen schon mal Kontakt mit einem Inkassounternehmen. Aber auch mit dem Thema Schulden geht die Gen Z offen um.

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