Statt Google Fotos: Einfache Bildbearbeitung ist jetzt mit Microsoft Onedrive möglich
Ab sofort könnt ihr über das Web-Interface und über die Onedrive-App für Android-Smartphones einfache Bildbearbeitungsfunktionen für die von euch hochgeladenen Fotos nutzen. Onedrive lässt euch Bilder zuschneiden, drehen oder spiegeln.
Bearbeitungsfunktionen eher rudimentär
Ebenso bekommt ihr Funktionen zur Anpassung der Farb- und Helligkeitswerte. Manipuliert werden können die Belichtung, der Kontrast, die Helligkeit, die Spitzlichter, die Schatten, die Sättigung, die Temperatur und die Färbung.
Damit sind schon einige deutliche Veränderungen der Fotooptik zu erreichen. Andere Dienste bieten hier indes deutlich mehr. Vor allem Google Fotos zeichnet sich mit deutlich weitergehenden Bearbeitungsmöglichkeiten auf der Basis der hauseigenen KI aus. Auch die Web-App Photopea ist deutlich leistungsfähiger. Zusätzlich erhält die Onedrive-App eine Funktion zum Senden der Bilder auf einen Google Chromecast. Damit könnt ihr die Fotos auf dem großen TV-Bildschirm ansehen.
Weitere Features in der Pipeline
Die neuen Features stehen vorerst nicht über die Onedrive-iOS-App zur Verfügung, sollen aber im Laufe des Sommers auch die Apple-Geräte erreichen. Zudem soll es bald möglich sein, Fotos in Ordner zu organisieren, um dann nur die Bilder eines bestimmten Ordners anzeigen zu können.
Das ist besonders hilfreich, wenn ihr eure Kamera nicht rein zum Fotografieren im eigentlichen Sinne nutzt. So könntet ihr etwa Terminzettel, Einkaufszettel, Bons und vieles mehr per Foto sichern. Das dann im Stream über den Chromecast anzuschauen, dürfte in den seltensten Fällen intendiert sein. Die kommende Ordner-Funktion separiert die Fotos von der übrigen kamerabasierten Datenhaltung – nützlich.
Dass sich Microsoft nun stärker um den Foto-Bereich seines Cloud-Dienstes bemüht, sehen Fachleute im Kontext der Veränderungen beim erfolgreichen Bilderdienst Google Fotos.
Microsoft Onedrive versus Google Fotos
Fünf Jahre lang hatte Google Fotos seinen Nutzenden das kostenlose Speichern von Bildern mit rund 16 Megapixeln und Videos in 4K-Auflösung ermöglicht. Seit dem 1. Juni 2021 ist damit Schluss. Jedes Bild mit einem späteren Upload-Datum wird gegen das gebuchte Cloud-Volumen gerechnet. Davon erhalten Google-Nutzende 15 Gigabyte kostenlos. Viele Bilder können also schnell teuer werden.
Ebenso lange wie Google Fotos unterstützt auch Microsofts Onedrive bereits das Hochladen von Bildern über den Desktop und die Smartphone-Apps des Dienstes. Auch bei Microsoft ist das Speichern nicht kostenlos. Der freie Speicherplatz für Onedrive-Nutzer beläuft sich sogar nur auf fünf Gigabyte. Andererseits erfreut sich der Hersteller beachtlicher Abonnentenzahlen mit seinem Microsoft-365-Angebot. Das enthält unter anderen ein ganzes Terabyte Speicherplatz im Onedrive bei Kosten ab 69 Euro im Jahr. Immer wieder gibt es zudem Angebote, die das Paket für unter 40 Euro zum Schnäppchen machen.
Bei Google gibt es einen Plan mit einem Terabyte nicht. Hier müsste der nächstgrößere Plan mit zwei Terabyte gewählt werden. Der schlägt mit rund 100 Euro pro Jahr zu Buche und enthält nichts außer Speicherplatz, während Microsoft 365 das komplette Office-Paket und Kontingente für Skype mitbringt.
Kurzum: Onedrive ist ein guter Deal für all jene, die sowieso im Microsoft-Kosmos unterwegs sind, ihre Bilder aber bisher bei Google Fotos hatten, weil sie da kostenlos gehostet wurden. Die neuen Funktionen steigern die Attraktivität des Dienstes für diese Zielgruppe deutlich. Dennoch bleibt Google Fotos mit seiner KI-unterstützten Bildbearbeitung für Foto-Enthusiasten vermutlich die erste Wahl. Nicht einmal das ebenfalls bessere Apple Photos kann da mithalten.