Mit dem Kauf der Modemsparte von Intel in 2019 setze Apple dazu an, eigene 5G-Modems für iPhones und iPads zu entwickeln. Bislang wurde davon ausgegangen, dass die ersten Apple-eigenen 5G-Modems im iPhone 15 zum Einsatz kommen könnten. Denn der aktuelle Modem-Zulieferer Qualcomm prognostizierte 2021, dass nur noch 20 Prozent der Bestellungen für iPhone-Modems auf den Konzern entfallen könnten.
Nun hatte der US- Chipentwickler im Zuge der Quartalszahlen Prognosen (PDF) (via Bloomberg) für das nächste Jahr ausgegeben. Demzufolge geht das Unternehmen davon aus, dass Apple auch 2023 Großabnehmer für die 5G-Modems bleiben wird.
iPhone 15 wohl weiterhin mit Qualcomm-Modem
Das wiederum bedeutet, dass Apples Plan, unabhängiger von Qualcomm zu werden, sich verzögert. Qualcomm wird damit laut der neuen Prognose noch gut an der nächsten iPhone-Generation mitverdienen.
Qualcomm beliefert schon mit Unterbrechung seit vielen Jahren die Modems für Apples iPhones. Die beiden Unternehmen standen in jahrelangen Patentstreitigkeiten, die sie 2019 beilegten. Im Zuge dessen verpflichtete sich der iPhone-Bauer vertraglich, bis 2025 5G-Modems von Qualcomm zu beziehen.
Letztlich hat Apple noch ein wenig Zeit für die Fertigstellung des eigenen 5G-Modems, das sich laut Apples Chip-Chef Johny Srouji seit Ende 2020 in Entwicklung befindet.
Vertrag mit Qualcomm läuft 2025 aus
Im Unterschied zum Qualcomm-Baseband, das sich beim iPhone und den Celluar-iPads als zusätzlicher Chip auf dem Mainboard befindet, dürfte Apples eigenes Modem Bestandteil des SoC werden. Damit spart der Hersteller zum einen Platz, zum anderen dürfte sich dies auch positiv auf die Energieeffizienz auswirken, zumal Apple wohl auch plant, seine Modems im Vier-Nanometer-Verfahren bei TSMC fertigen zu lassen.
Für Apple ist die Entwicklung eigener Chips ein essenzieller Bestandteil der Unternehmensstrategie: Der Konzern will die wichtigsten Technologien für seine Geräte selbst in der Hand haben.
So entwickelt der Konzern schon seit 2010, seit dem A4-Chip, Prozessoren sowohl für seine iPhones und iPads als auch die Apple Watch selbst. Seit November 2020 setzt der Hersteller außerdem Prozessoren der M-Serie in Macs und Macbooks ein, die Intels Prozessoren ersetzen. Mit den eigenen Modems wäre der nächste Schritt zur weiteren Unabhängigkeit von Hardwarepartnern vollbracht.
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