Großes E-Ink-Tablet fürs Office: Kindle-Rivale Huawei Matepad Paper ist offiziell
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Seit Mai 2019 kämpft Huawei mit US-Sanktionen, aufgrund derer der chinesische Tech-Konzern seine Smartphones unter anderem ohne Google-Dienste und Hardware von nichtchinesischen Herstellern ausrüsten muss. Die ehemalige Budgettochter Honor kann nach der Abspaltung von Huawei wieder auf Android und Co zurückgreifen. Für Huawei bedeutete der Verzicht darauf aber einen massiven Absatzeinbruch. Jetzt versucht das Unternehmen, mit Geräten aus anderen Consumer-Electronics-Bereichen Boden gut zu machen, etwa einem E-Ink-Tablet.
Das im Februar, im Rahmen des Mobile World Congress 2022, vorgestellte Matepad Paper, ist jetzt offiziell. Das Gerät kann – in der Farbe Schwarz – im Handel und über den Onlineshop von Huawei erworben werden. Kostenpunkt: 499 Euro. Der M-Pencil der zweiten Generation im Wert von 100 Euro sowie das Paper Folio Cover sind im Lieferumfang enthalten.
Matepad Paper: Bedienung per M-Pencil
Anders als die Firmengeschwister Matepad und Matepad Pro bringt das Gerät das E-Ink-Display eines dedizierten E-Book-Readers (Auflösung: 1.872 mal 1.404 Pixel/227 PPI) mit. Das Matepad Paper soll sich für die Nutzung im Büro eignen. Das Display ist für die Bedienung per Fingertipp ausgelegt, unterstützt aber auch die Eingabe per Pen mit dem hauseigenen M-Pencil.
Der Matepad Paper hat ein 10,3 Zoll großes Display, die Screen-to-Body-Rate beträgt 86 Prozent. Zum Vergleich: Die größten hierzulande erhältlichen E-Book-Reader von Amazon, Kindle Paperwhite* und Oasis*, bringen lediglich ein 6,8 Zoll großes Touchdisplay mit. Eine Stiftbedienung ist nicht vorgesehen. Die Eingabe per Pen und ein 10,3 Zoll großes Display hat dafür unter anderem der Boox Note 3 von Onyx*. Dieser E-Book-Reader unterstützt zudem Android und Google-Dienste wie den Play-Store.
Letzteres dürfte beim Matepad Paper fehlen. Es kommt mit dem Huawei-Betriebssystem Harmony OS. Zu den Funktionen gehören die Aufnahme von Sprachmemos während der Eingabe von schriftlichen Notizen, die automatische Umwandlung von handschriftlichen Eingaben in Text sowie ein geteilter Bildschirm für Notizen. Das 360 Gramm schwere Gerät kommt mit einem Deckel, so dass es sich wie ein Buch auf- und zuklappen lassen soll.
An Speicherplatz gibt es 64 Gigabyte. Der Arbeitsspeicher ist vier Gigabyte groß. Unter der Haube soll der leistungsstarke Chip Hisilicon Kirin 820E für Power sorgen. Der Prozessor bringt drei Cortex-A76-Kerne (2,22 Gigahertz) und drei Cortex-A55-Kerne (1,84 Gigahertz) mit. Der 3.625-Milliamperestunden-Akku soll im Standby bis zu vier Wochen durchhalten und ein laut Huawei „umfassendes Browsing-Erlebnis“ von etwa sechs Tagen gewährleisten können. Geladen wird per USB-C-Anschluss. Ins Internet geht es per Wlan (Wifi 5). Peripheriegeräte lassen sich über Bluetooth 5.2 anschließen. Entsperrt wird das Gerät per seitlich angebrachtem Fingerabdruckscanner.
Punkten will Huawei bei dem Gerät zudem offenbar mit einem eigenen integrierten Buchshop, Huawei Books. Darin sollen rund zwei Millionen E-Books in verschiedenen Sprachen zu finden sein. Ein Vorteil für viele potenzielle Nutzer:innen: Das Matepad Paper kann E-Books im weit verbreiteten E-Pub-Format anzeigen, das unter anderem in Online-Shops von Buchhandlungen und in Bibliotheken zum Einsatz kommt, nicht aber im Amazon-Universum – zumindest bis jetzt.
Kindle-E-Books auf Huawei-Gerät lesen
Interessant für Nutzer:innen, die schon E-Books im proprietären Amazon-Format für Kindle-Geräte gekauft haben, dürfte sein, dass sich über die vorinstallierte App-Suchmaschine Petal Search auch die Kindle-App auf dem Gerät installieren lässt. Nutzer:innen hätten damit Zugriff auf Kindle-E-Books. Auch interessant: Das Matepad Paper hat vier eingebaute Mikrofone sowie zwei Lautsprecher.