Von London nach New York in einer Stunde: Ist der Hyperloop-Traum bald Realität?

Hyperloop: Idee von Elon Musk muss noch einige Hürden nehmen. (Bild: SpaceX)
Über einen transatlantischen Tunnel, der Europa mit Nordamerika verbinden soll, wird schon länger diskutiert. Doch mit herkömmlichen Bahnen oder Fahrzeugen stünden die Kosten und der finanzielle Aufwand eines solchen Megaprojekts in keinem Verhältnis zu dem potenziellen Ertrag.
Hyperloop: 4.800 Kilometer pro Stunde möglich?
Mit der Hyperloop-Technologie, bei der sich auf Luftpolstern oder Magnetfeldern schwebende Kapseln in einer weitgehend luftleeren Röhre rasend schnell fortbewegen sollen, sähe das Ganze aber anders aus. Theoretisch, so schreibt Newsweek, wären mit der Vakuumröhren-Technologie Geschwindigkeiten von rund 4.800 Kilometern pro Stunde erreichbar.
In diesem Fall würde eine Fahrt von London nach New York gerade einmal etwas länger als eine Stunde dauern. Zum Vergleich: Mit dem Flugzeug benötigt man für diese Strecke aktuell rund acht Stunden.
Allerdings gibt es noch viele Hürden zu überwinden, bis das theoretische Konzept eines Hyperloop-Tunnels durch den Atlantik Realität werden könnte. Am schwierigsten dürfte sich das Ganze aus finanzieller Sicht gestalten, was mit dem Bau der mindestens 5.500 Kilometer langen Anlage zu tun.
20 Billionen Dollar für Megaprojekt
Berechnungen zufolge könnte das Megaprojekt knapp 20 Billionen US-Dollar verschlingen, wie Newsweek schreibt. Auch der Zeitfaktor ist nicht zu unterschätzen. So hat der Bau des rund 38 Kilometer langen Unterwasserteils des Eurotunnels, der Großbritannien mit Frankreich verbindet, sechs Jahre gedauert. Kostenpunkt: 15 Milliarden Euro.
Ein ebenfalls nicht zu vernachlässigendes Problem ist die technologische Entwicklung. Obwohl Musk die Idee mittlerweile für sich selbst ad acta gelegt zu haben scheint, sind in China und Indien entsprechende Umsetzungen geplant – allerdings mit weit geringeren Geschwindigkeiten als für eine Reise von einer Stunde durch den Atlantik notwendig wären.
In China etwa wurde bei Tests mit dem geplanten Hyperloop-Zug im Februar 2024 eine Rekordgeschwindigkeit von 623 Kilometern pro Stunde erreicht. Einmal fertig, sollen in der Spitze rund 1.000 Kilometer pro Stunde machbar sein.
Wann ist die Hyperloop-Technologie ausgereift?
Das wäre zwar immer noch knapp doppelt so schnell wie die aktuell schnellsten herkömmlichen Züge. Statt eine Stunde würde man bei diesem Tempo allerdings zwischen fünf und sechs Stunden benötigen, um von London nach New York zu kommen.
Ob die Ersparnis von lediglich zwei – im Vergleich zu sieben – Stunden den Aufwand für den Billionen Dollar schweren Bau rechtfertigen würden, ist fraglich. Damit wäre das Projekt in den kommenden Jahren wohl kaum machbar.